Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 24. Februar 2022

Paraguay äußert sich besorgt über den Russland-Ukraine-Konflikt. Das paraguayische Außenministerium hat eine Erklärung abgegeben, in der es seine Besorgnis über den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine zum Ausdruck bringt und zur Diplomatie aufruft. In dem Dokument, aus dem die staatliche Nachrichtenagentur IP-Paraguay zitiert, werden die beiden Länder eindringlich dazu aufgefordert, auf diplomatische Mittel zurückzugreifen und eine friedliche Verhandlungslösung anzustreben.
Die Zeitung ABC-Color zitierte zu dem Thema zudem den Leiter der paraguayischen Botschaft in der Schweiz, Juan Mongelós. Er sagte, dass man angesichts der Situation und eines drohenden Krieges darüber nachdenke, in der Ukraine lebende Paraguayer zu evakuieren. Ein Paraguayer kam bereits aus der Ukraine zurück, ein weiterer sollte heute in Paraguay ankommen. (IP Paraguay, ABC Color, Archiv Radio ZP-30)

Heute ist in Paraguay der Tag der paraguayischen Frau. Das nationale Statistikinstitut, Ine, hat anlässlich dazu aktuelle Daten zur Situation von Frauen hierzulande veröffentlicht. Die basieren auf der ständigen Umfrage in paraguayischen Haushalten von 2021. Man sieht dort, dass fast genau 50 Prozent der paraguayischen Bevölkerung Frauen sind. Das sind 3,6 Millionen. Im Durchschnitt hat die paraguayische Frau 9,8 Jahre Schulbildung genossen. Im Vergleich dazu, die Männer 9,6 Jahre. Einer Arbeit gehen 54 Prozent der paraguayischen Frauen nach. Im Vergleich dazu: Bei den Männern sind das 80 Prozent. Die meisten Frauen, die arbeiten gehen, sind nicht offiziell Angestellte, sondern arbeiten in Eigenverwaltung.
Was die Situation zuhause betrifft, so nehmen 39 Prozent der paraguayischen Frauen die Rolle des Familienoberhauptes ein; – die allermeisten davon sind Single. Frauen, die auf Arbeit gehen, verdienen in Paraguay im Durchschnitt rund 2,1 Millionen Guaraníes, – 140 tausend weniger als der Mindestlohn derzeit beträgt. Männer verdienen in Paraguay derzeit im Schnitt 380 tausend Guaraníes mehr als Frauen. Frauen, die hierzulande Führungspositionen in einer Institution oder einem Unternehmen innehaben, machen 38 Prozent aus.
Der Tag der paraguayischen Frau wurde in Erinnerung an die denkwürdige Frauenversammlung ins Leben gerufen, auf der 1867 Frauen aus Asunción und dem Landesinneren zusammenkamen und ihren Schmuck spendeten, um der paraguayischen Regierung finanziell zu helfen, das Vaterland im Dreibundkrieg zu verteidigen. (INE)

Capasu und Fecoprod unterzeichnen Vereinbarung über Preiserhöhungen von nationalen Produkten. Der Preisanstieg bei den Produkten des Grundnahrungsmitteln hat in zahlreichen Sektoren Debatten ausgelöst, die darauf abzielen, die Auswirkungen auf die Bürger zu mildern. In diesem Zusammenhang erklärten sich die Supermarktgewerkschaften bereit, Produkte bereitzustellen, um dem Anstieg entgegenzuwirken. Die Preise beliebter Lebensmittel hatten sich in den letzten Wochen zum Teil verdoppelt.
Die Teuerung ist laut La Nación hauptsächlich auf die langanhaltende Dürre zurückzuführen, die zu großen Verlusten im Produktionssektor geführt hat. Der Präsident des Verbandes von Supermarkteigentümern, Alberto Sborovsky, erklärte, dass man daran arbeite, den Anstieg durch die Vereinbarung mit Fecoprod einzudämmen. Konkret geht es laut Sborovsky darum, dass Obst- und Gemüselieferanten ihre Produkte direkt an die Supermärkte verkaufen können, – ohne Zwischenhändler- , und die Supermärkte diese folglich günstiger anbieten können. (La Nación)

Durch den Ausfall einer Brücke ist im Süden von San Pedro ein Distrikt praktisch von der Außenwelt abgeschnitten worden. Bewohner des Städtchens 25 (veinticinco) de Diciembre mussten gestern feststellen, dass eine selbst erbaute Brücke auf der Abfahrt von der Fernstraße drei nach Colonia Navidad komplett niedergebrannt ist. Alles lässt bisher darauf schließen, dass es sich um Vandalismus handelt. Die zerstörte Holz-Brücke hatten die Bewohner von 25 de Diciembre selbst in aufwändiger Arbeit gebaut. Der Distrikt liegt etwa 100 Kilometer von Asunción entfernt, südlich von Friesland. Er setzt sich aus 27 Stadtteilen oder Bezirken zusammen, in denen die Bewohner hauptsächlich Land- und Viehwirtschaft betreiben. (Paraguay.com)

Auf der Brücke San Roque González sind Verkehrsteilnehmer gestern aneinandergeraten. Aufgrund eines unerlaubten Überholmanövers, wie Paraguay.com berichtet. Demnach sollen sich Händler aus Encarnación, die Handelsware über die Grenze nach Posadas in Argentinien bringen, unerlaubt in der Warteschlange vorgedrängelt haben. Dabei wurden sie mutmaßlich von paraguayischen Zollbeamten unterstützt. Bei Verkehrsteilnehmern, die im Stau bis zu 5 Stunden warteten, gingen die Nerven durch und es kam zu Handgreiflichkeiten. Wie es heißt, sind Wartezeiten auf der Brücke keine Seltenheit. Eine Komplizenschaft zwischen Grenzhändlern und Zollbeamten, die dort die Handelsware kontrollieren, wurde schon immer wieder beanstandet. Das ordnungswidrige Überholen war manchen dieses Mal Grund genug, ihrem Ärger Luft zu verschaffen. (Paraguay.com)

Eine bei der Drogenbekämpfung konfiszierte Jacht gehört Roa. Die Nationale Antidrogenbehörde Senad hatte in den vergangenen Tagen im Rahmen der Operation «A Ultranza» eine zweite Jacht namens «Antares» beschlagnahmt. Diese gehört dem Vorsitzenden des Katastrophenschutzes, Sen, wie ABC-Color schreibt. Der Sen-Minister, Joaquín Roa, bestätigte das heute früh. Er habe die Jacht von dem im Rahmen des Verfahrens verhafteten Geschäftsmann Alberto Koube Ayala erworben, sagte er.
Roa fügte hinzu, dass der Kauf durch einen Kredit bei Banco Basa finanziert wurde, die dem ehemaligen Präsidenten Horacio Cartes gehört. 2018 habe er das Boot von der Firmengruppe Tapyracuai S.A. erworben, die dem in dem Verfahren verhafteten Geschäftsmann Alberto Koube Ayala gehört. Laut dem Sen-Minister beläuft sich der Wert der fraglichen Yacht auf 400 Tausend US-Dollar, ein Betrag, den er – wie er angab – weiterhin über andere Vermögenswerte und Barzahlungen in Raten an die Firma von Koube Ayala zahlt. (ABC Color)

Zivilgesellschaftliche Organisation äußert sich besorgt über Drogenpolitik und organisierte Kriminalität im Land. Die zivile Organisation «Semillas de Democracia» gab gestern eine Erklärung ab, in der sie darauf hinwies, dass Paraguay aufgrund von Drogenpolitik, Geldwäsche, organisiertem Verbrechen, Korruption in allen Bereichen und Straflosigkeit eine – so wörtlich – Verringerung des zivilen Raums erlebe. Darüber schreibt die Zeitung Última Hora.
Die Organisation spielt dabei auf die Tatsache an, dass die Institutionen derzeit «Schwäche» und «eine geringe Kultur der Integrität» aufweisen. Weiter behauptet „Semillas de Democracia“, dass die organisierten Verbrecher nicht nur versuchen, das Drogengeschäft zu monopolisieren, sondern auch insgesamt die Macht im Land zu übernehmen. Die Organisation wies darauf hin, dass in jüngster Zeit Behörden und Menschenrechtsaktivisten von kriminellen Gruppen ermordet wurden und warnte vor der landesweit zunehmenden Straflosigkeit. (Última Hora)

Im historischen Zentrum von Santa Rosa beginnt die zweite Phase der Umbauarbeiten. Es handelt sich um die Arbeiten zur Umgestaltung des historischen Zentrums der Stadt Santa Rosa im Departement Misiones. Dabei ist vorgesehen, dass die Avenida Florida und der Platz, wo die früheren Jesuitendörfer liegen, ausschließlich als Fußgängerzone gestaltet wird. Die betreffende Straße befindet sich zwischen Avenida Presidente Franco und Avenida General Díaz, vor dem roten Steinturm, der zentralen Kirche, dem Museum der Loreto-Kapelle und einem Teil des zentralen Platzes. Auf dem Gelände wird derzeit der Asphalt entfernt, um die Fahrbahn und den Gehweg mit charakteristischen Steinen der Gegend zu pflastern. Nach den Plänen des Nationalen Kultursekretariats SNC sollen die als Pflastersteine verwendet werden. (Última Hora)


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