Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 10. Februar 2022

Eine Umfrage unter paraguayischen Unternehmen wird die Arbeitsmarkttrends für 2022 aufzeigen. Mit dem Ziel, Informationen über den aktuellen und zukünftigen Bedarf an Arbeitskräften für die nächsten fünf Jahre zu sammeln, hat das Nationale Ausbildungszentrum Sinafocal über seine Berufsbeobachtungsstelle offiziell eine Studie eingeleitet. Sie läuft unter dem Namen «Arbeitsmarkttrends in den Departementen Concepción, Cordillera, Itapúa und Alto Paraná», wie Sinafocal auf seiner Internetseite bekanntgibt.
Ziel des Projekts ist, herauszufinden, in welchen Bezirken die meisten Arbeitsplätze geschaffen werden, wie die Politik der lokalen Unternehmen in Bezug auf die Gleichstellung von Männern und Frauen, die Einstellung von Menschen mit Behinderungen und der Nachfahren von Ureinwohnern aussieht, und wie der aktuelle und künftige Bedarf an Arbeitsplätzen aussieht. Das Untersuchungsteam ist bereits in rund 1 Tausend 500 Unternehmen in Concepción, Cordillera, Itapúa und Alto Paraná unterwegs, um Informationen zu sammeln, die es ermöglichen, die Ausbildungspolitik für die Bevölkerung unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Aktivitäten in diesen Departements zu verbessern. Durch diese Studie wird es auch möglich sein, zu erfahren, in wie fern bei Unternehmen neue Technololgie eingesetzt wird, um, gemessen an den Herausforderungen, die Produktivität zu steigern. (Sinafocal.py)

Universitätscampus in Neuland eröffnet offiziell den Studiengang Agraringenieurswesen. Die Fakultät für Agrarwissenschaften der Una im Departament Boquerón, deren Filiale sich in Neuland befindet, hat den Studiengang Agronomie-Ingenieurwesen für das Jahr 2022 offiziell eröffnet, wie RCC schreibt. Die Ausschreibung 2022 der Fakultät für Agrarwissenschaften bringt interessante Vorschläge für junge Menschen, die einen Hochschulabschluss mit Bezug zum produktiven Sektor des Chaco anstreben. In diesem Sinne bietet die Fakultät den Neuzugängern die Möglichkeit, zwei Fachgebiete zu studieren: Agrarverwaltung und Agraringenieurwesen. Dieser letzte Kurs ist ein neues Angebot. Es wird in diesem Jahr zum ersten Mal auf dem Campus Neuland angeboten. (RCC)

Schreck nach dem Sturz eines Autos von einem Floß auf dem Yguazú-See. Der Unfall ereignete sich laut Última Hora am Mittwoch gegen 16 Uhr 30. Die Polizei hat noch keine genauen Informationen über den Unfallhergang. Der See, der im Departament Caaguazú beginnt und im Departement Alto Paraná endet, ist etwa 70 bis 100 Meter tief. Die Fähre, die mehr einem Floß gleicht, verließ den Bezirk José Domingo Ocampos und fuhr in den Bezirk Tembiaporã im Departement Caaguazú. Geladen hatte sie ein Auto, als sich der Vorfall ereignete. Den Angaben zufolge war bei dem mitfahrenden Fahrzeug weder die Handbremse angezogen, noch waren sichernde Bremskeile vorhanden. Glücklicherweise wurde niemand getötet oder vermisst. Mehrere Videos zeigen den Moment der Verzweiflung, als Mitglieder einer Familie ins Wasser fielen und von den anderen Passagieren gerettet werden mussten. Die Bilder zeigen, wie prekär das Floß gebaut und ausgestattet ist. In dem Gebiet sollen sich schon mehrere ähnliche Unfälle ereignet haben. (Última Hora)

Die Begrenzung für die Einreise nach Argentinien über Encarnación-Posadas ist aufgehoben worden. Darüber schreibt die Zeitung La Nación. Die Direktorin der Migrationsbehörde, Ángeles Arriola, erklärte, dass Argentinien die Höchstgrenze für die Einreise in das Nachbarland freigegeben hat. Diese Entscheidung habe aber keine großen Auswirkungen, da die festgelegte tägliche Zahl am Grenzübergang Encarnación-Posadas nicht erreicht werde, so Arriola. Arriola wies darauf hin, dass nur zweimal 8 Tausend Personen nach Argentinien einreisten, als die Einreisequoten noch galten. Im Allgemeinen sei die Zahl unter der festgelegten Quote geblieben, meinte die Direktorin der Migrationsbehörde. Die Grenzkontrollen würden aber wie üblich fortgesetzt, heißt es. (La Nación)

Gouverneure fordern einen Sicherheitsrat. Der soll in Zeiten zunehmender Kriminalität, für mehr Sicherheit sorgen. Darüber berichtet heute die Zeitung Hoy. Geht es nach dem Willen der Gouverneure, würde so ein Rat aus Vertretern der Regierung, der Produktions- und Handelsgremien, sowie aus der Zivilgesellschaft zusammengesetzt werden. Auf einer gemeinsamen Sitzung sagten die Departamenschefs gestern, sie fühlten sich in Sicherheitsfragen und in Sachen Verbrechensbekämpfung von der Regierung ignoriert. Laut Ansicht des Gouverneurs von San Pedro, Carlos Giménez, erfordert die Welle der Gewaltverbrechen, die derzeit mancherorts zu beobachten ist, ein stärkeres Eingreifen von Seiten der Behörden. Die Verbrechensbekämpfung müsse stärker zwischen dem Innenministerium und den Departamentsregierungen, abgesprochen und koordiniert werden, heisst es.
Der Gouverneur von San Pedro wies auf die Überfälle und Viehdiebställe im Norden des Landes hin, und auf die zahlreichen Überfälle durch Motorradbanditen, die in Asunción vermehrt stattfinden. Die Unsicherheit im Land sei real und erfordere so einen Rat, wie ihn die Gouverneure vorschlagen, so Giménez. Laut Ansicht der Gouverneure, müsste ein Sicherheitsrat per Gesetz geschaffen werden, damit er ein legales Instrument ist. In dem Rat sollten nach dem Vorschlag folgende Institutionen vertreten sein: Die paraguayische Bischofskonferenz, das Innenministerium, der Gouverneursrat, der Bürgermeisterrat, die ländliche Vereinigung Paraguays, und Unternehmerverbände, wie der Verband von Produktionsgremien, UGP und andere. (Hoy)

Die Nationalpolizei hat alarmierende Zahlen über verschwundene Menschen in Paraguay veröffentlicht. Der Chef der Einheit für die Vermisstensuche bei der Nationalpolizei, Inspektor Carmelo Benítez, sagte gestern im Interview mit Radio Monumental, seit Jahresbeginn seien 271 Vermisstenanzeigen eingegangen. In fast einem Drittel der Fälle handelt es sich demnach um Minderjährige, die gesucht wurden. Von 83 vermissten Kindern und Teenagern wurden allerdings 67 wiedergefunden. Das System, in dem die Vermisstenanzeigen und gefundene Personen registriert werden, aktualisiert sich fortlaufend. Das Innenministerium empfiehlt bei einem Vermisstenfall sofort das nächste Kommissariat zu kontaktieren oder die Notzentrale unter der Nummer 911 anzurufen.
Im Jahr 2021 wurden der Nationalpolizei insgesamt 1 tausend 272 Personen als vermisst gemeldet, davon waren drei Viertel Minderjährige. Gleichzeitig wurden 1 tausend 343, zum Teil auch schon jahrelang gesuchte, Personen gefunden. Von den 670 Minderjährigen, die sich unter den Gefundenen befanden, waren über 500 Mädchen. Verschwunden blieben bis Ende 2021 430 Kinder. Laut Angaben von Inspektor Benítez handelt es sich bei den Vermisstenfällen bei Teenagern in der Mehrheit um junge Menschen, die nach einem Streit mit den Eltern freiwillig von zuhause wegliefen. Immer wieder gäbe es aber auch Fälle, wo Minderjährige in die Hände von Menschenhändlern fallen. Die Zahlen der Vermissten und Gefundenen werden dadurch verzerrt, dass viele Vermissten, nach einer Weile von alleine zurückkommen, ohne dass das der Polizei gemeldet wird. Somit bleiben diese Personen im System als vermisst gemeldet. Der Inspektor wies darauf hin, dass heutzutage nach dem Verschwinden einer Person in Paraguay nicht mehr 24 Stunden abgewartet werden, bis die Angehörigen eine Vermisstenanzeige erstatten können. Angehörigen einer vermissten Person wird lediglich geraten, selbst vorher alles zu versuchen, um die Vermissten zu finden. (Última Hora)


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