Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 20. Oktober 2022

In Asunción findet heute eine Kundgebung zum Thema „Transformación Educativa“ statt. Mit einem friedlichen Marsch wollen sich die Eltern nach eigenen Angaben vor allem für Familie und für das Recht auf Leben für Ungeborene einsetzen. Von Seiten der Mitglieder im Dachverband der Elternvereinigungen Paraguays, FENAPEP, hieß es, es gehe nicht um eine Rebellion gegen die Regierung, sondern um einen Einsatz zum Wohl unserer Kinder. Die Elternvertreterin der Schule Colegio Neuland, Karin Vogt, die auch Mitglied in FENAPEP ist, ermutigte in einem Schreiben, für den Marsch zu beten, und auch für den Kampf für das Leben und die Familie.
Bei der Bildungstransformation geht es um tiefgreifende Reformen im paraguayischen Bildungswesen für die nächsten 18 Jahre, die in einem Gesetz verankert werden sollen. Nach jahrelanger Vorbereitung hat es seit November vorigen Jahres zwei Kongresse mit jeweils einem Abkommen gegeben, in denen die Grundlagen für einen Gesetzentwurf formuliert werden. Seit Mitte dieses Jahres haben die Eltern einen Vertreter in dem strategischen Komitee, das unter Leitung des Bildungsministers Zárate die Grundlage für einen Gesetzentwurf formuliert.
Nach Kritik, die an dem Text laut wurde, hatte das Bildungsministerium zuletzt die Revision des Bildungstransformationsplanes bis nächstes Jahr verlängert. In einem entsprechenden Kommuniqué verbietet das Bildungsministerium zudem in staatlichen Schulen die Verbreitung und Nutzung von jeglichem Material, das mit der Gendertheorie und -Ideologie zu tun hat. Das Ministerium weist dort ausdrücklich auf zwei entsprechende Resolutionen hin. In der Resolution 1.053 vom Jahr 2022 verfügt das MEC, dass der „Plan Nacional de Transformación Educativa Paraguay 2.040 bis zum 30. April 2023 revidiert werden kann, und dass alle interessierten Akteure bis dahin Vorschläge zur Formulierung einbringen dürfen.
In dem Kommuniqué wird außerdem die klare Haltung des Ministeriums gegenüber der Genderideologie formuliert; nämlich, dass die in keinster Weise Eingang in die Dokumente finden darf, die im Rahmen der Bildungstransformation formuliert, noch sonstwo im MEC beantragt oder bearbeitet werden. Alle Organe des Bildungsministeriums sind verpflichtet, sich strikt und aufmerksam an das zu halten, was das Grundgesetz und die bisherigen Anordnungen des Ministeriums vorschreiben. In diesem Zusammenhang weist das Ministerium auf die Resolution 29.664 vom Jahr 2017 hin, die unter Berufung auf das Grundgesetz verbietet, an Schulen, die dem Bildungsministerium unterstellt sind, Material über die Genderideologie und oder -Theorie zu verbreiten; und zwar weder in gedruckter noch in digitaler Form.
Am vergangenen Donnerstag fanden im zentralen Chaco zwei Informationsveranstaltungen mit dem Elternvertreter im „Comité Estratégico de la Transformación Educativa“, Miguel Ortigoza, statt. In Filadelfia und in Loma Plata. Teil des strategischen Komitees sind unter anderem auch der Rektor der evangelischen Universität von Paraguay, Doktor Estéban Missena von der evangelikalen Interessengruppe GEN, und Viktor Wall als Vertreter der Vereinigung der Mennonitenkolonien von Paraguay, ACOMEPA.
Zu der friedlich angesetzten Demonstration von Eltern aus zahlreichen Teilen des Landes sind aus dem zentralen Chaco unter anderem zwei Busse nach Asunción gefahren. Auf der Plaza de la Democracia hatten sich die Reisenden mit einem Banner als Eltern des Departaments Boquerón aufgestellt. Auch auf der Transchaco blockierten heute Elterngruppen die Durchfahrt bei Pozo Colorado, um auf das umstrittene Thema aufmerksam zu machen. Auf die Opposition gegen den Plan zur Bildungstransformation angesprochen, hatte der Bildungsminister Ende September gesagt, die Gegner der Transformacion Educativa sollten sich bewusst sein, dass sie, wenn sie gegen die Transformacion Educativa protestieren, eventuell gegen die allgemeine Verbesserung der Schulen in Paraguay protestieren, die ebenfalls in dem Plan enthalten ist.
Sowohl Schülerverbände als auch das Bildungsministerium beklagten in diesen Tagen gegenüber Zeitungsjournalisten, dass über das Thema Bildungstransformation viel Desinformation herrsche. Und das, obwohl das Thema auf zahlreichen Ebenen in diversen Foren, Infoabenden, Kongressen diskutiert wurde, – nicht zuletzt auf einer eigens dafür eingerichteten Internetseite breit informiert wird. Wer sich informieren möchte, klickt sich dort am besten durch: www.transformacioneducativa.edu.py. Dort kann man auch seit dem 12. Oktober an einer neuen digitalen Umfrage zum Thema teilnehmen. (ZP-30/Schreiben von Karin Vogt/Mec/Última Hora/www.transformacioneducativa.edu.py)

Der US-Dollar hat gegenüber dem Guaraní seinen höchsten Stand seit 20 Jahren erreicht. Darüber berichtet ABC Color. Gestern erreichte die US-Währung in Asunción einen Verkaufspreis von 7.250 Guaraníes. Das ist der höchste Wert seit dem Jahr 2003. Wirtschaftsfachleute führen den hohen Dollarkurs vor allem auf die gestiegene Inflation in den USA zurück. Gleichzeitig kaufen Importfirmen in Paraguay um diese Jahreszeit mehr Dollars auf, um Einfuhren für das Weihnachtsgeschäft bezahlen zu können. Das führt zu einem weiteren Preisanstieg des Dollars. (ABC Color)


More Entradas for Show: Funkjournal