Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 15. Februar 2024

Mit dem Bau der Stromleitung von Villa Hayes in den Chaco soll noch in diesem Jahr begonnen werden. Das kündigte der Leiter des Regionalbüros “Chaco” der Stromverwaltung, ANDE, Joel Bordón, im Interview mit Radio ZP-30 an. Bei einer Sitzung mit dem ANDE-Vorsitzenden, Felix Sosa, waren am vergangenen Freitag der Bau der Übertragungslinie und die Projekte für das Jahr 2024 angesprochen worden. Laut Bordón könnte der Bau der Stromleitung von Villa Hayes über Concepción nach Pozo Colorado und Loma Plata im April beginnen. Die Finanzierung stehe; es müssten noch einige Formalitäten erledigt werden, so Bordón.

Zudem plant die Stromverwaltung, dass der Bauplan sieben Tage lang öffentlich zugänglich ist. Etwa über die Internetseite oder die sozialen Netzwerke von ANDE soll der Plan veröffentlicht werden, damit die Bevölkerung ihre Meinung dazu abgeben und Verbesserungsvorschläge machen kann. Die Stromleitung in den Chaco soll in mehreren Abschnitten verlegt werden; das Projekt in zwei Jahren abgeschlossen sein.

Der Leiter des ANDE-Regionalbüros im Chaco erklärte, dass der erste Abschnitt darin bestehe, die Stromleitung von der Umspannstation Villa Hayes nach Concepción zu verlegen. Laut Bordón soll dadurch die Stromversorgung im Chaco bereits erheblich verbessert werden. Da durch die Übertragungsleitung mehr Stromleistung in den Chaco gebracht werden könne, sollten auch die Stromausfälle weniger werden, so Bordón.

Bei dem Treffen der ANDE-Vertreter mit dem Vorsitzenden Felix Sosa wurden auch weitere Projekte für das bevorstehende Jahr besprochen. Unter anderem sollen im Chaco 90 Transformatoren installiert und mehrere Verteilerzentren umfassend saniert werden. Für das laufende Jahr hat sich die Stromverwaltung außerdem zum Ziel gesetzt, die Zahl der säumigen Kunden zu reduzieren. Seit dem vorigen Jahr habe sich die Quote nur wenig reduziert, erklärte Bordón. Derzeit sind rund 28,4 Prozent der Kunden mit ihren Zahlungen im Rückstand. Die Zahl sei während der Pandemie gestiegen und habe seitdem einen Rekordstand erreicht, heißt es. Jetzt will ANDE wieder das Niveau von vor der Pandemie erreichen, wo die Zahl der säumigen Kunden bei etwa 17 Prozent lag.

Bordón wies darauf hin, dass ein großer Teil der Haushaltsgelder der ANDE von den Stromzahlungen komme. Wenn Kunden ihre Rechnungen nicht zahlen, würde nicht genügend Geld für die Sanierung und Verbesserung des Stromnetzes zur Verfügung stehen, so der ANDE-Regionalleiter. Darüber hinaus hat ANDE sich zum Ziel gesetzt, in diesem Jahr auch in entlegeneren Ortschaften dauerhaft anwesend zu sein. Regionalbüros sollen beispielsweise in Pozo Hondo, La Patria und Teniente Martínez entstehen. Damit die Bewohner die Möglichkeit haben, rechtzeitig ihre Rechnungen zu bezahlen und Anträge zu stellen, so Bordón. (ZP-30/ FB: ANDE)

Plötzlicher Riss im Chacoboden alarmiert Forscher. ABC Color berichtet von einem großen Riss in der Erdoberfläche in der Ortschaft Media Luna von Argentinien. Besagte Stadt befindet sich nahe am Pilcomayo-Fluss an der Grenze zu Paraguay. Ursprünglich war die Nachricht verbreitet worden, dass der Riss in einer Nivaclé-Siedlung auf paraguayischer Seite des Flusses aufgetreten sei. Der mehrere Meter lange Spalt im Boden erregte die Aufmerksamkeit von Einheimischen und Internetnutzern, und sorgte für Spekulationen über seinen Ursprung.

Mit Hilfe der Ausrüstung und Überwachungssystemen aus Brasilien und Bolivien konnte ausgeschlossen werden, dass es sich bei den Beobachtungen um ein seismisches Phänomen handelt. Von den älteren Siedlern der Ortschaft wird behauptet, dass an diesem Ort vor zirka 30 Jahren ein Seitenarm des Pilcomayo-Flusses verlief, der sich aber mit der Zeit verlagert hat. Experten erklären damit das seltsame geologische Phänomen der neuen Erdöffnung. (ABC Color, Wochenblatt)

Gestern Abend hat die Stadtverwaltung Filadelfia Rechenschaft über das Geschäftsjahr 2023 abgelegt. Bürgermeister Claudelino Rodas hatte die Stadtbewohner in den Saal des städtischen Kulturzentrums geladen. Gekommen waren der Stadtrat, Angestellte aus dem Rathaus, Schüler und auffällig wenig Bewohner aus Filadelfia. Von den sieben Nachbarschaftskommissionen, die es in der Stadt gibt, waren zwei Vertreter anwesend. Nach einem Überblick der Aktivitäten in den verschiedenen Arbeitskommissionen trug der Finanzbeauftragte des Bürgermeisteramtes, Derlis Salinas, die Zahlen des verflossenen Jahres vor. Das Budget hatte demnach 29 Milliarden Guaraníes umfasst. Bei der Ausführung des Haushaltsplanes wurden Einnahmen von 27 Milliarden festgehalten und Ausgaben von 21 Milliarden Guaraníes.

Die FONACIDE-Gelder, die die Stadt von den großen Wasserkraftwerken für Soziales zur Verfügung bekam, umfassten 2023 drei Milliarden Guaraníes. Geflossen sind sie in die Schule Amistad, den Kauf von Maschinen für den Wegebau und den Bau eines Fussballfeldes. Für detaillierte Daten verwies Salinas auf die Internetseiten der Behörde für Auftragsvergabe der Zentralregierung und Informationen auf dem Internetportal der Stadt Filadelfia.

Danach sprach Bürgermeister Rodas über Pläne für das Jahr 2024. Zu erwähnen sind da die Vorhaben im Bereich Infrastruktur. Mit Maschinen, die schon gekauft wurden, sollen mehrere Straßen mit Beton befestigt werden, darunter wichtige Streckenabschnitte auf den Straßen Boquerón, Miller und Carayá. Ein größeres Vorhaben ist zum wiederholten Male der Bau eines Omnibus-Bahnhofes, das in diesem Jahr umgesetzt werden soll. Bei der neuen Leichtathletikbahn im Süden will die Stadt eine Unterkunft für Sportler bauen, die als Gäste nach Filadelfia zu Turnieren kommen. Weitere Bauprojekte, die der Bürgermeister in diesem Jahr angehen will, sind die Einrichtung eines Marktplatzes für Kunst und Feldfrüchte aus den Siedlungen des Distriktes; die Siedlung Yvopey Rendá soll nach Verzögerung eine Mehrzweckhalle bekommen und in dem Viertel Complejo Boreal soll mit dem Bau einer Schule begonnen werden.

Im anschließenden Teil stellte sich der Bürgermeister den Fragen der Bürger, vor allem zu Themen, die den Bau von Allwetter-Straßen und Abwasserkanälen betrafen, die Trinkwasserversorgung, Müllentsorgung und -Trennung, sowie streunende Hunde auf den Straßen der Stadt. Die Veranstaltung wurde per Internet übertragen, so dass man auch die Möglichkeit hatte, am Tag der Verliebten von zuhause aus dabei zu sein. (ZP-30, eigene Notitzen/Beobachtungen)

Der Stroessner-Polizist Juan Martínez ist verstorben. Der ehemalige Kommissar gehörte zu den Handlangern Stroessners, die während der Diktatur bei der Polizei Aufträge vollstreckten. Von seinem Tod am Dienstag erfuhr die Zeitung Última Hora über die Witwe von einem der Opfer. Guillermina Kanonnikoff war die Frau von dem Psychologen und Akademiker Mario Schaerer Prono, der am 5. April 1976 bei einem Verhör bis zum Tode gefoltert worden war. Der nun verstorbene Scherge des Stroessner-Regimes wurde 1992 des Verbrechens an dem damals 23-Jährigen schuldig gesprochen und kam für 25 Jahre ins Gefängnis. Die Haftstrafe hatte er in der Sonderhaftanstalt für besonders schwere Verbrecher verbüßt.

Die Witwe, Frau Kanonnikoff, die selbst zu Stroessner-Zeiten Verfolgung und Folter erlebt hat, setzt sich als Aktivistin für die Aufklärung von Gräueltaten der Stroessner-Regierung ein. Sie nahm an einer Anhörung teil, die in einem aktuellen Prozess gegen einen weiteren Stroessner-Schergen am Dienstag stattfand. (Última Hora/Meves.org.py)