Mittagsnachrichten, am 28. April 2012

Asunción: Ein paraguayisches Unternehmen hat einen Reaktor patentiert, der aus Müll Brennstoff herstellt. Die Firma Enerpy hat einen Reaktor erfunden, der organisches Müll in Brennstoff verwandelt. Jetzt zielt das Unternehmen darauf hin, diese Dienstleistung im ganzen Land zu verbreiten. Vor einigen Tagen erhielt Enerpy ihr Patent vom Industrie- und Handelsministerium. Nun sind sie dabei, die Erfindung auch in anderen Ländern der Region zu patentieren. Wie Andrés Barrios, Direktor der Firma Enerpy sagte, können derzeitig Reifen, Ölbehälter und Agro-chemikalien im Reaktor verarbeitet werden. Mit diesen Abfällen können unter anderem Stahl, Ökobrennstoff, Gas und Kohle produziert werden. Die Firma will den Reaktor durch die Agrar-produktions-kooperativen verbreiten. Das Patent schützt die Erfindung für 20 Jahre. Damit ist die Firma die einzige, die diese Dienstleistung anbietet oder den Reaktor vermarkten kann. Die Kosten für den Bau des Reaktors hätten sich auf etwa 1,2 Millionen Dollar belaufen, sagte Barrios. Die Firma bietet die Reaktoren für 1,8 Millionen Dollar zum Verkauf an.  (lanacion) 

San Juan Bautista: Ein ehemaliges Folterzentrum aus der Stroessnerzeit ist in ein Museum verwandelt worden. Das ehemalige Gefängnis, Abraham Cué, befindet sich in der Stadt San Jaun Bautista, im Departament Misiones. Gestern wurde das Museum als Andenken an die Diktatur Alfredo Stroessners in Paraguay eingeweiht. Auch eine Gedächtnisplakette wurde enthüllt. Dieser historische Akt fand 36 Jahre nach der sogenannten “Pascua dolorosa” statt. Während der Zeit der Pascua dolorosa wurden mehrere Mitglieder der Landwirtschafts-ligas unterdrückt und in dem damaligen Gefängnis von Abraham Cué gefoltert.  Im Departament Misiones wird bis heute nach Verschwundenen von der Pascua dolorosa und Abraham Cué gesucht. Während dem gestrigen offiziellen Akt bat der Polizeichef des Departamentes, die Opfer der Diktatur und ihre Familien im Namen der Institution um Vergebung für die Taten, die gegen sie und die Menschenrechte begangen wurden. Der Innenminister Carlos Filizzola rief alle dazu auf, sich zu vereinen und das Justizsystem zu verbessern, denn ohne echte Gerechtigkeit könne das Land nicht vorankommen.  (IPP)

Asunción: Die Japaner wollen ihren Kauf von paraguayischem Yerba Mate erhöhen. Aus diesem Grund besuchten Vertreter einer japanischen Firma verschiedene Fabriken im Departament Itapúa. Die Firma importiert jährlich mehr als 500 Tonnen Yerba nach Japan. Der Wert der japanischen Importe beträgt etwa 8 Millionen Dollar pro Jahr. Die japanische Delegation traf sich zu einer Sitzung mit Autoritäten des Departamentes. Danach besuchten sie verschiedene Yerbaplantagen und Fabriken. Die japanische Firma will die importierte Yerbamenge erhöhen, da die Produkte in Japan sehr guten Anklang erhalten. Auch hoben die Japaner die gute Qualität des Yerbas aus Itapúa hervor. In Japan wird Yerba nicht in Mate oder Terere gebraucht. Er wird bearbeitet, damit die Japaner den Yerba in der Zubereitung von Essen oder als Tee benutzen können.  (uh)

Asunción: In diesem Jahr wird eine gute Weizenernte in Paraguay erwartet. Die letzten Regenfälle ergeben gute Bedingungen für die Weizenaussaat, die ab der nächsten Woche beginnt. Es wird gehofft, die Verluste der Sommeranpflanzungen, besonders der Soja, mit dem Weizen gutzumachen. Aus diesem Grund wird erwartet, dass mehr Weizen angepflanzt werden wird, als im vergangenen Jahr. Regis Mereles, Präsident der Vereinigung von Soja-, Kern- und Leguminose-produzenten schätzt, dass die Weizenfläche in diesem Jahr 600 tausend Hektar betragen könnte. Das würde ein Wachstum von 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr sein.  Mereles sagte, dass der Markt derzeit relativ gute Preise für Weizen anbiete. Die Produzenten hoffen, Teil ihrer Verluste vom Sojaanbau mit dem Weizen gutzumachen. Mereles sagte, es gäbe eine hohe nationale und internationale Nachfrage nach Weizen. Die Verarbeitung von Weizen in Paraguay ist in den letzten Jahre auch stark angestiegen. Laut Daten der paraguayischen Müllerkammer, können ab diesem Jahr etwa eine Million Tonnen Weizen im Land verarbeitet werden. Damit könnten über 80 Prozent der Ernte von 2011 verarbeitet werden. (lanac)

Asunción: Die Armut in Paraguay wird mit Kleinunternehmen bekämpft. Unter einem Programm der Fundación Paraguaya, haben 300 Frauen, die in Armut lebten, ihr Einkommen um 150 bis 200 Dollar pro Monat erhöht. Das Programm bietet fünf Handels-prototypen an. Es ist an Personen gerichtet, die in Armut leben und ihre Einnahmen verbessern wollen. Ein Vertreter der Fundación Paraguaya erklärte, dass die Begünstigten ein Geschäftsmodell aussuchen, wie zum Beispiel Babyprodukte, Brillen, Lebensmittel, Putzmittel oder anderes. Sie erhalten dann ein schlüsselfertiges Geschäft. Dieses beinhaltet einen ausführlichen Geschäftsplan, sowie Schulung und Finanzierung. Das Programm wurde als Versuch im Jahr 2008 begonnen. Die monatlichen Einnahmen der begünstigten Personen stiegen durchschnittlich um 170 Dollar. Aufgrund dieser guten Resultate wird das Programm in diesem Jahr auch internationale finanzielle Unterstützung erhalten. Es ist geplant, dass in den nächsten vier Jahren 600 Personen von diesem Programm begünstigt werden.  (uh)

Asunción: Die japanische Regierung hat der Essap 20 Millionen Dollar für den Bau von zwei Trinkwasser-Verarbeitungsanlagen gespendet. Die Japaner werden das Projekt von der Beratung bis zur Arbeitsvergabe selber leiten. Derzeit befindet sich eine Gruppe von Beratern in Paraguay, um mit der Ausführung des Projektes zu beginnen. Die Trinkwasseranlagen werden in Concepción und Pilar gebaut werden. Die Arbeiten sollen in 15 Monaten fertiggestellt werden. Die Anlage in Pilar wird eine Kapazität von 7 tausend Kubikmetern pro Stunde haben und die in Concepción 10 tausend Kubikmeter pro Stunde. Der Direktor der Essap, Francisco Martínez reiste Ende März nach Japan, um die Spende der japanischen Regierung zu konkretisieren. (abc)

Puerto Casado: Das Institut für Ländliche Entwicklung und Landbesitz, Indert, hat ein Gebiet von 35 Tausend Hektar in Puerto Casado als Kolonie erklärt. Es muss jedoch noch in das öffentliche Grundbuch eingeschrieben werden. Es handelt sich dabei um Land, das der Sekte Moon gehört. Wie der Kontrolleur des Indert, Emilio Camacho aussagte, befinden sich die Eigentümer nicht im Land und die Verwalter, die Firmen Atenil SA und Victoria SA wollen nicht verhandeln. Seit dem Jahr 2000 haben die Bewohner von Puerto Casado um eigenes Land gekämpft, als die Moonsekte 600 tausend Hektar von Carlos Casado kaufte. Eine Delegation, angeleitet von Camacho, reiste nach Puerto Casado um die Resolution zu überreichen, die diesen Ort als Kolonie erklärt. Über 700 Bewohner nahmen an der Versammlung teil. Gastgeber der Versammlung waren Mitglieder der Landkommission, der Katholischen Kirche, der Gouverneur von Alto Paraguay und Mitglieder der Kooperative Puerto Casado Poty Limitada.  (uh)

Asunción: 78 Prozent der Kinder in Paraguay haben ein Mobiltelefon. Laut einer Studie einer internationalen Vereinigung von Fernmeldewesen, machen 78 Prozent aller Kinder in Paraguay Gebrauch von einem Mobiltelefon. 22 Prozent brauchen Internet am Mobiltelefon und 17 Prozent brauchen dieses Mittel um Sozialnetze zu besuchen. Die Studie zeigt an, dass immer jüngere Kinder sich ein Mobiltelefon anschaffen. Das erste Telefon hat man mit höchstens 15 Jahren, obwohl auch immer mehr 13 und 14jährige Kinder sich schon eines kaufen. 81 Prozent der Kinder brauchen das Telefon für Anrufe und SMS. Für die Studie wurden 500 Kinder und Teenager befragt. Das Alter der Befragten lag zwischen 10 und 18 Jahren. (lanacion)