Mittagsnachrichten, am 27. April 2012

General Díaz: Staatspräsident Fernando Lugo will den Fortín General Díaz verlegen. Wie der Staatschef während seines Besuchs im Chaco am Mittwoch erklärte, sei es notwendig, den gesamten Stützpunkt auf ein höher gelegenes Gebiet zu verlegen. Der Vorschlag werde auf der nächsten Sitzung des Ministerrates studiert werden. Lugo begründete seinen Vorschlag zur Verlegung des Fortíns damit, dass diese Überschwemmungen zyklisch bedingt seien und es daher in Zukunft wieder eine solche Situation geben werde. Daher müsse nach einer langfristigen Lösung für die Bewohner dieser Ortschaft gesucht werden. Er plane in den nächsten Tagen erneut in den Chaco zu reisen, in Begleitung des Landwirtschaftsministers, der Gesundheitsministerin und Funktionäre des Indert, um einen entsprechenden Plan für die Verlegung des Fortíns zu entwerfen. (abc)

Asunción: Staatspräsident, Fernando Lugo hat gestern einen Überraschungsbesuch beim Erziehungsminister, Victor Ríos gemacht. Bei den Gesprächen ging es vor allem um die Situation im Überschwemmungsgebiet des Chaco. Der Staatschef forderte von Ríos Informationen über die Pläne des Erziehungsministeriums, in Bezug auf den Unterricht der Schüler, die von den Überschwemmungen betroffen sind. Lugo forderte schnelle Lösungen. Ríos versprach, die Sitzungen diesbezüglich am kommenden Montag fortzusetzen und sprach über die Möglichkeit zur Errichtung von Zelten, in denen der Unterricht vorübergehend stattfinden könnte. (abc)

San Lorenzo: Die Medizinfakultät der Nationalen Universität von Asunción will in diesen Tagen damit beginnen, die neue Universitätsklinik auszustatten. Zunächst wurden die Geräte für die Waschküche gekauft. Die Geräte wie Waschmaschinen, Wäschetrockner und Bügeleisen sollen dazu dienen, die 600 bis 800 Kilogramm Bettwäsche, sowie Wäsche der Patienten und Arztkittel zu reinigen, erklärte Domingo Pizzurno. Der Umzug des alten Hospital de Clínicas in Asunción in die neue Universitätsklinik in San Lorenzo, ist für Oktober diesen Jahres geplant. (abc)

Asunción:  Die USA haben im vergangenen Jahr die meisten Investitionen in Paraguay verzeichnet. Das geht aus einem Bericht der Zentralbank hervor. 49 Prozent der gesamten ausländischen Investitionen in Paraguay, wurden von US-Firmen gemacht. Die meisten US-Investitionen wurden im Unternehmersektor, sowie im Dienstleistungssektor verzeichnet. Wie aus dem Bericht weiter hervorgeht, investierten die USA in Paraguay dreimal so viel wie Brasilien, das als Land mit den zweitmeisten Investitionen in Paraguay gilt. Während die US-Investitionen sich auf 1,7 Milliarden Dollar beliefen, investierte Brasilien 525 Millionen Dollar in Paraguay. Damit stiegen die Investitionen der USA in Paraguay im Vergleich zu 2010 um 10 Prozent, während Brasilien seine Investitionen im Vergleich zu 2010 um 15 Prozent erhöhte. Auch Argentinien verzeichnete wichtige Investitionen in Paraguay und zwar im Wert von 284 Millionen Dollar, was einem Anstieg von 16 Prozent gegenüber 2010 gleichkam. Auf Platz 4 und 5 der wichtigsten Investoren Paraguays platzierten sich Spanien und Luxemburg.

Teniente Irala Fernández:  Das Umweltsekretariat, Seam will heute mit der Zerstörung von Deichen im Chaco fortfahren. Vorgesehen ist das Sprengen von Deichen im Einzugsgebiet des Río Montelindo. Mit dem Sprengen von Deichen soll erreicht werden, dass mehr Wasser in die Flüsse Montelindo und Negro fließen kann und somit die Situation im Überschwemmungsgebiet erleichtert wird. Der Umweltminister, Oscar Rivas gab jedoch zu, das die Operation, bei der bereits mehrere Deiche gesprengt wurden, bisher noch nicht den erwarteten Erfolg gehabt hätte. Es sei jedoch damit gerechnet worden, dass es eine schwierige Arbeit sein werde. Ein gewisses Absinken des Wasserpegels sei jedoch in den Gebieten registriert worden, wo die Überschwemmung am schlimmsten war. Gleichzeitig stieg das Wasser im südlichen Chaco an. Bisher konnten 5 Deiche gesprengt werden. Diese befanden sich auf den Betrieben von Juan Néstor Nuñez und Arturo Niedhammer. Die Arbeiten sollten heute fortgesetzt werden. (uh)

Asunción/Moskau: In zwei Wochen könnten die Fleischexporte nach Russland angehoben werden. Das erklärte gestern der Senacsa-vorsitzende, Félix Otazú. Es müsse zwar noch auf den Bericht er Tiergesundheitsexperten gewartet werden. Es gebe jedoch Anlass zur Hoffnung, dass die Exporte ansteigen könnten. Der Bericht der russischen Experten, die in dieser Woche Paraguay besucht hatten, wird in zwei Wochen erwartet. Russland ist nach wie vor der wichtigste Abnehmer des Paraguayischen Rindfleisches. Einer Studie zufolge wurden im März Fleischexporte im Wert von 55 Millionen Dollar nach Russland verzeichnet. Brasilien importierte dagegen im vergangenen Monat Fleisch im Wert von 10 Millionen US Dollar aus Paraguay. In kleineren Mengen wurde Fleisch nach Hong Kong, Kazachstan, Gabón und Senegal registriert. Trotzdem werde in diesem Jahr aufgrund der Fälle von Maul- und Klauenseuche mit einem Rückgang von 34 Prozent der Fleischexporte im Vergleich zum Vorjahr gerechnet. (uh)

Ciudad del Este:  800 Einkaufszentren und Einzelhandelsgeschäfte in Ciudad del Este haben sich bereits dem Projekt des Black Friday angeschlossen. Das ging aus einer Sitzung der Organisatoren hervor, die gestern im Hotel Acaray stattfand. Bei Black Friday handelt es sich um einen großen Ausverkauf.  Die Tage des großen Ausverkaufs in Ciudad del Este sind für den 10ten bis 13ten Mai geplant.  An diesen Tagen sollen in den Geschäften, die sich an der Aktion beteiligen, Waren mit Abschlägen zwischen 20 bis 70 Prozent zum Kauf angeboten werden. An diesen Tagen wird ein Zustrom von etwa 5 tausend paraguayischen Besuchern in Ciudad del Este, sowie bis zu 10 tausend Ausländer erwartet. Die Geschäfte werden in den Tagen von 6 bis 21 Uhr durchgehend geöffnet sein. Black Friday wird in den Vereinigten Staaten der Freitag nach Erntedankfest genannt, an dem die Geschäfte einen großen Ausverkauf anbieten.  Der Name Black Friday wurde seit einigen Jahren auch international übernommen,  wenn es an einem bestimmten Tag, um einen großen allgemeinen Preisnachlass in den Geschäften geht.

Asunción: Weltweit wollen Länder erstmals eine Internationale Woche zur Verabreichung von Schutzimpfungen starten. An der Aktion wollen sich Länder Europas, Afrikas, Asiens und Ozeaniens mit denen in Amerika verbinden und gemeinsam eine Immunisierungswoche beginnen. Auch Paraguay will sich mit seinem erweiterten Impfprogramm dieser weltweiten Aktion anschließen. Die Impfkampagne soll dazu dienen, mehr Personen gegen verschiedene Krankheiten zu schützen. Wie Doktor Carlos Torres, Direktor des Erweiterten Impfprogramms in Paraguay erklärte, soll in diesem Jahr die Immunisierung vor allem im Chaco durchgeführt werden. Dabei sollen besonders die Munizipien mit hohem Risiko zur Entwicklung von Infektionskrankheiten und mangelhafter Infrastruktur erreicht werden, sowie die, die von der Überschwemmung betroffen sind. Für diese Impfkampagne sollen Schutzimpfungen gegen Grippe, Tetanus, Diphtherie und Pneumokokken zur Verfügung gestellt werden. Die Brigaden des Gesundheitsministeriums sollen in die verschiedenen Siedlungen mit den Schutzimpfungen gelangen und diese dort verabreichen. (abc)

Asunción: Ein paraguayisches Unternehmen hat einen Reaktor patentiert, der aus Müll Brennstoff herstellt. Die Firma Enerpy hat einen Reaktor erfunden, der organisches Müll in Brennstoff verwandelt. Jetzt zielt das Unternehmen darauf hin, diese Dienstleistung im ganzen Land zu verbreiten. Vor einigen Tagen erhielt Enerpy ihr Patent vom Industrie- und Handelsministerium. Nun sind sie dabei, die Erfindung auch in anderen Ländern der Region zu patentieren. Wie Andrés Barrios, Direktor der Firma Enerpy sagte, können derzeitig Reifen, Ölbehälter und Agro-chemikalien im Reaktor verarbeitet werden. Mit diesen Abfällen können unter anderem Stahl, Ökobrennstoff, Gas und Kohle produziert werden. Die Firma will den Reaktor durch die Agrar-produktions-kooperativen verbreiten. Das Patent schützt die Erfindung für 20 Jahre. Damit ist die Firma die einzige, die diese Dienstleistung anbietet oder den Reaktor vermarkten kann. Die Kosten für den Bau des Reaktors hätten sich auf etwa 1,2 Millionen Dollar belaufen, sagte Barrios. Die Firma bietet die Reaktoren für 1,8 Millionen Dollar zum Verkauf an.  (lanacion) 

Asunción: Die Armut in Paraguay wird mit Kleinunternehmen bekämpft. Unter einem Programm der Fundación Paraguaya, haben 300 Frauen, die in Armut lebten, ihr Einkommen um 150 bis 200 Dollar pro Monat erhöht. Das Programm bietet fünf Handels-prototypen an. Es ist an Personen gerichtet, die in Armut leben und ihre Einnahmen verbessern wollen. Ein Vertreter der Fundación Paraguaya erklärte, dass die Begünstigten ein Geschäftsmodell aussuchen, wie zum Beispiel Babyprodukte, Brillen, Lebensmittel, Putzmittel oder anderes. Sie erhalten dann ein schlüsselfertiges Geschäft. Dieses beinhaltet einen ausführlichen Geschäftsplan, sowie Schulung und Finanzierung. Das Programm wurde als Versuch im Jahr 2008 begonnen. Die monatlichen Einnahmen der begünstigten Personen stiegen durchschnittlich um 170 Dollar. Aufgrund dieser guten Resultate wird das Programm in diesem Jahr auch internationale finanzielle Unterstützung erhalten. Es ist geplant, dass in den nächsten vier Jahren 600 Personen von diesem Programm begünstigt werden. Die Investition wird sich um die 2 Millionen Dollar betragen. (uh)