Mittagsnachrichten am 22. Juni 2012

Asunción: Das eingeleitete Express-Amtsenthebungsverfahren, was derzeit die komplette Berichterstattung im Land erfasst hat, wird von den Verteidigern des Staatspräsidenten als verfassungswidrig angesehen. Um dies zu bekräftigen haben sie heute Morgen im Justizpalast eine Klage wegen Verfassungswidrigkeit eingereicht, die nun von den Ministern des Obersten Gerichtshofes geprüft und beurteilt wird. Gestern Abend trafen die Kanzler der Mitgliedsländer der Vereinigung der südamerikanischen Staaten ein und trafen sich umgehend mit Fernando Lugo. Trotz ihrer Überwachungsfunktion, erklärten sie Maßnahmen zu ergreifen, für den Fall, dass Staatspräsident Lugo nicht ausreichend Zeit zur Verteidigung gegeben werde.  Diese Konsequenzen für das Land sind einerseits, dass Rafael Correa keinen anderen Präsidenten außer Lugo anerkennen wird, wie er vor Kameras mitteilte und andererseits ein eventuelles Schließen der Grenzen zu den Mitgliedsstaaten, was vollkommene Isolierung  bedeuten würde. Um dies jedoch zu verhindern, trafen sich die Unasur Außenminister heute Morgen mit Parteichefs und Parlamentariern. Ali Rodríguez, Generalsekretär der Vereinigung der südamerikanischen Staaten erklärte gestern Abend vor Lugo, dass die jetzige Krise die Grenzen des Landes überschreite und die Demokratie der Unasur in Gefahr bringe. Dem Staatspräsidenten wurden 19 Stunden Vorbereitungszeit und 2 Stunden zum Vorbringen seiner Verteidigung eingeräumt.Seit gestern Nachmittag füllte sich der Platz vor dem Kongress mit Anhängern Lugos, die bislang friedlich demonstrierten. Angekündigte Bauern aus dem Inland kamen, jedoch nicht in riesiger Menge. Meist fehlte ihnen das Geld Busse und Lastkraftwagen anzumieten, informierte die Presse. Trotzdem wird weiterhin ein Zustrom erwartet. (wb/uh)

Asunción:  Das Unfallzentrum hat sich für die Aufnahme zahlreicher Personen vorbereitet. Angesichts der Krise in der Landeshauptstadt durch das Amtsenthebungsverfahren gegen Staatspräsident Fernando Lugo, wurde das Notaufnahmezentrum in Bereitschaft versetzt. Wie die Zeitung Ultimahora informierte, wurden 75 Betten bereitgestellt und alle programmierten chirurgischen Eingriffe suspendiert. Damit soll die Aufnahme und Betreuung zahlreicher Personen möglich sein, falls es zu Konfrontationen bei den Protesten kommt. Auch die Hospitäler von Luque und Barrio Obrero haben sich auf eine eventuelle Aufnahme zahlreicher Patienten vorbereitet. Der Unfalldienst, SEME seinerseits ist mit zahlreichen Krankenwagen für eventuelle Fälle in der Konfliktzone vorbereitet. (uh)

Asunción/London:  Großbritannien will erneut seine Botschaft in Paraguay eröffnen. Das informierte gestern der Vizepremierminister Großbritanniens, Nick Clegg gegenüber der Presse. Die Präsenz der britischen Botschaft in Paraguay soll dazu dienen, die Handelsmöglichkeiten zwischen Paraguay und Großbritannien zu erleichtern. Zudem soll es dazu beitragen in regionalen Angelegenheiten zusammenzuarbeiten, in Bezug auf die Drogenbekämpfung und das organisierte Verbrechen. Die britische Botschaft in Paraguay war 2005 aufgrund von Haushaltsproblemen geschlossen worden. Danach waren alle diplomatischen Angelegenheiten von der britischen Botschaft in Buenos Aires aus geregelt worden. Großbritannien ist nach Österreich das zweite Land, das durch die Wiederöffnung seiner Botschaft bemüht ist, die Beziehungen zu Paraguay zu verstärken. Die diplomatischen Beziehungen zwischen Großbritannien und Paraguay gehen auf das Jahr 18 hundert 52 zurück.(abc)

Asunción:  Heute wird an die Gründung der SOS Kinderdörfer vor 63 Jahren gedacht. In diesem Sinn finden heute in den SOS Dörfern von Asunción und Hohenau Feierlichkeiten statt. In Luque, Belén und San Ignacio werden die Feierlichkeiten morgen, den 23. Juni stattfinden. In Paraguay gibt es seit 41 Jahren die SOS Kinderdörfer, die sich in den Ortschaften Hohenau, Zeballos Cué, San Ignacio, Luque und Belén befinden. Zusätzlich zu den Bemühungen, Kindern ein Zuhause zu bieten, unterstützt die Organisation in Paraguay auch 14 Gemeinschaftszentren in Armenvierteln, wo mehr als 600 Kinder im Alter von 0 bis 6 Jahren betreut werden. Der Internationale Tag der SOS Kinderdörfer wird wie jedes Jahr von den Dörfern gebührend gefeiert. Die Idee Hermann Gmeiners, verwaisten und verlassenen Kindern in der Nachkriegszeit ein neues Zuhause zu geben, wurde 1949 mit der Gründung des Vereins SOS-Kinderdorf und der Errichtung des ersten SOS-Kinderdorfes in Imst in Tirol umgesetzt. Bis heute ist das SOS-Kinderdorf Symbol für einen geschützten Raum, in dem Kinder aufwachsen können, denen anderswo dieser Raum verwehrt geblieben ist. 60 Jahre nach seiner Gründung ist SOS-Kinderdorf ein weltumspannendes Kinderhilfswerk, das in 132 Ländern Kindern, Jugendlichen und Familien hilft. (uh/google)

Asunción:  Angesichts der gespannten Lage in  Paraguay hat der US Dollar kräftig angezogen. Allein gestern stieg der Wechselkurs des US Dollars um 50 Punkte an. Obwohl die Wirtschaftsexperten der Zentralbank erklärten, das der starke Anstieg auf die Situation im Land zurückzuführen sei und nicht einen wirtschaftlichen Grund habe, wurden von der Zentralbank jedoch 24 Millionen US Dollar in Umlauf gebracht, um den Guaranie zu stützen. Damit stand der US Dollar bei Büroschluss gestern auf 4 tausend 540 Guaranies im Ankauf und auf 4 tausend 650 Guaranies im Verkauf, wie die Zeitung ABC color informierte. Auch der Euro legte gestern um 20 Punkte zu und stand bei Schalterschluss auf  5 tausend 500 Guaranies im Ankauf und auf 5 tausend 800 Guaranies im Verkauf. (abc)

Asunción/Ankara:  Eine Delegation türkischer Unternehmer wird in der kommenden Woche zu einem Besuch in Paraguay erwartet. Am Montag, den 25. Juni ist ein Rundgang durch die wichtigsten Importunternehmen und Verteilerfirmen des Kosmetiksektors geplant, informierte die Zeitung ABC Color. Am Dienstag ist dann eine Handelsrunde im Sheratonhotel geplant. Die Delegation besteht aus Vertretern von 18 Unternehmen. Die Unternehmer, die der Delegation angehören, kommen hauptsächlich aus dem Bereich Kosmetikindustrie. (abc)

Asunción: Die Munizipalität von Asunción erhielt gestern eine Bombendrohung. Wie die Tageszeitung La Nación informierte, rief ein Mann um etwa 11 Uhr 45 bei der Munizipalität an und sagte eine Bombe befände sich im Hauptgebäude der Munizipalität. Die Polizeibehörde wurde sofort informiert. Die Polizei evakuierte das Gebäude und untersuchte es nach Sprengstoff, fand jedoch nichts. In den letzten Tagen sind wiederholt Bombendrohungen gemacht worden, vor allem nach dem Massaker in Curuguaty am vergangenen Freitag. Laut dem Direktor der Verkehrspolizei der Munizipalität von Asuncion, sollen dadurch die Polizeikräfte in Unruhe versetzt werden, inmitten der politischen Krise im Land. (lanac)

Asunción: Es wird erwartet dass der Import von Agrochemikalien in diesem Jahr einen Rückgang erlebt. Laut Angaben der Tageszeitung La Nación, erwartet der Sektor der Agrochemikalien, dass der Umsatz in diesem Jahr zurückgehen wird. Der Grund dafür ist ein Vorrat an Produkten, die durch die lange Trockenheit im Sommer nicht gebraucht wurden.     Pro Jahr werden Agrochemikalien im Wert von über 300 Millionen Dollar importiert. Dieser Betrag wird in diesem Jahr niedriger liegen, da einige Rubriken genügend Chemikalien auf Vorrat haben. Durch die ausbleibenden Regenfälle gab es nicht viel Krankheitsbefall an den Pflanzen, berichtete die Presse. (lanac)