Mittagsnachrichten, am 9. Mai 2012

Asunción:  Heute muss die Regierung eine Entscheidung in Bezug auf die Anhebung des Budgets der Wahljustiz treffen. Der Kongress hatte die Haushalts-erweiterung für die Wahljustiz bewilligt, was unter der Bevölkerung große Kritik hervorgerufen hatte. Bei der Haushalts-erweiterung handelt es sich um 50 Millionen Dollar, die zum Teil als Gehälter für Angestellte der Wahljustiz gebraucht werden sollen. Der Rest werde für die Einschreibung von Staatsbürgern in das Wahlregister gebraucht. Der Staatspräsident erklärte gestern, dass er sein Veto gegen die Haushaltserweiterung einlegen werde. Er begründete diese Haltung damit, das der Staat nicht über die notwendigen Finanzen verfüge, um die Anstellung zusätzlicher Funktionäre der Wahljustiz zu finanzieren. (lanación)

Asunción: Vizepräsident, Federico Franco will dem Kongressvorsitzenden, Jorge Oviedo heute einen Besuch abstatten. Bei dem Gespräch will er diesen um die Zustimmung mehrerer Regierungsprojekte bitten. Spezifisch geht es dabei um den Nationalen Fonds für Öffentliche Investitionen und Stabilisierung der Wirtschaft, Fonacipe und Kredite um jeweils 32 und 18 Millionen Dollar von Seiten der Interamerikanischen Entwicklungsbank, BID. Franco wies auch auf die Notwendigkeit zur Bewilligung weiterer Kredite im Wert von 47 und 78 Millionen Dollar hin, die zur Modernisierung des Stadtzentrums von Asunción, zur Modernisierung des Öffentlichen Transports im Großraum Asunción, sowie zur Renovierung von Regierungsbüros dienen sollen. Diese Kredite, die der Regierung gewährt wurden, können nicht umgesetzt werden, weil der Kongress diese bisher nicht bewilligt hat. (ipp)

San Pedro: Die Volksarmee, EPP, hat vermutlich wieder zugeschlagen. In der Nacht zum Dienstag wurde die Estancia Paso Itá von bewaffneten Männern überfallen. Dabei wurde ein Bulldozer in Brand gesetzt. Der Bulldozer gehört Luis Alberto Lindstrom, der vor einigen Jahren von der EPP entführt worden war. Aufgrund der Vorgehensweise der Verbrecher wird vermutet, dass es sich um Mitglieder der EPP handelt. Lindstrom bestätigte zwar den Überfall, jedoch weder er, noch die Eigentümerin des Viehzuchtbetriebs, Maris Llorens wollen aus Angst vor Vergeltungsmaßnahmen, weitere Informationen geben. Auch die Presse wurde nicht an dem Tatort zugelassen. Lindstron war am 28. Juli 2008 von Mitgliedern der EPP entführt worden. Er wurde nach einer Lösegeld Zahlung im Wert von 130 tausend Dollar am 12. September 2008 freigelassen. Ein weiterer Vorfall ereignete sich gestern in Concepción, wo zunächst ein verdächtiger Koffer in der Nähe der Wohnung einer Staatsanwältin gefunden wurde. Da befürchtet wurde, dass der Koffer eine Bombe enthalten könnte, wurde die Straße geräumt und der Koffer durchsucht. Es wurden jedoch keine Explosivkörper gefunden. Vermutlich sollte es nur eine weitere Drohung sein, von der die Staatsanwältin, Dora Irrazabal, bereits mehrmals betroffen war. Einige Stunden später wurde an derselben Stelle ein Brief gefunden, der sich gegen die Massenmedien der Mittelklasse richtete. Die Medien wurden darin beschuldigt, korrupte Minister aufgrund von Verwandtschaft zu schützen. Zuletzt schloss der Brief mit der Aussage, dass der Kampf weitergehe und es lebe die EPP. Der Brief wurde vor dem Haus einer Journalisten gefunden, die Moderatorin eines Radioprogramms des Senders Radio Aquidabán ist. Eigentümer des Senders ist ihr Vater, Juan Milciades Cazal, Politiker der Coloradopartei. (uh)

Asunción: Gestern ist offiziell die diesjährige Herbstmesse der Ländlichen Vereinigung Paraguays, ARP präsentiert worden. Mit 15 Prozent mehr Rindern als im vergangenen Jahr, wurde die diesjährige Rinderausstellung vorgestellt. Sieben Rassenverbände beteiligen sich in diesem Jahr an der Messe. Es handelt sich um die Vereinigung von Züchtern der Rassen Brangus, Brahman, Nelore, Braford, sowie Pferden der Rassen Cuarto de Milla und Criollos, sowie des Schafzüchter-verbands. Laut Angaben der Organisatoren, werde die Messe vor allem die Bemühungen der Viehzüchter zeigen, die trotz der schwierigen Situationen weitermachen und nicht aufgeben. Bei den Schwierigkeiten wurden vor allem die Aftosafälle und die Überschwemmungen im Chaco erwähnt. Es wurden auch die Bemühungen der Organisatoren hervorgehoben, um diese Expo zu einem Erfolg zu machen. Die Viehzüchterverbände hoffen nun, dass auch die Verkäufe die des vergangenen Jahres übersteigen.(abc)

Asunción: Das Gesundheitsministerium will heute dem paraguayischen Förderer des Krebs-vorsorge-tests, Papanicolaou, eine Auszeichnung überreichen. Es handelt sich um den Arzt, Zenon González Romero, der die Vorsorge-untersuchung bei Frauen in Paraguay eingeführt hat. Durch seine Bemühungen hat er dazu beigetragen, die Gesundheit in Paraguay zu verbessern. Die Auszeichnung wird dem Arzt aus Anlass des bevorstehenden Nationalen Tags im Kampf gegen Gebärmutterhalskrebs überreicht. Dieser Tag wird am 13. Mai begangen. Die Auszeichnung findet heute Mittag während einer schlichten Feier im Sitz des Gesundheitsministeriums statt. González ist Gynäkologe.  Nach seiner Graduierung von der Medizinfakultät der Nationalen Universität in San Lorenzo, begann er mit der Studie des Pap Tests. Er war beim Gesundheitsministerium angestellt und gilt als der Arzt, der die Krebsvorsorgeuntersuchungen bei Frauen im Land vorangetrieben hat. Der Papanicolaou oder Paptest gilt als eines der zuverlässigsten Krebsvorsorgetests. Durch periodische Untersuchungen können frühzeitige Krebszellen im Gebärmutterhals entdeckt und behandelt werden.  (ipp)

Asunción: Die Stiftung Paraguay lädt morgen zu einer Debatte über die Nationalen Symbole der paraguayischen Republik ein.Die Debatte findet im Saal Comuneros der Abgeordnetenkammer statt. Die Initiative stammt von dem Abgeordneten Juan Bernardo Ziett und dem Direktor und Koordinator des Projekts, Amado Aguilera. Gleichzeitig ruft die Stiftung Paraguay auf, im ganzen Land die Unabhängigkeit Paraguays am 14. und 15. Mai zu feiern, indem Paraguayflaggen gehisst werden. Gleichzeitig werden in der Stadt Hernandarias, die als Welthauptstadt der Energie und des Süßwassers gilt, Feierlichkeiten zur Veröffentlichung der Geschichte Paraguays und zur Stärkung der paraguayischen Identität organisiert. (abc)

Ayolas: Im Juli will die doppelstaatliche Körperschaft, Yacyretá, eine öffentliche Ausschreibung zur Installation von drei neuen Turbinen starten. Das informierte der Direktor der Körperschaft, Enrique Cáceres Rojas. Durch die zusätzliche Stromerzeugung, die durch die neuen Turbinen möglich sein werde, könne Paraguay pro Jahr weitere Einnahmen im Wert von 23 Millionen US Dollar verzeichnen. Zurzeit werden die Bedingungen für die Ausschreibung des Kaufs und Installation der drei neuen Turbinen erstellt. Momentan arbeitet Yacyretá nur mit 18 der insgesamt 20 Turbinen. Zwei Turbinen mussten im vergangenen Jahr aus dem Betrieb gezogen werden. Auch die Reparatur einer weiteren Turbine ist in kürze fällig, erklärte Cáceres Rojas. Die Reparatur der ausgefallenen Turbinen könnte eine Dauer von 4 Jahren haben, hieß es. (abc)

Asunción: Lastkraftwagen mit einem Übergewicht sollen nicht mehr auf den Fernstraßen geduldet werden. Zu diesem Zweck hat der Minister für öffentliche Bauten und Verkehr ein Abkommen zur Zusammenarbeit mit dem Nationalen Institut der Technologie und Standardisierung, INTN, unterzeichnet. Wie aus der Internetseite der Präsidentschaft hervorgeht, geht es dabei darum, dass die Lastkraftwagen auf den Fernstraßen sich an die Höchstgewichtsmasse halten. Wie der Minister aussagte, wurden bisher Geldstrafen auferlegt für die Lastkraftwagen, die über das erlaubte Gewicht gingen. Dieses habe zu einem Überschuss an Geldern im Ministerium geführt. Es geht jedoch nicht darum Geld einzunehmen, sondern dass die Bevölkerung die Regeln einhalte. Aus diesem Grund hätten sie das Abkommen mit dem INTN unterzeichnet.     Das INTN soll dem Ministerium helfen, die Waagen in Ordnung zu halten und zu kalibrieren. Als Beispiel für den Schäden, die die übergewichtigen Fahrzeuge anrichten, gab der Minister die Straße zwischen Concepción und Pozo Colorado an. Er sagte die Straßen seien für ein bestimmtes Gewicht gebaut worden. Wenn die Transportunternehmer dieses Höchstgewicht nicht einhalten, werden die Straßen beschädigt und kosten dem Staat viel Geld in Reparaturen. (presi)

Asunción: Schulen in der Uferzone von Asunción sind vom Anstieg des Paraguayflusses betroffen. Eine der betroffenen Schulen ist die Escuela Caacupemi, im Bañado Norte. Laut der pädagogischen Koordinatorin hat die Schule 248 Schüler von etwa 150 Familien.  Wegen der Überschwemmung können einige Schüler die Schule nicht erreichen. Die Koordinatorin der Schule Caacupemi deutete darauf hin, dass kein Unterricht ausfallen werde. Um keinen Unterricht zu verlieren, wird die Schule vorläufig auf eine höher gelegene Stelle verlegt werden, hieß es. Wie die staatliche Nachrichtenagentur IP-Paraguay mitteilte, steht der Wasserspiegel des Paraguayflusses nach inoffiziellen Daten bei 4,9 Metern. Der über die Ufer getretene Fluss hat die Wohnungen von mehr als 700 Familien der Uferzone von Asunción überschwemmt. (IPP)