Die Tiergesundheitsbehörden bereiten sich auf die zweite Impfperiode vor. Derzeit laufen die Schulungen für die Impfer. Darüber sprach der Koordinator der Tiergesundheitskommission für das Departament Boquerón, Cosanzo 17, Ronny Galeano, mit den Kollegen im Morgenmagazin Matinal 610. Die Aktivitäten begannen demnach am vergangenen Montag mit einer Sitzung der stellvertretenden Koordinatoren von Cosanzo 17. Am Dienstag und Mittwoch wurden die erfahrenen Impfer in Filadelfia und Mariscal Estigarribia geschult. Am Freitag sollen laut Galeano die Schulungen für die Neueinsteiger stattfinden. Dafür wird ein ganzer Tag eingeplant – zunächst der theoretische Teil, danach die Praxis im Korral.
Galeano erklärte, dass jedes Jahr neue Impfärzte hinzukommen. Es wird eine strenge Politik eingehalten, um zu garantieren, dass eine gute Arbeit geleistet wird. Die Tiergesundheitsbehörden unterscheiden hier zwischen den Impfhelfern und den erfahrenen Impfern. Die Neueinsteiger beginnen ihr Training zunächst an der Seite der erfahrenen Impfer. Während der Impfperiode werden die Impf-Helfer überwacht, und später bewertet. Mit der Zeit steigen sie so in die Kategorie der erfahrenen Impfer auf. Der Koordinator von Cosanzo 17 wies darauf hin, dass derzeit 82 erfahrene Impfer zur Verfügung stehen, dazu 20 Helfer. Für die zweite Impfperiode wird laut Galeano weniger Personal benötigt, da nur ein Teil der Herde geimpft wird; und zwar nur die Kälber und Jungrinder.
Ronny Galeano von Cosanzo 17 wies darauf hin, dass von Seiten der Behörde viel Wert daraufgelegt wird, einen guten Service anzubieten. Die Impfer sind dafür verantwortlich, ihr gesamtes Equipment mitzubringen, darunter den Impfstoff und genügend Eis zur Kühlung. Der Viehzüchter ist lediglich dafür zuständig, die Herde zusammenzutreiben und Personal zur Verfügung zu stellen, das bei der Handhabung der Tiere behilflich ist. Die Impf-Ärzte werden nach den Vorschriften in jeder Impfperiode einer anderen Zone zugeteilt. Die Qualität der Dienstleistungen solle dadurch jedoch nicht beeinträchtigt werden, so Galeano.
Die zweite Impfperiode gegen Maul- und Klauenseuche, sowie die gegen Brucellose geht vom 6. Mai bis zum 7. Juni. Registriert werden können die Tiere bis zum 14. Juni. Geimpft wird gegen Maul- und Klauenseuche, auch bekannt als Aftosa – und dieses Mal auch gegen Brucellose. Die Aftosa-Impfung wird allen Kälbern und Jungrindern einer Herde verabreicht, sowohl männlichen als auch weiblichen Tieren. Die Brucellose-Impfung wird nur den Weibchen verabreicht. Rinder-Brucellose ist in Paraguay endemisch. Es handelt sich dabei um eine chronische, ansteckende Infektions-Krankheit, die sowohl Rinder als auch Schafe, Ziegen, Schweine und andere Säugetiere befallen kann. Sie kann auch auf den Menschen übertragen werden. Brucellose trägt bei weiblichen Tieren unter anderem zur Verkalbung bei.
Die Maul- und Klauenseuche ist eine hochansteckende, akut verlaufende, fieberhafte Viruserkrankung. Sie kann alle Klauentiere befallen – Pferde sind für die Krankheit nicht anfällig. An Aftosa erkrankte Tiere leiden in der Regel unter erheblichen Schmerzen durch die typischen Blasen, die sich am Maul und auf der Zunge bilden, sowie an den Klauen und Zitzen. In Paraguay sind seit etwa 10 Jahren keine Fälle von Maul- und Klauenseuche mehr gemeldet worden. Dennoch wird gegen die Krankheit jedes Jahr geimpft. Seit mehreren Jahren wird die Aftosa-Impfung zeitgleich mit der Brucellose-Impfung verabreicht. Ab diesem Jahr wird gegen Brucellose jedoch nur einmal pro Jahr geimpft – und zwar in der zweiten Impfperiode zwischen Mai und Juni. (ZP-30/ Archiv ZP-30)
Starkregen und Unwetter haben in manchen Teilen des Landes für Verwüstung gesorgt. Danach kommt nun mancherorts das Ausmaß der Zerstörung ans Tageslicht. Durch die sozialen Medien gingen vor allem Videos von Hochwassersituationen rum, in denen die Wassermassen keinen Abfluss fanden und sich ihren Weg suchten. Die Zeitungen berichten heute weiter davon. Laut Angaben des staatlichen Wetterdienstes regnete es in Asunción, Central und Caaguazú über 100 Millimeter. In mehreren Städten kam es zu schweren Überschwemmungen. Der Straßenverkehr, sowie Strom- und Wasserversorgung brachen zusammen. Die Feuerwehr und Streitkräfte halfen bei der Bergung von Menschen, die in ihren eigenen Siedlungen und Häusern oder in Fahrzeugen auf der Straße in Hochwasser-Not geraten waren. Gestern berichteten wir hier bereits über erste Todesopfer in Luque.
Die Stadt Limpio wurde praktisch isoliert, weil alle Zu- und Ausfahrten unter Hochwasser standen. An einer Straßenüberführung suchten die Menschen Schutz an einem Pfeiler, um zu verhindern, dass die Wassermassen sie mitrissen. Indes haben die Hilfsaktionen zur Versorgung der Geschädigten begonnen. In Limpio nahmen die Behörden gestern Daten auf, während die Bevölkerung sich gegenseitig mit Kleiderspenden aushalf. Aus Limpio meldeten uns Bewohner, dass sich die Lage heute entspannt hat, das Wasser zurückgeht und Nasses trocknen muss. (Última Hora/Robert Wiens/X: Radio Ñandutí)
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