Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 23. Mai 2023

ASCIM und MAG unterzeichnen Abkommen. Während der Eröffnungszeremonie der Expo Rodeo Neuland hat das Ministerium für Landwirtschaft und Viehzucht, MAG, die Unterzeichnung eines Abkommens mit der Vereinigung der Dienste der indianisch-mennonitischen Zusammenarbeit, ASCIM, bekanntgegeben. Das Abkommen sieht vor, dass das MAG den Bau einer neuen Melkanlage auf dem Gelände des landwirtschaftlichen Berufsbildungszentrums La Huerta finanziert. Wie der ASCIM-Vorsitzende, Willy Franz, gegenüber Radio ZP-30 erklärte, sei diese Erweiterung schon seit langem geplant. Die Melkanlage auf La Huerta sei für die Milchproduktion unzureichend, so Franz.
Eine Erweiterung war im Rahmen des Investitionsplans 2040 ausgearbeitet worden. Über die Finanzierung war beraten worden, interne Fonds der ASCIM zu benutzen. Da das Landwirtschaftsministerium aber besonders in der letzten Zeit mehrere Projekte in indigenen Siedlungen vorangetrieben hat, habe man sich entschlossen, einen Antrag zu stellen, erklärte Franz. Durch die Vermittlung des Zusammenschlusses von Produktionskooperativen, FECOPROD, konnte das Abkommen zustande kommen und auf der Expo Rodeo Neuland unterzeichnet werden.
Der ASCIM-Vorsitzende erklärte weiter, dass es sich bei der Finanzierung um einen nicht rückzahlbaren Kredit handelt. Derzeit sei man dabei, die letzten Details für den Bau zu klären, und man hofft, bald die Überweisung zu bekommen. Danach wird die ASCIM zuständig sein für die Leitung und Überwachung der Arbeiten. Der Melkstall wird von einem Unternehmen aus Ostparaguay gebaut, weil die Firma im Anbieter-Register des MAG eingeschrieben sein muss, wie Franz erklärte. Die Bauarbeiten sollen innerhalb von zwei Monaten abgeschlossen werden. Laut Franz plant der MAG-Minister die Einweihung des neuen Melkstandes vor dem Regierungswechsel. (ZP-30)

Die Kooperative und Asociación Fernheim hat mit der KfK ein Partnerschaftsabkommen unterzeichnet. Darüber berichtet die Kooperative Fernheim in ihrem Blog. Seit der Entstehung der Kolonie Fernheim haben die Kommission für Kirchenangelegenheiten, KfK Fernheim, als Gemeindezusammenschluss und die Kolonieverwaltung als ziviles Leitungsgremium eng zusammengearbeitet. Die meisten Bewohner Fernheims verstanden sich als Teil einer christlich orientierten Lebensgemeinschaft, für die die drei Werte Glaube, Arbeit und Einheit von fundamentaler Bedeutung waren. Nach mehr als 90 Jahren des Bestehens der Kolonie Fernheim ist das soziale Gefüge komplexer geworden. Vieles, was früher als selbstverständlich vorausgesetzt wurde, gilt nicht mehr als Konsens. Daher war es entscheidend, dass Gemeinden und zivile Verwaltung in den Projekten ihrer Zusammenarbeit möglichst offen, deutlich und präzise kommunizieren.
Vor diesem Hintergrund entstand 2009 nach 75 Jahren ein erstes Abkommen über die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen der Kolonieverwaltung und der KfK Fernheim als Ergebnis eines längeren Untersuchungsprozesses, in dem Vertreter der zivilen Verwaltung und der Gemeinden aktiv mitwirkten. Das Abkommen wurde Anfang des Jahres 2023 aufgrund neuer Entwicklungen überarbeitet und revidiert. Es setzt voraus, dass man in Fernheim auch weiterhin möglichst ganzheitlich die wirtschaftliche, soziale, kulturelle, interkulturelle und geistliche Entwicklung fördern will. Als Fundament gilt dabei das biblische Gottes-, Welt- und Menschenverständnis, das in der Praxis entscheidend zum Tragen kommt.
Die Bereiche, die diese partnerschaftliche Zusammenarbeit umfasst, sind Flor del Chaco, die allgemeine Jugendarbeit, die Kaplanarbeit, die Nachbarschaftsschulen wie die Schule Reinaldo Decoud Larrosa und die Schule Primero de Mayo, sowie das Bildungskomitee, der Sozialdienst, das Seniorenheim, Radio ZP-30, das Sanatorium Eirene Komitee, die Informationskanäle und -veranstaltungen und die Bestattungsdienstleistung. Unterzeichnet wurde das neu überarbeitete Abkommen am 19. Mai im Beisein der Verwaltungsratsmitglieder und der Mitglieder der KfK Fernheim sowohl vom Präsidenten der Asociación und Kooperative Fernheim, Wilfried Dück, als auch vom Leiter der KfK Fernheim, Matthias Neufeld. Dadurch soll auch in Zukunft die partnerschaftliche Zusammenarbeit der zivilen Verwaltung und der Gemeinden gefördert werden. (blog.fernheim.com)

ANDE schaltet den Strom bei säumigen Kunden ab. Die nationale Stromverwaltung, ANDE, hat am Montag damit begonnen, säumigen Kunden den Strom abzuschalten. Die Nationale Stromverwaltung führte eine Stromsperre für 965 Kunden durch, wie Última Hora schreibt. Am Montag begannen etwa 20 Teams damit, säumigen Privatkunden den Strom abzustellen. Die Mega-Operation von Stromsperren begann in den Bezirken Asunción, Lambaré, Mariano Roque Alonso und Fernando de la Mora. Landesweit gibt es rund 380.000 Kunden, die für den Stromdienst mindestens drei Raten schuldig sind, wie La Nación berichtet.
Der Geschäftsführer der ANDE, Rechtsanwalt Rodys Rolón, sagte, dass die Stromversorgung der betroffenen Familien automatisch wieder hergestellt werde, wenn die Zahlungen getätigt werden. Betroffen sind Kunden, die drei oder mehr Rechnungen nicht bezahlt haben. Dies entspricht etwa 200 Millionen US-Dollar, die das staatliche Unternehmen nicht erhält. Die Kunden seien entsprechend informiert worden, erklärte Rolón. Die zweite unbezahlte Rechnung enthält eine Warnung, auf der Dritten wird der Kunde über die Abschaltung informiert, so der Rechtsanwalt. Laut Schätzungen der ANDE sollen täglich etwa 1.000 Stromsperren durchgeführt werden. (La Nación)

Satellit GuaraniSat-2 soll von paraguayischem Boden aus gestartet werden. „Paraguay al espacio“ oder zu Deutsch „Paraguay steigt in den Weltraum“ ist ein Unternehmen, das den Satelliten GuaraniSat-2 vom paraguayischen Boden aus in die Umlaufbahn bringen will. Darüber berichtet Última Hora. Dieses Projekt begann 2018 in Japan, mit dem Entwurf, der Montage, dem Start und dem Betrieb des ersten paraguayischen Satelliten: GuaraniSat-1.
Die Erfahrung, die die paraguayischen Experten mit dem Start ihres Satelliten in Japan machten, hat ihnen das Wissen und die Infrastruktur gegeben, um jetzt zur zweiten Phase überzugehen und den zweiten Satelliten zu starten, jetzt aber mit der dreifarbigen Fahne im eigenen Land. Der Entwurf, die Montage, die Integration, der Start und der Betrieb des Satelliten werden von paraguayischen Ingenieuren durchgeführt, die in Japan ausgebildet wurden, dank der Investitionen der paraguayischen Regierung. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit anderen nationalen Laboratorien durchgeführt, im Rahmen des sogenannten Spacelabs, eines Netzes von Labors für Raumfahrtsysteme. Man rechnet, dass man den Satelliten in drei Jahren ins All schießen wird.
Der Generaldirektor für Planung der Agentur und Direktor des Studiengangs für Spezialtechnik an der Nationalen Universität in Caaguazú, Ingenieur Adolfo Jara, betonte, dass der wahre Wert dieses Projekts in der Ausbildung des Humankapitals liege. Das sei in der ersten Phase nicht der Fall gewesen. Es gehe jetzt darum, eine technologische Unabhängigkeit anzustreben, um die Luft- und Raumfahrtindustrie in Paraguay zu entwickeln, meinte er. Deshalb müsse man Wissenschaftler, Ingenieure und Techniker auf das Niveau der Besten der Welt bringen. Das Ziel wäre, hochqualifizierte Menschen auszubilden, die in der Lage seien, in Teams zu arbeiten und praktische Probleme zu lösen, so Jara.
GuaraniSat-1 war der erste paraguayische Satellit. Ins Weltall geschossen wurde er am 20. Februar 2021 vom Weltraumbahnhof in Virginia, in den Vereinigten Staaten. Er wird derzeit in verschiedenen Forschungsprojekten eingesetzt, da er vielfältige Möglichkeiten bietet, beispielsweise als Empfänger von Daten und Informationen über Klima und Krankheiten. (Última Hora)

Die Stromexporte sind zwischen Januar und April dieses Jahres gesunken. Laut dem Bericht, den das Vizeministerium für Bergbau und Energie jeden Monat veröffentlicht, sanken die Stromexporte zwischen Januar und April 2023 um etwas mehr als 17 % gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2022, informiert ABC Color. Das Kraftwerk in Itaipú produzierte zwischen Januar und April dieses Jahres rund 27,5 Millionen Megawatt-Stunden. In Artikel 13 des Vertrages ist festgelegt, dass die vom Kraftwerk erzeugte Energie zu gleichen Teilen zwischen Paraguay und Brasilien aufgeteilt wird.  Zwischen Januar und April gehörten Paraguay also gut 13,5 Millionen Megawatt-Stunden an elektrischer Energie. Da die nationale Elektrizitätsverwaltung nur knapp 7 Millionen benutzt hat, ergibt sich, dass Paraguay an Brasilien knapp die Hälfte des Stroms abgetreten hat. Das heißt, es wird zu einem billigen Preis zurückverkauft. Anstatt 100 US-Dollar pro Megawatt-Stunde, wie der Exportpreis ist, wird 10 US-Dollar pro Einheit kassiert. Was das paraguayisch-argentinische Wasserkraftwerk Yacyretá anbelangt, so haben die Veröffentlichungen ergeben, dass Paraguay an Yacyreta über 85 % auf diese Weise abgetreten hat. (ABC Color)

Baby verschluckt Stecknadel. Wie Última Hora berichtet, kam am Samstagabend ein achtmonatiges Kind in die pädiatrische Notaufnahme des Regionalkrankenhauses von Coronel Oviedo. Es hatte eine Nadel stecken. Offenbar hatte es den Gegenstand in den Mund gesteckt und ihn versehentlich verschluckt. Die einzige Kinderchirurgin, Jessica Vargas, die zu diesem Zeitpunkt frei hatte, reagierte ohne zu zögern auf den Anruf und verließ sofort eine gesellschaftliche Veranstaltung, an der sie teilnahm. Mit der Hilfe anderer Fachleute gelang es ihr schließlich, die Nadel aus dem Hals des Babys zu entfernen. (Última Hora)


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