Straßensperre auf der Transchaco. Die Bewohner der Siedlung Xakmok Kasek haben heute die Fernstraße neun bei Kilometer 351 blockiert. Die Sperre ist auf unbegrenzte Zeit angesetzt, wie es in einem Ankündigungs-Schreiben der Siedlungsführer vorab hieß. Dort werden auch die Gründe für die Maßnahme ausführlich formuliert. Hier ein Blick auf das Schreiben, das handschriftlich Radio ZP-30 vorliegt:
Auf Grundlage eines Urteils von dem interamerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte, IDH, fordern die Sanapaná aus der Zone, von Indi Ersatz für rund 3 tausend Hektar Land, die ihnen zugesprochen wurden, und finanzielle Entschädigung für entstandene Verluste durch die Verzögerung der Landrückgabe. Außerdem fordern sie von der Behörde für indigene Angelegenheiten eine sofortige Vermessung von 7 tausend 700 Hektar Land und die Auszahlung versprochener Gelder für kommunale Entwicklungsprojekte. Ferner verlangen sie das Original der Land-Eigentümerurkunde ausgehändigt zu bekommen, für das Land, auf dem ihre Siedlung liegt. In dem Schreiben wird darauf hingewiesen, dass diese Punkte bereits nach der vorigen Straßenblockade mit Indi vereinbart worden, – man sei jedoch keinen Schritt weitergekommen, heißt es.
Die Bewohner von Xakmok Kasek prangern in ihrem Schreiben zudem öffentlich Versäumnisse des Bildungsministeriums, Mec, und des staatlichen Stromdienstleisters Ande an, sowie der Ministerien für öffentliche Bauten und Kommunikation, MOPc, für Wohnungsbau Muvh und öffentliche Gesundheit. An das Mec gerichtet, geht es um einen konkreten Bauauftrag an einer Schule, der ausblieb. Von Ande fordern die Bewohner die Fertigstellung einer begonnenen Stromleitung. Das Gesundheitsministerium wird aufgefordert, den Prozess zum Bau eines Gesundheitspostens zu beschleunigen, und das MOPC bitten sie die Reparaturarbeiten eines Zufahrtweges und der Abwasserleitungen zuende zu bringen.
Zu guter Letzt wird das Muvh aufgefordert, einen Vertreter zu schicken, damit in einer Versammlung darüber informiert wird, wie und wann noch ausstehende Wohnungsübergaben stattfinden sollen. Die Sanapaná von Xakmok Kasek kündigten an, die Straßensperre erst dann aufzuheben, wenn Vertreter der genannten Institutionen vor Ort eingetroffen und entsprechende Vereinbarungen unterzeichnet haben. (Schreiben aus Xakmok Kasem, über Lucio Benítez ZP-30)
Heute hat der neue Justizminister sein Amt angetreten. Es ist der frühere Indi-Vorsitzende, Edgar Olmedo, den Staatspräsident Abdo Benítez zum neuen Justizminister ernannt hat. Olmedo ersetzt Cecilia Pérez, die gestern für den Bereich Sicherheit in den Beraterstab des Präsidenten berufen wurde, anstelle von Federico González, der Innenminister wurde. Die Personalwechsel sind eine Folge von der Absetzung des Innenministers Arnaldo Giuzzio gestern Vormittag. Giuzzio hatte den Posten räumen müssen, weil herausgekommen war, dass er Verbindungen zu einem in Brasilien gesuchten Drogenboss gehabt hatte.
Der neue Justizminister Édgar Olmedo wurde heute früh im Lópezpalast vereidigt, wie die staatliche Nachrichtenagentur IP-Paraguay bekanntgab. Zuletzt war Olmedo Vorsitzender der Behörde für indigene Angelegenheiten, Indi gewesen. Von dem Amt war er vor knapp zwei Wochen aus persönlichen Gründen zurückgetreten. Früher, von 2010 bis 2015, war Olmedo Bürgermeister von Coronel Oviedo gewesen. Danach war er mit seiner Kandidatur bei den Wahlen für das Amt des Gouverneurs von Caaguazú gescheitert.
Vor seiner Vereidigung sagte Olmedo dem Radiosender 780 AM, er sehe sich in der Lage das Justizministerium zu führen. – Unter anderem aufgrund seiner Fähigkeit, Krisensituationen zu managen. Das Justizministerium sei ein sehr wichtiges Resort, das er mit viel Verantwortungsbewusstsein führen werde, versprach der neue Minister. Er kündigte zudem an, die Arbeit seiner Vorgängerin Cecilia Pérez und angeschobene Prozesse in ihrem Sinne weiterzuführen. (Hoy/Paraguay.com/IP-Paraguay)
Große Abschiedsfeier für Emilio Abreu. Hunderte Besucher waren gestern in die Kirche der Gemeinde Centro Familiar de Adoración gekommen, um den Hauptpastor und Gründer des Zentrums zu verabschieden. Darüber berichteten die Tageszeitungen gestern und heute. Abreu war am Montag nach einem längeren Krebsleiden verstorben. Der Sohn des Verstorbenen, Joshua Abreu, leitete die Feier. Er sagte, sein Vater sei ein Mann mit Vision gewesen. Er habe in seinem geliebten Paraguay ein verändertes und erfolgreiches Land gesehen, weil er in seinem eigenen Leben Veränderung erfahren hatte. Veränderung beginne mit kleinen und persönlichen Entscheidungen, sagte Joshua Abreu. Nach der Feier gestern in der Kirche begleiteten die Angehörigen den Sarg zum Friedhof Parque Serenidad in Villa Elisa, südlich von Asunción.
Emilio Abreu war in Paraguay und darüber hinaus nicht nur als Pastor bekannt. In seinen jungen Jahren war er erfolgreicher Schwimmer. Wie er selbst in einem Fernsehinterview erzählte, hatte er bereits im Alter von 14 Jahren in allen möglichen Kategorien auf nationaler Ebene den Rekord gehalten. Durch die Erfolge, die auf den südamerikanischen und interamerikanischen Wettbewerben folgten, öffnete sich die Tür, um in die USA zu gehen. Mit einem Sport-Stipendium studierte er an der Universität von Indiana, in Pennsylvania internationale Wirtschaft, Marketing und Politikwissenschaften, und trainierte für Olympia.
1976 nahm er erstmals an Olympia teil, bei den Spielen von Montreal, wo er bei der Eröffnungsfeier die Flagge für sein Land tragen durfte. Bei den olympischen Spielen in München erfuhr Abreu bei einer persönlichen Evangelisationsveranstaltung von einem Leben mit Gott, und bekehrte sich. Nach eigenen Angaben veränderte Gott von da an sein Leben von Grund auf und führte seine Entscheidungen. Vor 35 Jahren gründete er in Asunción das Centro Familiar de Adoración, und war dort bis zuletzt der Hauptpastor. Er litt seit Jahren an Myelobrose, einer seltenen Form von Knochenmarkkrebs. Im IPS-Krankenhaus, wo er verstarb, sollte er sich deshalb einer bereits 3. Knochenmarktransplantation unterziehen. Emilio Abreu wurde 67 Jahre alt. Er hinterlässt seine Ehefrau Bethany und zwei erwachsene Kinder. (Paraguay.com, ABC-Color, InterviewGENmitE. Abreu, Olympics.com, cfa.org.py, Archiv ZP-30. La Nación)
Der paraguayische Außenhandel hat im Januar einen Anstieg verzeichnet. Wie die Zentralbank in ihrem monatlichen Bericht informierte, sind die Exporte im Vergleich zum Januar 2021 um fast 5 Prozent gestiegen, auf 803 Millionen US-Dollar. Die Importe stiegen sogar um 42 Prozent, und erreichten 1 Milliarde 140 Millionen Dollar.
Während die Exporte von unverarbeiteten Landwirtschaftsprodukten um ein Viertel zurückgingen, stieg der Export der verarbeiteten Produkte um 10 Prozent an. Auch der Sektor der Industrie-Erzeugnisse verzeichnete ein Wachstum der Ausfuhren, und zwar um 15 Prozent. Im Januar hat Paraguay Handel mit 88 Ländern betrieben. Die meisten Exporte gingen an die Nachbarländer Brasilien und Argentinien, die Importe kamen vor allem aus China und Brasilien. (bcp.gov.py)
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