Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 18. Oktober 2022

Gestern hat in Filadelfia ein Vortragsabend zum Thema „Die Situation des Pilcomayoflusses“ stattgefunden. Eingeladen hatte die Kulturabteilung der Asociación Fernheim, in der Aula auf dem Menno-Simons-Hof. Redner war der Direktor der Pilcomayokommission, Arthur Niedhammer, der in Begleitung des juristischen Beraters der Kommission, Marcus Nordbruch, angereist war. Der 68-jährige Niedhammer, der von Beruf Ingenieur ist, leitet die Pilcomayokommission seit vier Jahren.
Einleitend sagte Niedhammer laut Radio ZP-30, dass die Natur den Menschen nicht braucht und macht, was sie will – so auch der Pilcomayo. Eine Besonderheit des Flusses ist die enorme Menge an Sedimenten, etwa 125 bis 140 Millionen Tonnen jährlich, die der Fluss mit sich führt. Diese kommen teilweise aus den Anden, werden aber zum Teil auch erst im Chaco aus dem Boden mitgerissen. Niedhammer betonte, dass man das Verstopfen des Flusses und der Kanäle nur durch eine ausreichende Fließgeschwindigkeit des Wassers erreichen kann.
Jährlich werden etwa 20 bis 30 Kilometer Kanal verstopft und müssen neu aufgebaggert werden. An der sogenannten Mündungszone muss fast permanent gearbeitet werden, um sicherzustellen, dass Paraguay Flusswasser bekommt. Paraguay bekommt etwa 20 bis 30 Prozent des Pilcomayo-Wassers, Argentinien die restlichen 70 bis 80 Prozent. Rechtlich gesehen, stehen jedem Land 50 Prozent des Wassers zu.
In der anschließenden Fragerunde wurde unter anderem das Thema erörtert, ob man einen Kanal in den Rio Verde baggern könnte, um diesen das ganze Jahr mit Pilcomayo-Wasser füllen zu können. Dieser Idee erteilte Niedhammer eine klare Absage. Durch eine Befüllung des Rio Verde liefe Südmenno große Gefahr, häufig überschwemmt zu werden. Außerdem müssten dann auf zahlreichen öffentlichen Straßen und Privatwegen zusätzliche Brücken gebaut werden. Man könnte aber Wasser in den Rio Verde pumpen.
Es wurde auch die Frage gestellt, ob man den Fluss nicht einfach machen lassen könnte, was er will und die Steuergelder für die Baggerarbeiten sparen. Dann müssten die Bewohner der Pilcomayo-Zone Regenwasser in Tümpeln auffangen oder Grundwasser nutzen, wie es im zentralen Chaco gemacht wird. Niedhammer erklärte, dass der Pilcomayo nicht nur für die angrenzenden Estanzias Wasser liefert. Das verdunstete Pilcomayo-Wasser beispielsweise kommt in Form von Regen den Bewohnern des Departaments San Pedro zugute. Außerdem trägt der Fluss dazu bei, dass der Grundwasserspiegel in der Zone stabil bleibt.
Ein weiteres Thema, das angesprochen wurden, war die Gefahr eines Durchbruches des Pilcomayo in den Bermejo in der argentinischen Provinz Salta. Das könnte laut Niedhammer bei einer extremen Überschwemmung passieren und würde bedeuten, dass der Pilcomayo für Paraguay komplett verloren wäre. Auch wurde über die Möglichkeit gesprochen, in der Gegend von Villamontes einen Staudamm zu bauen. Der könnte für die Stromerzeugung gebraucht werden und könnte das Problem der Sedimentbildung etwas entschärfen. Die Idee, einen offenen Kanal von Pozo Hondo in den zentralen Chaco zu graben, ist laut Niedhammer aus rechtlichen Gründen nicht durchführbar, weil der Fluss Argentinien und Paraguay gemeinsam gehört und bei Pozo Hondo, anders als im Flussdelta weiter unten, nicht einfach abgezweigt werden darf. (Radio ZP-30)

Heute werden in Filadelfia die Mannschaften ermittelt, die das Departament Boquerón auf den landesweiten Schülermeisterschaften JEEN vertreten werden. Auf Distriktebene wurden die Juegos Escolares y Estudiantiles Nacionales, JEEN, im September ausgetragen. Die Siegermannschaften in Volley-, Hand- und Hallenfußball messen sich heute gegenseitig in Filadelfia auf den Feldern der Schule Primero de Mayo. Dabei sind die Siegermannschaften der drei Sportarten aus Loma Plata, Filadelfia, dem Distrikt Boquerón und aus Mariscal Estigarribia. Die Siegermannschaften des Departaments treten in der nächsten Runde auf nationaler Ebene gegen die anderen Departamente an.
Der Wettbewerb findet in den Disziplinen Volleyball, Hallenfußball und Handball statt. Die Juegos Escolares y Estudiantiles Nacionales, kurz JEEN, sind eine Initiative der nationalen Sportbehörde. Die Schülermeisterschaften haben das Ziel, den Sport in den Bildungsinstitutionen des Landes zu fördern. Deshalb liegt ihnen ein Abkommen zwischen der Sportbehörde und dem Bildungsministerium zugrunde. Mannschaften, die an den Endspielen dieser Meisterschaft teilnehmen, müssen sich zuvor auf lokaler Ebene, dann auf Departaments- und auch auf regionaler Ebene qualifizieren. (Gobernación Boquerón /Archiv ZP-30)

Der erste Abschnitt der Strecke Pozo Colorado und Concepción ist repariert worden. Wie das Ministerium für öffentliche Bauten und Kommunikation, MOPC, auf seiner Internetseite berichtet, konnten die Sanierungsarbeiten am ersten Abschnitt der Strecke zwischen Concepción und Pozo Colorado erfolgreich abgeschlossen werden. Der Bereich erstreckt sich von Kilometer 269 bis Kilometer 318. In der Zwischenzeit gehen die Arbeiten an Abschnitt 2 weiter, der zu drei Viertel abgeschlossen ist, ebenso wie an Abschnitt 3, der zu 83 Prozent abgeschlossen ist. Bei den Arbeiten wird der Fahrbahnstreifen gereinigt und der schon bestehende Straßenbelag repariert, damit die Straße besser befahrbar ist. Das Projekt Pozo Colorado – Concepción wird im Rahmen des Vertrags über die Instandsetzung und -haltung von Straßen durchgeführt. Das bedeutet, dass das Unternehmen, das den jeweiligen Abschnitt saniert, anschließend fünf Jahre lang für die Wartung zuständig ist. (MOPC)



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