Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 17. März 2025

Das Hochwasser am Pilcomayo hat am Wochenende weite Teile im westlichen Chaco überschwemmt. Vor einer Woche hatte der Leiter der Pilcomayo-Kommission, Darío Medina, schon angekündigt, dass der Fluss mit einer Wucht kommt, die selbst Experten ungewöhnlich vorkam. Deshalb war man in Paraguay schon in Alarmbereitschaft, als in Bolivien, am Oberlauf des Pilcomayo, Alarmstufe Rot herrschte. Am Donnerstag ging der Fluss bei Pozo Hondo über die Ufer. Der Hauptdamm, der vor ein paar Jahren dort mit moderner Technik gebaut wurde, hält. Ein Nebendamm weichte aber nach tagelangem Regenwetter und durch die brausenden Wassermassen auf. Das Wasser suchte und fand seinen Weg landeinwärts.
Noch am Donnerstag brach eine Delegation von Behörden auf, um sich in dem westlichen Grenzgebiet zu Bolivien und Argentinien ein Bild von der Lage zu machen. Am Freitag kündigte man Hilfslieferungen und Arbeiten am Damm an und übers Wochenende kam die Hilfe dann auch vor Ort an. Unser Kollege, Lucio Romero, reiste mit einer Delegation der Departamentsregierung Boquerón nach Pozo Hondo. Nach seinen Beobachtungen wurden Hilfsgüter, darunter 10.000 Kg. Lebensmittel mit LKW bis Infante Rivarola,  und von dort aus per Helikopter in die betroffenen Gebiete weiter südwestlich gebracht. – Nach bewohnte Gebiete in und um Pozo Hondo, Pedro P. Peña und La Pava, die von Wasser umringt sind. Vor Ort waren Vertreter folgender Behörden im Einsatz: Katastrophenschutz (SEN), Gesundheitsministerium (MSPBS), Innenministerium, Bürgermeisteramt Mariscal J. F. Estigarribia und Gobernación Boquerón, außerdem der Behörde für indigene Angelegenheiten, INDI.
Auch weiter südlich kündigte das Hochwasser sich bereits vorige Woche an. Aus Margariño berichtete man dann schon, dass der Kanal voll Wasser ist. In Richtung Cacique Sapo wurden stellenweise Wege überflutet. Mit dem Hochwasser einher geht auch die starke Verschlickung des Flussbettes mit Sedimenten und die Blockade von Abflüssen durch fortgeschwemmte Vegetation. In überschwemmten Gebieten wurde mit der Hilfe von Anwohnern und Estanzia-Besitzern der Zone zusammen gearbeitet, um die Wasserwege von Schlick, Schwemmholz und anderem Material zu befreien. Man hofft, dass im Süden viel Wasser über den Kanal „26 de Agosto“ in Richtung des Sumpfgebietes Estero Patiño abfließt.
Laut Medina werden stündlich bei der trinationalen Pilcomayo-Kommission Informationen ausgetauscht, damit man an den verschiedenen Stellen die Situation einschätzen und vorausplanen kann. Die Katastrophenschutzbehörde, SEN, richtet eine Kommandozentrale in Joel Estigarribia ein, – das ist von Pelícano noch weiter landeinwärts in Richtung Südosten. Von dort aus sollen als nächstes Hilfseinsätze koordiniert werden. Wie unser Kollege berichtet, ist die Hochwasser-Situation in Argentinien weitaus schlimmer. In dem Nachbarland, das gewöhnlich deutlich mehr Wasser vom Pilcomayo bekommt, sind die Siedlungen im Einzugsgebiet jetzt so weit überschwemmt, dass auch die argentinische Militärbasis im Dreiländereck verlassen wurde. Seit dem 10. Februar, wo der Fluss dermaßen viel Wasser bringt, waren bereits in Bolivien und Argentinien erste Dörfer evakuiert worden. Auf paraguayischem Gebiet wurden noch keine Orte umgesiedelt. Lediglich das Vieh wurde an höher gelegene Stellen gebracht.(ZP-30/Archiv)

Ruhigeres Wochenende bei der Polizei von Boquerón. Das Hauptkommissariat in Filadelfia nennt in seinem Montagsbericht mehrere Motorradunfälle und einen Unfall, worin ein Motorrad und ein Auto verwickelt waren. Die Unfälle ereigneten sich in Cruce Boquerón. Sie fielen mehr oder weniger glimpflich aus, sodass es lediglich zu Sachschäden kam. Außerdem nahm die Polizei einen gesuchten Straftäter fest, auf den ein Haftbefehl ausstand.
Im Gegensatz zu den vergangenen 2 Wochenenden, hatte die Polizei in den letzten Tagen wenig zu tun. Einen komplexeren Einsatz hatte die Polizei am vorigen Wochenende gehabt, als sie zusammen mit der Staatsanwaltschaft und der Antidrogenbehörde (SENAD) im Osten von Filadelfia an der Nordgrenze ein Kleinflugzeug beschlagnahmte und drei Verdächtige festnahm. Zwei von ihnen waren Piloten. In einem an der Straße geparkten Auto fand man Treibstoff und Zündschlüssel für die Maschine. Laut dem Unteroffizier des Kommissariats Filadelfia, Inspektor Bernardo Medina, hatten die Täter das Flugzeug offensichtlich woanders hinbringen wollen. Der Vorsitzende der Antidrogenbehörde, SEMAD, Minister Jalil Rachid, sagte anschließend auf einer Pressekonferenz in Asunción, alles deute darauf hin, dass das Flugzeug und die Männer mit dem Drogenhandel in Verbindung stünden. Weitere Erkenntnisse in dem Fall wurden bisher nicht bekannt. (ZP-30/Archiv)

Gute Aussichten für Reisbauern und -Exporteure! Laut Experten läuft die Reis-Produktion gut. Die Zeitung La Nación berichtet über 300 Tausend Tonnen Reis, die in diesem Jahr bereits exportiert wurden. Das sei für paraguayische Produzenten besonders mutmachend, heißt es. Erwartet wird, dass die gesamte Jahresproduktion verkauft werden wird. Ein Grund dafür ist die verspätete Reisernte in Brasilien. Dadurch war man zwischenzeitlich dort gezwungen, paraguayischen Reis zu kaufen, der bereits zu Beginn des Jahres geerntet werden konnte. Die Verkaufspreise auf globaler Ebene sind zwar etwas niedriger als im vergangenen Jahr, aber dennoch lohnenswert, meinen die Experten.
Aufgrund des großen zu erwartenden Verkaufsvolumens gehen Experten von einem guten Jahr für die nationale Reis-Produktion aus. Es wird dieses Mal nicht nur an MERCOSUR-Länder verkauft, sondern auch an Länder außerhalb von Südamerika. Interessant sind in diesem Zusammenhang der zentralamerikanische und der europäische Markt. Laut dem Vizepräsidenten des paraguayischen Reis-Verbandes sind die Wetterbedingungen in Paraguay für den Reisanbau seit dem vergangenen August besonders gut gewesen. Man erwartet eine diesjährige Ernte von 1.300.000 Tonnen Reis auf 210.000Ha. (La Nación)

In Grenzstädten sind über 20.000 Kilogramm an illegaler Ware beschlagnahmt worden. Die staatliche Nachrichtenagentur IP-Paraguay informiert über erfolgreiche Einsätze der staatlichen Behörde für Steuereinnahmen, die vor allem in Encarnación und Ciudad durchgeführt wurden. Allein im vergangenen Februar beschlagnahmten die paraguayischen Behörden neben Brennstoff und Öl, ein Fahrzeug, sowie Obst und Gemüse, das aus Argentinien und Brasilien illegal eingeführt wurde. Die staatliche Behörde für Steuereinnahmen, DNIT beschlagnahmte Tomaten, Zwiebeln, Kartoffeln, Zitronen, Paprika, Karotten und Rote Bete. – Außerdem Fleischware wie, Würste, Geflügel und Schweinefleisch, sowie Zucker und Mehl. (IP Paraguay)


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