Mittagsnachrichten am 16. Juli 2012

Asunción/Brüssel: Die Delegation von acht Abgeordneten des Europa-parlaments befindet sich seit gestern in Paraguay. Die Europäische Union will die politische Situation in Paraguay bewerten. Von Seiten der europäischen Staatengemeinschaft sind jedoch keinerlei Sanktionen zu erwarten. Obwohl die Gruppe nur einen Beobachterstatus hat, erklärte die spanische Euro-abgeordnete María Muñiz des sozialistischen Flügels bei dem vorab-Treffen, dass die paraguayische Situation eine grobe Zerstörung der Verfassungsordnung wäre. Ebenso denkt der Euro-abgeordnete Jürgen Klute. Beide Parlamentarier bilden Teil der Gruppe, die von dem spanischen Sozialist Luis Yáñez-Barnuevo geleitet wird. Dieser sagte im Vorfeld, dass keine weiteren Aussagen zur Situation in Paraguay von der EU getätigt werden, bis der Endbericht der Beobachterreise vorliegt. Am kommenden Mittwoch reisen die acht Abgeordneten wieder nach Brüssel. Bei dem Treffen der acht Entsandten mit dem paraguayischen Botschafter in Brüssel, erklärte Christian Leffler, Exekutivdirektor für Amerikanische Angelegenheiten des Aussenamts, dass die Aufnahme Venezuelas in den Mercosur eine Herausforderung für die EU darstellt. Der Mercosur sei ein Staatenblock mit großen Ambitionen. Er fügte hinzu, dass Venezuela einer der schwierigsten Partner in Bezug auf Wirtschaftsabkommen ist. Dem Karibikland fehle es an Integrationspolitik. (wb/abc – übersetzt von Radio ZP-30)

Asunción: Der hohe Preis der Soja wird möglicherweise den Anbau in diesem Jahr vorantreiben. Wie die Zeitung ABC Color informierte, liegt der Preis pro Tonne Soja derzeit auf dem internationalen Markt von Chicago, bei 612 Dollar. Auch die Wetterprognosen, die für die Aussaat und Erntesaison in Ostparaguay wieder genügend Regen aufgrund des Wetterphänomens El Niño ankündigen, würden dazu beitragen, die Bauern zum Anbau von Soja zu ermutigen. Das erklärte der Vorsitzende der Kooperative Colonias Unidas, Agustín Konrad. Zur Zeit liege der Preis pro Kilogramm in Paraguay bei 2 tausend 300 Guaranies, der jedoch kurz vor der Ernte noch steigen könnte. Aufgrund dieser guten Aussichten schöpften die Bauern wieder Mut. Auch gebe es gute Aussichten für die bevorstehende Weizenernte, erklärte Konrad. (abc– übersetzt von Radio ZP-30)

Asunción: In den Büroräumen der Munizipalität von Mariscal Estigarribia hat es Samstag Nacht einen Brand gegeben. Wie die Zeitung Abc Color schrieb, geschah der Brand, 48 Stunden bevor Dokumente des Haushaltsplanes 2011, bei der staatlichen Kontrollbehörde abgegeben werden mussten. Offiziell wird der Brand auf einen Kurzschluss zurückgeführt, aber die Stadtratmitglieder der Oposition vermuten, dass absichtlich das Archiv verbrannt wurde. Wie es hieß, sei der Brand in einem der Büros der Buchführungsabteilung ausgebrochen. In der vergangenen Woche hatten Buchprüfer der staatlichen Kontrollbehörde die Munizipalität von Mariscal Estigarribia besucht, um Dokumente diesbezüglich entgegenzunehmen. Den Angestellten war gesagt worden, dass sich alle Dokumente in dem Lokal befänden, erklärte der Stadtradvorsitzende, Eduardo Martínez. Während der Löscharbeiten, sollen den Angaben zufolge alle Verwaltungsdokumente und der Buchführung  nass geworden sein. – Der Bürgermeister, Eladio Alcaráz, der sich am Wochenende in Asunción aufhielt, wies die Anschuldigungen kategorisch zurück und beschuldigte die Opposition, die Informationen zu manipulieren. Er versicherte, dass keine Dokumente, noch das Archiv verbrannt wurden. Es gebe praktisch keine Dokumente in diesem Büro. Wie er weiter erklärte, habe ein Sicherheitsbeamter die Explosion Samstag Nachts gehört und das Feuer sei mit Hilfe der Feuerwehr gelöscht worden. Es seien  dabei lediglich Teile der Decke, des Arbeitstisches und der Gardine in einem Büro verbrannt. Alcaráz versicherte, dass der Brand durch einen Kurzschluss entstanden sei. Er selbst habe um eine Rechnungsprüfung des Arbeitsjahrs 2011 gebeten und auch veranlasst, dass die Dokumente bei der staatlichen Kontrollbehörde seien. Die Dokumente des Arbeitsjahrs 2010 dagegen lägen bei der Staatsanwaltschaft. Wie die Zeitung weiter schrieb, hatte der Stadtrat am 7. Mai diesen Jahres mit Stimmenmehrheit die Jahresabrechnung des Bürgermeisters von 2011 zurückgewiesen. Die Entscheidung wurde aufgrund eines Gutachten der Buchführerin, Sonia León getroffen. Es wurde festgestellt, dass  keine Bestandsaufnahme gemacht wurde und dass 5,5 Milliarden Guaranies fehlen. Auch fehlen Belege für Einnahmen und Ausgaben der Kasse in Höhe von 92 Millionen Guaranies. Auch konnte der Verkauf eines Landstücks nicht begründet werden, das für die Installation einer Milchfarm vorgesehen war. Der Stadtrat hatte am 3. Juli diesen Jahres eine Intervention der Munizipalität bei der Abgordnetenkammer beantragt. (abc – übersetzt von Radio ZP-30)

Asunción: Das World Trade Center, dass zur Zeit in Asunción gebaut wird, weckt bereits jetzt schon das Interesse zahlreicher ausländischer Firmen. Diese seien vor allem an franchising interessiert. Einige der ausländischen Firmen, die ihr Interesse an einem Franchising unternehmen in Paraguay bekundet haben, sind Cartridge World  aus den USA, Amec aus Uruguay, und Limport ebenfalls aus Uruguay. Auch auf lokaler ebene hat der Bau des World Trade Centers bereits eine große Auswirkung in der Entwicklung des Stadtteils. So errichten zahlreiche heimische Unternehmen Filialen auf den Straßen Aviadores del Chaco, sowie auf der Straße Santa Teresa, um in der Nähe des World Trade Centers vertreten zu sein. Wie die Zeitung Ulitmahora informierte, sei bereits jetzt ein großer Wachstum im Konstruktionssektor in diesem Stadtteil zu beobachten, der in Zukunft bedeutend zur Wirtschaftsentwicklung des Landes, sowie die Schaffung von Arbeitsplätzen beitragen könnte. Insgesamt sind es 32 heimische Unternehmen und 70 internationale Firmen, die ein Franchising-Unternehmen durch das Welthandelszentrum angekündigt haben. (uh– übersetzt von Radio ZP-30)

Asunción: Morgen beginnt die diesjährige Handelsrunde im Rahmen der Expo 2012. Insgesamt haben sich 206 Unternehmen für die Teilnahme an der Handelsrunde angemeldet. Davon sind 155 heimische Unternehmen und 51 ausländische Firmen. Vorgesehen sind bis zu 1 tausend 400 Einzelsitzungen zwischen Unternehmen, um Handelsabkommen zu schließen für den Kauf und Verkauf von Waren. Es ist die bisher größte Beteiligung an den Handelsrunden. Bisher waren Handelsabschlüsse im Wert von maximal 25 Millionen Dollar registriert worden. Die ausländischen Firmen, die sich für die Handelsrunde angemeldet haben, kommen aus den USA, Kanada, Frankreich, Chile, Brasilien, Uruguay und Kolumbien, erklärte einer der Organisatoren der Handelsrunde, Luis Schmeda.  Bei den Produkten die für den Export am interessantesten sind, zählen unter anderem Getreide, Zucker, Fleisch, Öle, Palmitos, Yerba Mate, Leder, Produkte der Maquilaverfahren und Dienstleistungen. (uh– übersetzt von Radio ZP-30)

Asunción: Der Konsum von Schweinefleisch im Land ist zurückgegangen. Wie die Zeitung Lanación informierte, fiel der Konsum von Schweinefleisch im Land um 15 Prozent. Als Grund wurde das große Angebot angegeben. Wie aus einer Umfrage hervorgeht, werden in Paraguay pro Person nicht einmal 5 Kilogramm Schweinefleisch im Jahr konsumiert.Am meisten wird Schweinefleisch in Form von Wurst gegessen. Der Sektor der Schweinefleischproduktion spürt laut Angaben des Schweinezüchters Hugo Schaffrath bis heute die Auswirkungen der Aftosa im Land. Aus diesem Grund werde ein so großes Angebot auf dem lokalen Markt registriert. Dies wiederum wirkt sich auf die Preise aus, die um 1 tausend 200 Guaranies pro Kilogramm zurückgingen. Heute kostet ein Kilogramm Schweinefleisch durchschnittlich 6 tausend 500 Guaranies pro Kilogramm. Das entmutigt die kleinen Schweineproduzenten, so dass diese möglicherweise ihre Zucht aufgeben könnten und nur noch die größeren Schweinezüchter blieben, die viel in die Produktion investiert hätten, erklärte Schaffrath. Es wird geschätzt, dass es heute offiziell einen Bestand von 17 tausend Säue in  Paraguay gibt, die in Produktion sind. 300 tausend Schweine werden pro Jahr in der Fleischindustrie verarbeitet. Die informelle Produktion wird jedoch auf das doppelte geschätzt. (lanación– übersetzt von Radio ZP-30)

Luque: Eine Indianergemeinschaft hat gestern eine Gruppe Landloser von ihrem Grundstück vertrieben. Wie die Tageszeitung La Nación berichtete, wollte eine Gruppe angeblicher Landloser ein 9 Hektar großes Grundstück in Luque besetzen. Das Land in Tarumandy, Luque, gehört der Indianergemeinschaft mbya guarani. Die Landlosen behaupteten, dass das Sekretariat für Sozialaktionen das Grundstück gekauft hatte. Als die Indianer die Landlosen vom Grundstück vertrieben, waren auch Polizisten zugegen. Es kam jedoch zu keinem Zusammenstoß. Die Indianergemeinschaft besteht aus 25 Familien, die sich der Handwerkskunst und gemeinschaftlichem Gemüseanbau widmen. (lanac– übersetzt von Radio ZP-30)

Asunción: Gestern fand ein Harfenkonzert mit rund 400 Musikern auf der Plaza Uruguaya in Asunción statt. Das Konzert zu Ehren des 475-jährigen Bestehens von Asunción war laut ABC Color der Höhepunkt eines nationalen Harfen-seminars. Das Seminar wurde vom Programm Sonidos de la Tierra durchgeführt, welches somit sein zehnjähriges Bestehen feierte. 356 Harfenspieler aus dem ganzen Land, vor allem Kinder und Jugendliche, trafen sich gestern mit dem Symphonie-orchester des Departmentes Central zu dem Konzert auf der erneuerten Plaza Uruguaya. Jede Gruppe und Gemeinschaft spielte einige Stücke in Begleitung des Orchesters. Direktoren waren César Cataldo und Luis Szarán. Zum Abschluss spielte auch die ganze Gruppe einige Lieder zusammen. (abc– übersetzt von Radio ZP-30)