MINNA-Minister zu Besuch im Chaco. Gestern hat eine Delegation des Ministeriums für Kinder und Jugendliche, MINNA, den Chaco besucht, darunter auch der Minister Walter Gutiérrez. Dieser machte gleich mehrere Ankündigungen, wie Radio ZP-30 erfuhr. Einerseits wurde gestern der Departamentsrat für Kinder und Jugendliche gegründet. Laut Gutiérrez wird der Rat mit anderen Institutionen und den Distriktverwaltungen zusammenarbeiten. Der Rat wird sich dafür einsetzen, Pläne und Maßnahmen zu erarbeiten, um Minderjährigen in schwierigen Situationen zu helfen.
Zudem haben das MINNA und die Departamentsregierung Boquerón gestern einen Schutzraum in Loma Plata eingerichtet, im Rahmen des Programms „Abrazo“. Laut Gutiérrez hat der Schutzraum ähnliche Funktionen wie eine Kindertagesstätte, es ist aber keine. Kinder bekommen hier vier Mahlzeiten am Tag, vom Frühstück bis zu einem Nachmittags-Snack. Während der Schulzeit bekommen sie in ihrer freien Zeit Hilfe bei den Hausaufgaben und in den Ferien wird ihnen eine sinnvolle Beschäftigung angeboten. Die Familien der Kinder, die in schwierigen Situationen stecken, bekommen Unterstützung von den Behörden, darunter Lebensmittel und eine kleine finanzielle Beihilfe. Das Ministerium für Kinder und Jugendliche setzt sich in diesem Schutzraum dafür ein, dass die Kinder zur Schule gehen, in das Geburtsregister eingetragen sind und dass sie zuhause gut behandelt werden. Das Programm „Abrazo“ des MINNA besteht schon seit etwa 20 Jahren. Im Chaco ist nun der erste Schutzraum dieser Art eingeweiht worden.
Weiter kündigte Minister Gutiérrez an, dass ein Team der Behörde für alternative Betreuung und Adoption sich im Departament Boquerón einrichten wird. Das Team wird im Rahmen eines Programms arbeiten, dass das MINNA mit dem Staatspräsidenten ausgearbeitet hat und das demnächst in Asunción offiziell vorgestellt werden soll. Laut Gutiérrez handelt es sich beim Programm um Adoption und die Betreuung von Kindern in Pflegefamilien. Das Team im Departament Boquerón wird sich beispielsweise dafür einsetzen, dass Adoptionsprozesse schneller abgewickelt werden können und auch die Prozesse, um ein Kind in einer Pflegefamilie aufzunehmen. Zum anderen wird sich das Team dafür einsetzen, Familien zu identifizieren, die als Pflegefamilie in Frage kommen könnten. Kinder, die aus einem schwierigen Umfeld kommen oder misshandelt wurden, sollen so schneller die Möglichkeit bekommen, in einer Pflegefamilie Schutz zu finden. Diese Familien werden laut Minister Gutiérrez auch monatlich eine finanzielle Beihilfe vom Staat bekommen.
Darüber hinaus kündigte Minna-Minister Walter Gutiérrez an, dass Ende Juli in Asunción ein Programm vorgestellt werden soll, das sich um Opfer von Menschenhandel kümmern wird. Damit sollen dem Menschenhandel und der sexuellen Ausbeutung von Minderjährigen vorgebeugt werden. Das Programm steht im Zusammenhang mit der Fernstraße Bioceánica, die derzeit im Bau ist, und von der die Regierung große Veränderungen erwartet. Als letztes kündigte Minister Gutiérrez an, dass in mindestens zwei Distrikten im Departament Boquerón ein Zentrum zur Betreuung von Kleinkindern gebaut werden soll. Dort sollen Kinder von 0 bis 4 Jahren betreut werden. Landesweit plant die Regierung den Bau von mehr als 100 solcher Zentren. Finanziert werden sollen sie von dem doppelstaatlichen Wasserkraftwerk Itaipú.
Der Besuch des Ministeriums für Kinder und Jugendliche im Chaco endete gestern in Alto Paraguay. Dort hat das MINNA ähnliche Ankündigungen gemacht wie im Departament Boquerón. Auch in Alto Paraguay ist der Departamentsrat für Kinder und Jugendliche gegründet worden. Zudem unterstützt das MINNA einen Marschplan, um Drogensucht bei jungen Menschen vorzubeugen. (ZP-30/ Gobernación Boquerón/ Gobernación Alto Paraguay)
Die Dreiländer-Kommission des Pilcomayo hat kritische Punkte am Einzugsgebiet bewertet. Wie die staatliche Nachrichtenagentur IP Paraguay berichtet, haben Fachleute aus Argentinien, Bolivien und Paraguay das Obere Einzugsgebiet des Pilcomayo in Bolivien aus der Luft bewertet. Dabei wurden Daten gesammelt, die aktuelle Situation des Flusses und ausgeführte Arbeiten analysiert, sowie der bestehende Masterplan aktualisiert. Eine ähnliche Aktion soll im September wiederholt werden, dieses Mal im unteren Einzugsgebiet zwischen den Staatsgebieten Paraguays und Argentiniens.
Bei dem Treffen der Pilcomayo-Kommission wurde in der bolivianischen Stadt Tarija auch ein Staudammprojekt analysiert. Der Bau des Dammes „El Carrizal“ wird derzeit vom bolivianischen Staat geprüft und hat zum Ziel, das Hochwasser zu regulieren, Strom zu erzeugen und die Sedimente des Flusses zu kontrollieren. Die Fachleute der Dreiländer-Kommission des Pilcomayo informierten sich über den Stand der Studien, die für das Projekt durchgeführt wurden, und tauschten sich über die Vorteile aus, die der neue Staudamm für die Anrainerstaaten haben werde.
Die Pilcomayo-Kommission ist dafür zuständig, den Fluss instand zu halten. Jedes Land hat eine nationale Kommission, die Arbeiten in ihrem Zuständigkeitsbereich des Flusses durchführen muss. Dazu gehören unter anderem die Reinigung des Kanals und Maßnahmen gegen Hochwasser. (IP Paraguay)
Die USA begrüßen Initiativen zur Transparenz in Paraguay. Am gestrigen Mittwoch äußerte US-Botschafter Marc Ostfield im Rahmen einer Expo des Nationales Ausschusses für Handelserleichterungen, CNFC, Zufriedenheit über eine neue digitale Plattform für den Außenhandel. Diese soll laut Última Hora Informationen über Vorschriften, Verfahren und Statistiken im Außenhandel zugänglich machen. Die Entwicklung der digitalen Plattform wurde von den USA finanziert, im Rahmen des Projektes T-Fast zur Erleichterung des Handels im Agrarbereich. Insgesamt hatte die US-Regierung bereits 12,8 Millionen Dollar in verschiedene Initiativen investiert, die den Import und Export beschleunigen und transparenter gestalten sollen. Erreichbar ist die neue Plattform für den Außenhandel unter der Adresse: www.cnfc.gov.py. (La Nación)
Die Geburtenrate in Paraguay ist gesunken. Darauf hat das Nationale Statistikamt, INE, im Rahmen des gestrigen Weltbevölkerungstags hingewiesen. In den fünfziger Jahren hatten Frauen im Durchschnitt 6,5 Kinder. Bis 2016 ist diese Zahl auf 2,5 Kinder gesunken. Dieser Rückgang sei schon erwartet worden, so Última Hora unter Berufung auf das Statistikamt. Anders als prognostiziert seien jedoch die Wachstumszahlen der Gesamtbevölkerung ausgefallen. Die paraguayische Bevölkerung ist in den letzten siebzig Jahren weniger stark gewachsen als erwartet. Ein Grund dafür sei die starke Auswanderung, besonders von Frauen im geburtsfähigen Alter, so das INE.
Die Gesamtbevölkerung Paraguays beträgt laut der letzten Volkszählung 6,1 Millionen Menschen, gegen 1,3 Millionen im Jahr 1950. Heute sind in Paraguay von 100 Personen: 24 unter 15 Jahren, 67 im erwerbsfähigen Alter und 9 ältere Erwachsene. Der Bevölkerungsanteil derjenigen im erwerbsfähigen Alter, also zwischen 15 und 64 Jahren, hat am stärksten zugenommen. (Última Hora, INE)
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