Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 16. August 2012

Asunción: Heute wird in Paraguay der Tag des Kindes begangen. Ein großer Teil der Kinder in Paraguay haben jedoch wenig Grund zu feiern. Laut Angaben des Koordinationsrates für die Rechte der Kinder und Jugendliche, CDIA, leben 40 Prozent der paraguayischen Kinder in Armut. Trotz zahlreicher Bemühungen seitens verschiedener Organisationen sei die Zahl der Kinder in Risikosituationen nicht bedeutend zurückgegangen. Vertreter der CDIA forderten daher von der Regierung eine Öffentliche Politik, um die Kinder und Jugendliche mehr zu schützen. Der Koordinationsrat für die Recht der Kinder und Jugendliche berief sich in seinen Angaben auf den letzten Bericht der Unicef, laut dem in Paraguay 1,1 Millionen Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 0 und 17 Jahren in Armut leben. In Bezug auf Bildung, gelangen nur 3 von 10 Kindern in die Sekundarschule. Auf diesem Gebiet habe es in den letzten Jahren kaum Fortschritte gegeben, informierte die Zeitung Ultimahora. (uh)

Asunción: Staatspräsident Federico Franco hat heute ein Gesetz zur Bekämpfung der Unterernährung bei Kindern erlassen. Durch das Gesetz, das heute Vormittag von Franco unterzeichnet wurde, soll die Ernährung für Kleinkinder garantiert werden. An dem Akt der Unterzeichnung nahmen laut ABC color der Gesundheitsminister, Antonio Arbo, sowie andere Autoritäten teil. Die Vertreterin der Unicef in Paraguay erklärte diesbezüglich, dass das Erlassen dieses Gesetzes dazu dienen werde, eine ausstehende Schuld der paraguayischen Regierung mit den 188 tausend Kindern zu begleichen, die in Armut leben und unterernährt sind. Durch eine geeignete Ernährung soll die Situation dieser Kinder verbessert werden. Eine bessere Ernährung werde auch dazu beitragen, dass die Kinder sich besser entwickeln und ihre Lernfähigkeit verbessern. Staatspräsident Franco unterzeichnete auch einen Aufruf für eine Aktion zur Bekämpfung der Sterblichkeitsrate bei Kindern unter 5 Jahren. Wie es hieß, sterben pro Jahr in Paraguay etwa 1 tausend 600 Kinder unter einem Jahr, an Ursachen oder Krankheiten, die vermieden werden könnten.

Asunción/Lima: Die Unasur will weiter die Situation in Paraguay beobachten. Am Montag versammelte sich eine Gruppe der Union südamerikanischer Staaten, Unasur, um die derzeitige Situation in Paraguay zu besprechen. Nach der Sitzung bestätigte die Gruppe, dass sie zum Dialog im Land beitragen wollen. Paraguay wurde nach dem Amtsenthebungsverfahren gegen Fernando Lugo im Juni, von der Unasur suspendiert. Die Suspendierung wird nicht aufgehoben, jedoch will die Gruppe den Dialog und die Einigkeit  zwischen den verschiedenen politischen und sozialen Sektoren in Paraguay fördern. Auch wollen sie sich versichern, dass die Demokratie und die Menschenrechte erhalten werden und transparente Wahlen im kommenden Jahr durchgeführt werden. Die Kommission der Unasur will sich in den kommenden Wochen erneut treffen, berichtete das Nachrichtenportal IP-Paraguay. (ipp)

Asunción/Boquerón: Doktor Silvio Ortega ist zum neuen Direktor des Nationalen Dienstes zur Ausrottung von Sumpffieber, Senepa ernannt worden. Er ersetzt in dem Amt Julio Manzur. Wie die Zeitung ABC color informierte, ist die Hauptfunktion der Senepa zurzeit die Bekämpfung des Denguefiebers im Land. Erst vor kurzem war Silvio Ortega zum Generalkoordinator aller Gesundheitsregionen im Land ernannt worden. Davor war er Direktor der 16. Gesundheitsregion und hatte im Departament Boquerón die Arbeiten zur Bekämpfung des Denguefiebers vorangetrieben. Wie seitens der Senepa verlautete, wurden in diesem Jahr bisher etwas mehr als 28 tausend Denguefälle im Land registriert. Während in den meisten Departamenten des Landes die Dengue-erkrankungen unterbrochen werden konnten, wurden im Departament Central in den letzten drei Wochen 97 Fälle mit Dengue-symptomen registriert. Betroffen sind vor allem die Städte Ñemby, Fernando de la Mora und San Antonio.  (abc)  

Filadelfia: Ayoreos sollen wieder in ihre Siedlungen zurückkehren. Laut Angaben der Zeitung ABC Color wollen lokale und regionale Autoritäten erneut versuchen, die Ayoreos zu überzeugen, in ihre Siedlungen zurückzukehren. Seit längerem bewohnt eine Gruppe Ayoreos ein privates Grundstück an der südlichen Einfahrt von Filadelfia. Hier leben die Indigenen unter Zeltplanen und in unmenschlichen Bedingungen. Viele der Frauen widmen sich der Prostitution. Wie der Gouverneur von Boquerón, Walter Stöckl diesbezüglich erklärte, wurde am vergangenen Montag bereits eine Gruppe Ayoreos in ihre Siedlungen zurückgebracht. Man wolle auch die übrigen Leute dieser Ethnie davon überzeugen, in ihre Siedlungen zurückzukehren. Es lägen Projekte für diese Siedlungen vor, um die Lebenssituation der Bewohner zu verbessern. Jedoch könnten diese nicht durchgeführt werden, wenn ein großer Teil der Familien immer wieder nach Filadelfia zurückkehrten. Sie selbst müssten bereit sein, in ihren Siedlungen zu leben und an den Projekten mit zu arbeiten. (abc)

Asunción: Das Unterhaus hat am Dienstag einen Gesetzesentwurf verabschiedet, das die Schaffung eines Sekretariats für die Rechte von Behinderten Personen vorsieht. Der Entwurf zur Schaffung des Nationalen Sekretariats für die Rechte von Behinderten Personen, Senadis war im Senat verändert und danach von der Kommission für Soziale Gerechtigkeit und Gleichberechtigung begutachtet und zur Abstimmung vorgeschlagen worden. Wie die Zeitung ABC Color informierte, wird der Entwurf nun nach der Verabschiedung im Unterhaus an die Regierung geschickt, die diesen als Gesetz erlassen kann. (abc)

Asunción: Die Fleischexporte nach Israel werden Paraguay bedeutende Deviseneinnahmen bescheren. Das erklärte der Geschäftsführer des Schlachthofs, Frigomerc und Mitglied der paraguayischen Fleischkammer, Roberto Blumenfeld. Wie er gegenüber Ultimahora erklärte, würden die Fleischexporte von Paraguay nach Israel, bis Dezember Deviseneinnahmen in Höhe von 90 Millionen Dollar bringen. Dieses werde positive Auswirkungen für den Fleischsektor haben. Es werde erwartet, das die 3 Frigoríficos, die für den Export von Fleisch nach Israel zugelassen sind, pro Monat insgesamt 4 tausend Tonnen ausfahren können. Weiter wird mit der Zulassung weiterer Schlachthöfe gerechnet, nach den Kontrollen im August seitens des israelischen Tiergesundheitsdienstes. Blumenfeld fügte hinzu, das die Preise für den israelischen Markt besser seien als die, die Russland zahle. Es gebe jedoch auch mehr Produktionskosten aufgrund der besonderen Bedingungen. (uh)

Asunción: Nach der Überwindung der politischen Krise und nach Abschluss der Wahlen im kommenden Jahr wird wieder ein stetiges Wachstum der paraguayischen Wirtschaft erwartet. Das geht aus einem Bericht der berühmten Wirtschaftszeitschrift, The Economist hervor. Den Prognosen der besagten Zeitschrift zufolge, könnte Paraguay zwischen 2013 und 2016 mit einem Wirtschaftswachstum von 4,6 Prozent rechnen. In diesem Jahr könnte jedoch lediglich mit einem Bruttoinlandsprodukt von 2 Prozent gerechnet werden. Grund dafür sei die schlechte Ernte und die politische Krise. Gleichzeitig wird mit einer Inflation von 5 Prozent gerechnet. Dank der guten Ernteaussichten für die kommende Ernteperiode und ein Steigen der Fleischexporte werde jedoch 2013 wieder mit einem Anstieg des Wirtschaftswachstums gerechnet, zitierte ABC color den Bericht der Zeitschrift the Economist. (abc)

Asunción: Ab Oktober wird wieder mit dem Beginn des Wetterphänomens El Niño gerechnet. Das informierte der Koordinator für die Einheit für Risiko-management des Landwirtschaftsministeriums, Edgar Mayeregger. Er berief sich bei seinen Aussagen auf die Daten des Nationalen Meteorologie-dienstes. Er wies darauf hin, dass das Wetterphänomen El Niño vor allem für Ostparaguay nach der Dürre des vergangenen Jahres wieder mehr Regen bringen werde. Diese Regenfälle würden zwischen Oktober und April registriert werden. Die Temperaturen könnten höher liegen als normal. Der nächste Winter könnte den Daten zufolge feuchter sein als in diesem Jahr. Mayeregger wies jedoch auch darauf hin, dass das Wetterphänomen El Niño nicht immer gleich sei. Es sei daher ratsam, auf einen guten Regen für die Aussaat zu warten und damit zu rechnen, dass es zwischen September und Oktober noch zu trockenen Perioden kommen könne. (abc)

Asunción: Gestern wurde der erste für behinderte Personen zugängliche Park in Asunción eingeweiht. Es handelt sich dabei um die Plaza Infante Rivarola im Stadtteil Villa Mora, informierte die Tageszeitung Ultima Hora. Der Park wurde mit 8 Rampen, sowie auch Toiletten für Personen mit einer Behinderung versehen. Außerdem wurde der Park mit freiem kabellosem Internetanschluss, Gymnastikausrüstung, Gitter und Sicherheitskameras ausgestattet. Die Erneuerungen wurden gestern vom Asuncioner Bürgermeister Arnaldo Samaniego eingeweiht. Der Park wurde mit 700 Millionen Guaranies der Munizipalität und 300 Millionen Guaranies vom Privatsektor erneuert. In einer zweiten Phase sollen weitere Verbesserungen gemacht werden, darunter ein Kinderspielplatz für körperbehinderte Kinder. (uh)