In dieser Woche ist die erste Runde der regionalen Austauschabende zum Thema Bildungsreform zu Ende gegangen. Im Spanischen heißt der Themenkomplex „Transformación Educativa 2030“. Zu dem Thema hat Radio ZP-30 mit mehreren der beteiligten Personen gesprochen. Im Folgenden bringen wir eine Zusammenfassung der Interviews:
Miguel del Puerto ist der Regionaldirektor für Erziehung im Departament Boquerón. Er sprach im Interview mit Radio ZP-30 über die 18 Anhörungen, die es in den 17 Departamenten des Landes und in der Hauptstadt gegeben hat. An den Veranstaltungen nahm auch der Erziehungsminister teil. Del Puerto sagte, er sehe mit Besorgnis, dass manche Menschen in dem Lehrplan der Transformation Inhalte sehen, die nicht dort enthalten sind, wie die Genderideologie. Diese Sorge der Menschen sei unbegründet, so Del Puerto. Es liege kein ausgearbeiteter Vorschlag für den Lehrplan vor, der die Genderideologie mit einbezieht. Im Gegenteil: Man sei darum bemüht, die paraguayischen Bildungsinhalte gesund zu halten. Seinen Angaben zufolge haben Erziehungsminister und auch Staatspräsident Mario Abdo Benítez wiederholt in ihren Aussagen betont, dass Paraguay ein Land für die Familie und für das Leben ist. Er betonte, dass die Inhalte der Transformation keineswegs gegen die biblische Lehre und das traditionelle in der paraguayischen Gesellschaft verankerte Bild der Familie verstoßen. Inklusion mache Angst, aber es bedeute, dass bei der Bildung alle berücksichtigt werden sollen, ungeachtet ihrer Kultur, ihrer Herkunft oder Rasse, Status oder Kapazität. Del Puerto wies darauf hin, dass man im Internet alle Schlussfolgerungen von den Anhörungsveranstaltungen verfolgen und lesen kann. Interessenten können bei der Departamentsregierung auch nachfragen und alle Information zu dem Thema bekommen.
Der Pastor und Referent an dem Abend in Loma Plata und der Vormittagsveranstaltung in Filadelfia, Miguel Ortigoza, von der Organisation Pro Vida y Pro Familia sieht die Pläne des Bildungsministeriums dagegen ganz anders: Laut seinen Aussagen zielen die geplanten Inhalte darauf, die Kinder in perverse Kreaturen zu verwandeln. Man müsse wissen, dass manche Begriffe, die in dem geplanten Lehrplan vorkommen, in Paraguay zum Teil fremd sind oder deren Bedeutung und Reichweite von vielen Menschen hierzulande nicht auf Anhieb verstanden wird. Als Beispiele nannte er die Begriffe „Género“, „derecho sexual“ und „derecho reproductivo“, sowie „Inclusión“ oder „Interculturalidad“. Inklusion soll nach dem Willen der Organisation Pro Vida und Pro Familia, in den Lehrplänen klar bedeuten: Keine Diskriminierung. Dagegen hat die Organisation das Bildungsministerium gebeten, den Begriff „persönliche Vorlieben“ bei dem Thema „Inklusion“ nicht einzufügen, weil das Tor und Tür für die Inklusion auch persönlicher sexueller Vorlieben und Interessen öffne. Das Mec sei darauf nicht eingegangen, so Ortigoza. Er wies darauf hin, dass die Gelder, die die Bildungsreform finanzieren, aus dem Ausland kommen und von Organisationen, die andere Interessen haben als der traditionell denkende Paraguayer.
Über das Thema „Transformación educativa 2030” sprach unser Korrespondent Patrick Friesen mit dem Betriebsleiter des Erziehungswesens der Asociación Civil Chortizer Komitee, Eldon Wiebe. In Loma Plata wurde nach seinen Worten darüber informiert, was alles in diese Transformation hineininterpretiert werden könnte. Wiebe nannte dabei 3 Achsen oder Bereiche: 1. Interkulturalität, 2. Inklusion und 3. Gesetzliche Absicherung. In alle 3 Bereiche kann man laut Wiebe Themen der Gender-Ideologie einfließen lassen. Paraguay ist demnach im Thema Gender-Ideologie am rückständigsten in der Region.
Im Dezember und Januar gibt es eine digitale Umfrage zum Thema, an der sich laut Wiebe alle beteiligen sollten, die aktiv an der biblisch fundierten Bildung in Paraguay interessiert sind. Im Februar und März werden 5 regionale Treffen rund um das Thema stattfinden, wo jeweils Bewohner mehrerer Departamente zusammen eingeladen werden. Dort soll der Leitfaden vorgestellt werden, wie Schule, Unterricht und Lernen gestaltet werden soll. Ende März soll es einen 2. nationalen Kongress geben, wo dann der nationale Pakt unterschrieben werden soll. Das Dokument soll dann laut Ortigoza als Vorlage für ein Gesetzprojekt im Kongress dienen. (IVs ZP-30 mit Miguel del Puerto, Miguel Ortigoza und Eldon Wiebe)
Die Lebensmittellieferungen im Entführungsfall von Peter Reimer beginnen heute. Wie ABC Color berichtet, hat die Familie Reimer heute früh damit begonnen, Lastwagenladungen mit Rindfleisch und anderen Lebensmitteln an verschiedene Siedlungen im Landesinneren zu schicken. Die ersten vier Lastkraftwagen begeben sich in die Ortschaften von Concepción, Redención und Arroyito.
Gestern hatten die Bewohner des Asuncioner Stadtteils Ricardo Brugada, auch bekannt als La Chacarita, Stellung zu den Forderungen genommen und erklärt, dass sie die EPP nicht unterstützen und deswegen die Lebensmittel abweisen würden. Deshalb bat der Vater des Entführten, David Reimer, heute Morgen ausdrücklich darum, dass die Leute in den verschiedenen Ortschaften die Lebensmittel annehmen, damit sie als Familie die Forderungen des EPP erfüllen und Peter zurückbekommen. Die ihnen gegebene Frist, die Lebensmittel zu verteilen, läuft Montag, den 13. Dezember ab. (ABC Color/Archiv ZP-30)
Ande kündigt Strafanzeige wegen Stromdiebstahls in einem Luxuswohnkomplex an. Die Stromgesellschaft Ande hat über den Eingriff in einem luxuriösen Wohnkomplex in Mariano Roque Alonso informiert. Dort wurde festgestellt, dass der Stromanschluss direkt an das Leitungsnetz der Ande angeschlossen war. Laut ABC Color wurde eine Strafanzeige wegen Diebstahls von elektrischer Energie erstattet. Bei dem Eingriff waren Kontrolleure der Ande und Personen aus der Rechtsabteilung zugegen. Es wurde angekündigt, dass die aufgedeckten Verbräuche dem Kunden in Rechnung gestellt werden. Der Diebstahl von elektrischer Energie kann außerdem zu einer Haftstrafe von bis zu 3 Jahren führen. (ABC Color)