Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 15. Dezember 2021

Fundación Visión führt in Filadelfia die zweite Kampagne gegen den Grauen Star durch. Wie Helmine Funk von der Fundación Visión erklärte, startete die Stiftung am vergangenen Montag die zweite Operationskampagne in Filadelfia im Departament Boquerón.  Dazu waren Ärzte und anderes Gesundheitspersonal aus Asunción angereist um die Operationen zusammen mit lokalen Ärzten durchzuführen. Die Patienten kommen aus Bahía Negra, Puerto Casado und Fuerte Olimpo und wurden von Freiwilligen abgeholt und nach Filadelfia gebracht. Morgen werden sie dann wieder in ihre Heime zurückgebracht. Nach einer Woche und dann noch einmal in einem Monat wird das Personal der Stiftung die Patienten in ihren Heimen besuchen, um ihren Genesungsprozess zu überwachen.
Am Montag und Dienstag wurden 45 Personen operiert, heute sind nochmal 20 Eingriffe geplant. Gestern wurden den ersten 20 Patienten, die am Montag operiert worden waren, die Augenbinden abgenommen. Heute werden denen, die gestern operiert wurden, die Binden abgenommen. Die gesamte Aktion wird von Spenden getragen. Ein Team vom Club de Leones kümmert sich um das Essen für die Patienten, die Lebensmittel dafür waren im Vorfeld von der Kooperative Fernheim gespendet worden. Zudem bekommt jeder Operierte eine Bibel geschenkt. Es handelt sich dabei um Spezialanfertigungen, die von einem Spender in Auftrag gegeben und mit großer Schrift und grün markierten Stellen gedruckt wurden. (Radio ZP-30)

 

Staatsanwaltschaft gewährt Peter Reimer Zeit zur Erholung. Der für den Entführungsfall zuständige Staatsanwalt Lorenzo Lezcano sagte gestern nach einer forensischen Inspektion, der am Morgen freigelassene Reimer sei körperlich wohlauf, er weise keine Spuren von Folter auf, aber werde psychologische Hilfe in Anspruch nehmen. Darüber berichten Paraguay.com und Última Hora. Angesichts des Shocks, in dem sich der 23-jährige Mann befinde, werde man ihm für seine Aussage vor der Staatsanwaltschaft Zeit gewähren, sagte Lezcano. Er fügte hinzu, Peter Reimer solle im Kreise seiner Familie sein und erst einmal zur Ruhe kommen.
Peter Reimer, der am 6. Dezember auf einer Estanzia in San Pedro entführt worden war, war nach eigenen Angaben gegenüber dem Staatsanwalt, bereits am Montagabend um 19 Uhr von seinen Entführern freigelassen worden. Danach war er etwa 45 Minuten bis zu der indigenen Siedlung Jeroky Roka zu Fuß gegangen, wo er von einer Familie aufgenommen wurde. Um 5 Uhr 40 gestern früh wurde der Siedlungsleiter benachrichtigt, der einen Bekannten in der Kolonie Rio Verde benachrichtigte, dass Peter Reimer bei ihnen sei. Zur Identität der Kidnapper sagte der Staatsanwalt zunächst nur, es sei schwer herauszufinden, wer genau hinter der Entführung stecke, aber die Ermittlungen würden intensiv fortgesetzt. (Paraguay.com/Última Hora)

Heute endet in Gewässern, die an der Grenze zu Argentinien liegen, die Fischschonzeit. Fischer hatten der Aufhebung des kommerziellen Fangverbots bereits erwartungsvoll entgegengesehen, wie ABC Color berichtete. Betroffen sind bei in den Gebieten im Süden beim Parana und am Pilcomayo etwa 1 Tausend 200 Fischer. Die Fischer am Paraná äußerten ihre Sorge über den niedrigen Wasserstand des Paraná-Flusses, der derzeit mit 49 Zentimetern deutlich unter dem normalen Niveau von einem Meter 80 liegt. In den Gewässern, die an Brasilien grenzen, bleibt die Fischschonzeit noch bis Ende Januar bestehen. In dieser Zeit darf für den Eigenbedarf, nicht aber für den Verkauf Fisch gefangen werden. Fischern, die vom Fischfang leben, zahlt der paraguayische Staat während der Fischschonzeit eine Entschädigung. (Archiv ZP-30)

Die Abgeordneten entscheiden heute über Millionenkredit für die Volkszählung. Auf ihrer außerordentlichen Sitzung wird die Abgeordnetenkammer heute darüber beraten, ob sie das Darlehen von 43 Millionen US-Dollar für die Volkszählung im nächsten Jahr annimmt oder nicht. Darüber schreibt Última Hora. Der Leiter des Nationalen Statistikinstitutes, Ine, Iván Ojeda, sagte gestern gegenüber Radio Monumental, dass er hoffe, dass die Abgeordneten das Gesetz verabschieden, mit dem die Mittel für die Zählung bereitgestellt würden. Er erinnerte daran, dass eine Volkszählung Grundlagen für ein demokratisches System schafft, da man anhand dessen sehen kann, wie es der Bevölkerung geht. Wird das Darlehen bewilligt, wird die Volkszählung im August nächsten Jahres durchgeführt. (Última Hora)

Im Rahmen seines 75-jährigen Bestehens hat Unicef Paraguay besondere Preise verliehen. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen verlieh 12 jungen Menschen und Vertretern von Projekten oder Organisationen den Preis „Defensores del Mañana“, zu Deutsch in etwa: Verteidiger der Zukunft. Das sind nach dessen Ansicht Menschen oder Organisationen, die in den Bereichen Bildung, Inklusion, Klimawandel und mentale Gesundheit besonderes leisten. Über die Veranstaltung gestern Abend berichtet die staatliche Nachrichtenagentur IP-Paraguay. Unicef ist in Paraguay seit 1972 tätig. Seit 2002 hat das Kinderhilfswerk in Paraguay ein Büro und einen ständigen Vertreter. Das ist momentan Rafael Obregón.
Zu den Preisträgern gehört unter anderen Ana Gabriela Giménez: eine 11jährige Youtuberin, die sich für den Umweltschutz einsetzt. Samira Ríos ist eine weitere Preisträgerin. Sie ist Studentin, Sportlerin und leistet einen Freiwilligendienst. Die 18-jährige junge Frau lebt mit stark eingeschränktem Sehvermögen. Sie hat sich auf der internationalen Bühne für ein Manifest eingebracht, dass für Kinder mit Behinderung Freiräume ohne Belästigung und Missbrauch fordert. Der 14-jährige Teenager Thobías Fretes ist gehörbehindert. Zusammen mit Unicef setzt er sich in Paraguay für die Inklusion und Rechte, und gegen die Diskriminierung von Taubstummen an Schulen ein. Eine weitere Unicef-Preisträgerin kommt aus dem Chaco. Bianca Orqueda. Die Komponistin und Sängerin aus der Nivaclé-Siedlung Uh’e Lhavos in Filadelfia hat in ihrer Nachbarschaft eine kleine Musikschule für Kinder der Siedlung gegründet. Diese und weitere junge Menschen und Organisationen dürfen sich dank ihres Engagements Verteidiger der Zukunft nennen. (IP-Paraguay)

Der Stromverbrauch ist in diesem Jahr bisher um fast 2 Prozent gestiegen. Darüber schreibt ABC Color. Laut den monatlichen Aufzeichnungen der Direktion für Energieressourcen des Vizeministeriums für Bergbau und Energie, stieg die Stromnachfrage auf dem paraguayischen Markt zwischen Januar und November dieses Jahres um 1,9 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2020. Bei den Stromerzeugungsquellen, die Paraguay mit Strom versorgen, ging die Versorgung aus dem paraguayisch-brasilianischen Kraftwerk Itaipú um etwa 3,5 Prozent zurück. Die Versorgung aus dem paraguayisch-argentinischen Wasserkraftwerk Yacyretá nahm dagegen um rund 50 Prozent und die aus dem nationalen Kraftwerk Acaray um etwa 28 Prozent zu.
Acaray ist ein Wasserkraftwerk am Río Acaray im Departament Alto Paraná nahe der Stadt Hernandarias. Der offizielle Name ist Represa Acaray. Es wurde nach einer Bauzeit von 3,5 Jahren am 16. Dezember 1968 eröffnet. Die Kosten beliefen sich auf rund 36,3 Millionen US-Dollar. Das Kraftwerk leitet das Wasser des Río Acaray in den Río Paraná um und nutzt dabei den Höhenunterschied von 56 Metern zwischen beiden Flüssen aus. Durch die Staumauer wird die Differenz auf 91 Meter erhöht. Die Staumauer hat eine Höhe von 190 Metern und eine Länge von 381 Metern. (ABC Color, Wikipedia)

Nadia Ferreira kehrt morgen nach Paraguay zurück. Die Zweitplatzierte bei der Miss Universe-Wahl, Nadia Ferreira, wird morgen in ihrem Heimatland Paraguay eintreffen, wie ABC Color meldete. Ihr Flug wird laut Angaben ihres besten Freundes um 7 Uhr 30 landen. Nadia Ferreira kam beim Wettbewerb um den Titel „Miss Universe 2021“ unter die drei Finalistinnen und wurde letztendlich Zweite. Das Ereignis wurde in allen Teilen des Landes mitverfolgt. Miss Universe 2021 war die siebzigste Ausgabe des Wettbewerbs. Das Finale fand am 13. Dezember in der Universe-Arena im Hafen von Eilat in Israel statt. Am Ende des Finales wurde Harnaaz Kaur Sandhu aus Indien zur Miss Universe gekrönt. (ABC Color, Archiv Radio ZP-30)

Die Kampagne „Nos une la vida” soll Patienten mit Multipler Sklerose unterstützen. Heute um 19 Uhr beginnt in diesem Rahmen eine Veranstaltung, die über Facebook und Zoom übertragen wird, wie ABC Color informiert. Sie wird von der Vereinigung der Patienten mit Multipler Sklerose und Myelin schädigenden Erkrankungen, Apemed, organisiert. Ziel dieser Kampagne ist, MS-Patienten zu unterstützen, wie zum Beispiel durch Sprechstunden bei Ärzten und Spezialisten, durch psychologische Betreuung, Physiotherapie und durch Beratung. Multiple Sklerose, in Kurzform auch als „MS“ bekannt, ist eine chronische Entzündung des Nervensystems. Es werden dabei Nervenstrukturen zerstört, was unterschiedlichste Symptome nach sich zieht. Die Erkrankung verläuft oft in Schüben und ist nicht heilbar. Ihr Fortschreiten lässt sich aber meist mit Medikamenten bremsen. (Archiv Radio ZP-30)

Ein Tacumbú-Häftling hat einen Besuch beim Augenarzt für die Flucht genutzt. Jorge Isaac Barrientos Leguizamón, der wegen Mordes und bewaffneten Überfalls saß, gelang es gestern, aus einem Krankenhaus der Fundación Visión in San Lorenzo zu entkommen, wie Paraguay.com berichtete. Demnach war der Häftling auf dem Weg in die Sprechstunde, als er einen geeigneten Moment zur Flucht nutzte. Die gelang ihm, obwohl er an Krücken ging und stark sehbehindert ist. Drei Männer, die den Gefangenen begleiteten, wurden festgenommen: Der Chauffeur, ein Gefängnis-Wächter und ein Krankenpfleger. (Paraguay.com)