Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 16. September 2022

Neue Informationen über den Verbleib von Edelio Morínigo. Wie die Zeitung La Nación berichtet, erhielt die Mutter des entführten Unteroffiziers von einer vertrauenswürdigen Quelle Informationen über den Verbleib seiner sterblichen Überreste. Die Staatsanwaltschaft in Begleitung der Familienmitglieder startete daraufhin Ausgrabungen auf einer Estanzia nahe der Ortschaft Arroyito im Departament Concepción. Der Vertreter der Staatsanwaltschaft, Pablo Zárate, erklärte den Medien gegenüber, dass am gestrigen Donnerstag auf etwa 20 Stellen gegraben wurde. Die Informationen besagten, dass die sterblichen Überreste angeblich vor einem großen, abgerissenen Haus unter einigen Bäumen begraben worden waren. Bisher waren die Grabungen jedoch erfolglos.
Der Unteroffizier Edelio Morínigo war am 5. Juli 2014 von der selbsternannten Volksarmee, EPP, entführt worden. Morínigo war an diesem Tag zusammen mit seinen Freunden in der Nähe von Arroyito, im Süden von Concepción unterwegs auf Jagd. Die Entführer hatten seine Freunde nach kurzer Zeit wieder freigelassen und versprochen, auch Morínigo bald wieder gehen zu lassen. Das erste und einzige Lebenszeichen erhielt die Familie dreieinhalb Monate nach der Entführung. (La Nación/Última Hora/Archiv ZP-30)

In Filadelfia wird ein neuer moderner Verkaufsraum für Baumaterial gebaut. Die Spatenstichfeier fand heute Vormittag statt, wie die ZP-30 Korrespondentin, Dorothea Eid, informierte. Das Gebäude, das im Süden von Filadelfia auf dem Hof der Materialabteilung entstehen wird, gehört der Kooperative Fernheim. Es wird der Geschäftsführung der Handelsabteilung unterstehen. Geplant wurde das Bauwerk von den Architekten Marcos Fretes und Natalia Wall.
Laut dem Bauplan wird das Gebäude fast 6.000 Quadratmeter umfassen. Verkauft werden soll dort jegliches Material für den Bau; – alles, was jetzt in der Baumarktabteilung „Ferreteria“ zu finden ist. Zu dem neuen Verkaufsraum kommen auch ein größerer Lagerraum und Büros. Das Projekt war vor einiger Zeit von der Generalversammlung genehmigt worden. Bezahlt wird es mit Geldern der Handelsabteilung Fernheim. (ZP-30)

Bei Teniente Estéban Martínez wütet seit Tagen ein Brand. Laut Angaben des Bürgermeisters, Hector González, brannte es gestern etwa acht Kilometer vor dem Ort. Der Katastrophenschutz, Sen, war mit Einsatzkräften vor Ort. Man warte aber noch auf Verstärkung, besonders aus Argentinien, von wo das Feuer kommt, sagte González im Interview mit Radio ZP-30. Es gilt, den Brand rechtzeitig zu kontrollieren, bevor die Flammen die offenen Weideflächen erreichen, die vor Teniente Martínez liegen, und von da aus schnell auf das Städtchen zukommen könnten.
Teniente Estéban Martínez ist ein ehemaliger Kriegsstützpunkt und heute ein Städtchen im Süden von Presidente Hayes, am Pilcomayo. Der 3.000 Einwohner-Ort umfasst laut Daten von 2017 8.000 Quadratkilometer. Der Ort wurde nach dem Chacokrieger Estéban Martínez benannt, der um die Eroberung der Lagune Pitiantuta kämpfte. Der Konflikt um die Lagune trug aus Sicht der Paraguayer maßgeblich zum Ausbruch des Chacokrieges mit Bolivien bei. Später fiel der Leutnant Martínez in der Schlacht von Pitiantuta. Laut Angaben des Bürgermeisters González hat die Kommune derzeit mit akutem Wassermangel zu kämpfen. Man warte auf Regen und hoffe auf ausreichend Wasserlieferungen für die Bevölkerung, so der Bürgermeister. (ZP-30/Teniente Estéban Martínez)

Das Unternehmen Riviera S.A. sucht nach Möglichkeiten, Erdöl aus Paraguay zu raffinieren. Darüber berichtet die Zeitung ABC Color. Der Vizepräsident des Unternehmens, der Franzose Bernard Verdu erklärte, man wolle im kommenden Jahr bereits das erste Erdöl aus Brunnen im Chaco pumpen. Um das Öl zu verarbeiten, könnte man es entweder nach Bolivien bringen oder die Erdölraffinerie, die die staatliche Ölgesellschaft Petropar in Villa Elisa besitzt, wieder in Betrieb nehmen. Diese war während der Regierung von Nicanor Duarte Frutos geschlossen worden.
Das Unternehmen Riviera S.A. gehört Investoren aus Uruguay, Frankreich, Russland und den USA. Es hat die Konzessionsrechte für den Block Garrapatal, nordwestlich von La Patria. Geplant ist dort die Bohrung von 2 Brunnen, in einem Abstand von 17 Kilometern. Laut Angaben von Verdu rechnet das Unternehmen damit, 150 Millionen Barrel Erdöl fördern zu können. Tatsächlich hat Riviera bisher noch keinen Brunnen gebohrt, obwohl bereits vor vier Jahren die erste Bohrung angekündigt worden war. Der Direktor für Kohlenwasserstoffe im Ministerium für Industrie und Handel, Carlos Sánchez sagte gegenüber ABC Color, bisher sei noch kein Erdölbrunnen in Paraguay gebohrt worden, der wirtschaftlich ausgebeutet werden könne. Lediglich der Gasbrunnen des Unternehmens Primo Cano Martínez habe vor seiner Stillegung mit Gewinn genutzt werden können. Laut Angaben des Ministeriums für Industrie und Handel sind im Chaco bisher 52 Bohrungen nach Erdöl oder Erdgas gemacht worden.
Auch der Präsident des Unternehmens President Energy, der Brite Peter Levine, äußerte sich skeptisch über die Ankündigungen von Riviera S.A. Sie seien 2014 nach Paraguay gekommen und hatten gehofft, eine Milliarde Barrel Öl zu fördern. Man habe aber bisher nichts gefunden, das wirtschaftlich lohnend sei. (ABC Color)


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