Mittagsnachrichten, am 4. Mai 2012

Teniente Irala Fernández: Eine Gruppe Abgeordneter besucht heute den Chaco. Per Flugzeug wollte die Gruppe heute früh in Asunción starten und nach Teniente Irala Fernández fliegen, um sich persönlich über die Situation im Überschwemmungsgebiet zu informieren. Von hier aus ist dann auch ein Besuch im Departament Boquerón vorgesehen. Die Gruppe besteht aus den Abgeordneten, Yambay, Desirée Masi, José Chamorro, Sebastián Acha und Orlando Penner. Auch Staatspräsident, Fernando Lugo und der Chef des Zivilkabinetts der Regierung, Miguel López Perito wollen heute in Begleitung einer Delegation dem Chaco einen Besuch abstatten. Es ist bereits der zweite Besuch des Staatspräsidenten im Krisengebiet. Während des Besuchs will sich die Regierungsdelegation einen Überblick über die Situation im Überschwemmungsgebiet verschaffen, um dann den Wiederaufbau, sowie die Nahrungssicherheit für die betroffene Bevölkerung voranzutreiben. (abc)

Asunción: Das Unterhaus hat gestern einstimmig dem Gesetzesentwurf zur Einführung der Einkommenssteuer zugestimmt. Der Entwurf muss nun noch an den Senat zur Abstimmung geschickt werden. Der Entwurf war zuvor bereits 5 mal vertagt worden. Der Gesetzesentwurf sieht vor, dass alle Personen, die ein Gehalt von 10 Mindestgehältern pro Monat beziehen,  Gehaltssteuer zahlen müssen. Nach 7 Jahren, sollen auch Personen diese Steuer zahlen, die pro Monat drei Mindestgehälter verdienen. Die Regierung hofft durch diese Steuer pro Jahr 75 Millionen Dollar einzunehmen. Der Gesetzesentwurf zur Abschaffung der Technischen Fahrzeugkontrolle wurde stattdessen zum 6. Mal infolge vertagt.  Wie es zur Begründung hieß, müsse der Entwurf, der von der Paraguayischen Intermunizipalen Organisation, Opaci eingereicht worden war, noch weiter studiert werden. Die Opaci fordert, das die Munizipalitäten für den Prozess der Technischen Fahrzeugkontrolle zuständig sind und nicht die Dinatran.  (abc/uh)

Asunción/Washington: Eine Delegation des Internationalen Währungsfonds, IWF befindet sich zur Zeit in Paraguay. Gestern trafen sich die Wirtschaftsexperten des IWF zu Gesprächen mit der Leitung der Paraguayischen Konstruktionskammer, Capaco, wo sie sich über die Situation des Konstruktionssektors informierten. Auch wurde über Projekte gesprochen, die zur Entwicklung des Landes beitragen könnten. In diesem Sinne wies der stellvertretende Vorsitzende der Capaco auf die Notwendigkeit von mehr Investitionen in die Infrastruktur des Landes hin, um die Wirtschaft zu reaktivieren. Der Wirtschaftsexperte des IWF, Lisandro Abrego seinerseits erklärte, die Delegation werde  ihre Beobachtungen an den IWF weitergeben. In den nächsten Tagen will sich die IWF Delegation auch zu Gesprächen mit Mitgliedern der Zentralbank, sowie dem Finanzminister treffen. (uh)

Asunción:  Paraguay hat die Möglichkeit, Fische nach Europa zu exportieren. Wie der Untersekretär des Viehzuchtministeriums, Armín Hamann gegenüber der Presse erklärte, habe Paraguay heute wie nie zuvor die Möglichkeit, Fische nach Europa zu exportieren. Wie es hieß, habe die Europäische Union Nationale Vertreter aufgefordert, sich um eine Gesetzgebung zu bemühen, durch die eine Zertifizierung zum Export von Fischen erlangt werden könne. Um dieses Ziel zu erreichen, muss auch der Nationale Tiergesundheitsdienst in die Reglementierung miteinbezogen werden, da dieser für die Ausstellung der Dokumente für die Unschädlichkeit von Fleisch und Fisch zuständig ist. Exportiert werden könnten in Zukunft vor allem Fische die in Tümpeln oder Wassertanks gezüchtet werden, wie  Karpfen, Tilapia und Pacú. In Paraguay wird zur Zeit ein bedeutender Anstieg in der Fischproduktion verzeichnet. Während 2008 noch eine Jahresproduktion von 2 tausend Tonnen Fisch registriert wurde, stieg die Produktion in diesem Jahr bereits auf 4 tausend Tonnen, was einem Anstieg um 100 Prozent in 4 Jahren gleichkommt.  Paraguay ist deshalb bereits Teil des Amerikanischen Netzwerks für Fischproduktion, die Strategien zur Entwicklung des Sektors studiert und sich für die Ausbildung von Fachleuten in der Fischproduktion einsetzt. (uh)

Hohenau-Itapúa: Gestern ist offiziell die diesjährige Weizenkampagne gestartet worden. Mit dem Ziel mehr als 650 tausend Hektar Weizen anzupflanzen, fand gestern offiziell der Beginn der diesjährigen Aussaat statt. Eine entsprechende Veranstaltung fand gestern im Beisein des Landwirtschaftsministers, Enzo Cardozo in Hohenau, Itapúa statt. Während der Feier forderte der Präsident der Kooperative Colonias Unidas, Agustín Konrad mehr Unterstützung seitens der Regierung für den Weizensektor, sowie bessere Preise. Aufgrund der niedrigen Preise, die in Paraguay gezahlt werden, wird ein großer Teil des Weizens nach Brasilien exportiert. (abc)

Asunción: Paraguay wird in der kommenden Woche Sitz der 39. Ordentlichen Sitzung der Südamerikanischen Kommission im Kampf gegen Aftosa, Cosalfa, sein. Wie der Vertreter der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation, Rubén Figueroa erklärte, stelle dieses Treffen für Paraguay eine große Herausforderung dar. Er traf sich gestern zu Gesprächen mit dem Senacsa-vorsitzenden, Félix Otazú, sowie dem neuen Vorsitzenden der Ländlichen Vereinigung  Paraguays, Germán Rúiz. Das Treffen der Cosalfa findet am 10. und 11. Mai im Hotel Bourbon von Luque statt.  Zu dem Treffen werden Vertreter der Cosalfa, der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation, sowie des Panamerikanischen Zentrums für Aftosa erwartet. Hauptthema des Treffens ist der Plan zur Ausrottung der Maul- und Klauenseuche 2010-2020. Heute gehören der Cosalfa 22 Vertreter aus 11 Ländern Südamerikas an. (abc)

Asunción: Zwölf Insassinnen im Frauengefängnis Buen Pastor wollen Rechtsanwältinnen werden. Wie die staatliche Nachrichtenagentur IP-Paraguay berichtete, haben die Frauen sich entschieden Jura zu studieren, obwohl sie sich im Gefängnis befinden. Im August 2011 wurde ein Abkommen mit der privaten Universität UTCD unterzeichnet. Damit können die Insassinnen ein Universitätsstudium im Gefängnis absolvieren. Gestern besuchte der Interimsminister für Justiz und Arbeit, Raul Mongelos das Gefängnis. Dabei wurde er informiert, dass 12 Frauen das Studium begonnen haben. Die Frauen zahlen 200 tausend Guaranies pro Monat für ihr Studium. Die Direktorin vom Buen Pastor sagte, die Frauen arbeiten in der Textilfabrik die sich im Gefängnis befindet, um das nötige Geld zu verdienen.  Das Jurastudium dauert fünf Jahre und wird in Modulen unterrichtet. Die Professoren der UTCD kommen ins Gefängnis um den Unterricht zu erteilen. Die Frauen erklärten dem Minister dass sie hoffen, mit einem Universitätstitel in der Hand, das Gefängnis zu verlassen. El Buen Pastor hat auch eine Leihbibliothek, die von etwa 50 Prozent der 282 Insassinnen benutzt wird. Das Ziel ist, diese Bibliothek durch Spenden von anderen Institutionen zu bereichern, sagte Mongelos während seinem Rundgang. (IPP)

Asunción: Der Paraguayfluss ist in 30 Tagen um zwei und halb Meter angestiegen. Dieser starke Anstieg des Wasserspiegels wurde im April gemessen. Laut Aussagen der Nationalen Direktion für Meteorologie und Hydrologie, könnte der Fluss bis zu 5 Meter ansteigen. Der Direktor der Institution sagte am Donnerstag, dass der Fluss in den davor liegenden 24 Stunden um 10 Zentimeter gestiegen war. Weiter sagte er, dass die Messungen anzeigen, dass der Wasserspiegel von Concepción über Asunción und bis Pilar einheitlich gestiegen ist. Weiter im Norden dagegen, in der Zone von Bahía Negra, ist der Wasserspiegel nicht angestiegen. Er versicherte jedoch, dass der Paraguayfluss sich stabilisieren und eventuell auf den normalen Stand zurückgehen werde. Der starke Anstieg wird den Regenfällen in der Zone zugeschrieben. (IPP)

Asunción:  Heute wird der Tag des Hände-waschens begangen. Aus diesem Anlass hat die Medizinfakultät der Nationalen Universität eine Feier in der neuen Universitätsklinik von San Lorenzo organisiert. Wie es hieß, steht dieser Tag unter dem Motto, Leben retten durch Hände waschen. Im Hospital de Clínicas von Asunción findet dagegen eine Bewusstmachungskampagne über die Wichtigkeit des Händewaschens statt. Im Anschluss soll auch ein Bericht über das Überwachungsprogramm zu Bekämpfung der Tuberkulose im Land präsentiert werden. Der Tag des Händewaschens wird begangen, um die Bevölkerung bezüglich der Tatsache zu sensibilisieren, dass das Händewaschen mit Seife eine grundlegende Handlung der Volksgesundheit ist, welche Leben retten kann. Heute sind Durchfall-erkrankungen und Infektionen der Atemwege die beiden Hauptfaktoren, für die Kindersterblichkeit in Entwicklungsländern. Dieses ist auch in Paraguay der Fall. Jedes Jahr stirbt eine Anzahl von Kindern unter 5 Jahren, an den Folgen von Infektionskrankheiten, die durch das pünktliche Händewaschen mit Seife hätten vermieden werden können. Verschiedene Kampagnen auf nationaler Ebene werden deshalb unter Beteiligung von Ministerien, Seifenherstellern und der Bevölkerung durchgeführt. Dabei wird darauf hingewiesen, dass durch einfaches Händewaschen mit Seife das Durchfall-risiko um fast die Hälfte reduziert werden kann und die Gefahr einer Infektion der Atemwege um rund ein Drittel reduziert wird. Daraus folgt, dass Händewaschen mit Seife als Präventionsmittel gegen die erwähnten Krankheiten effektiver wirkt, als entsprechende Impfungen. Das Händewaschen ist vor allem nach der Benutzung einer Toilette, sowie vor der Vorbereitung von Mahlzeiten unbedingt notwendig.  (abc/uh)