Paraguay und Brasilien wollen zusammen eine Gasleitung bauen. Das haben die Vertreter beider Länder in der vorigen Woche auf dem sechsten Forum der Länder am Biozeanischen Korridor beschlossen, das in Brasilien stattfand. Am Rande der Konsultationen vom 18. bis zum 20. Februar unterzeichneten beide Seiten in Campo Grande, Matto Grosso, eine Absichtserklärung. Davon berichtet unter anderem die Departamentsregierung Boquerón, die auf dem Forum stark vertreten war.
Die Gas-Leitung wird sich „Gasoducto Bioceanico“ nennen. Das unterzeichnete Dokument sieht vor, zuerst eine binationale Arbeitsgruppe zu bilden. Diese Gruppe soll die technischen Machbarkeits-Studien koordinieren und sicherstellen, dass sich die Gasleitung an dem biozeanischen Korridor orientiert, – die Fernstraße, die einmal per Land den Atlantik mit dem Pazifik verbinden wird, und dazu durch Brasilien, Paraguay, Argentinien und Chile führt. Die biozeanische Gasleitung wird deshalb auch Argentinien miteinbeziehen. Entlang des biozeanischen Korridors wird sie auf 1 tausend 50 Kilometer Strecke von Mato Grosso do Sul bis in das Erdgasgebiet Vaca Muerta im Norden von Argentinien reichen. Diese Streckenführung wird von Experten als die Sicherste angesehen, weil die Landschaft von ihrer Beschaffenheit her kaum Komplikationen darstellt, wie Gebirge, Städte und große Flüsse. Ausser der Paraguayfluss, über den bereits die Brücke bei Carmelo Peralta gebaut wird.
Das länderübergreifende Gaspipeline-Projekt hatte Paraguay auf dem Mercosur-Gipfel im Juli vorigen Jahres vorgeschlagen. Paraguay erhofft sich mit der Leitung, die quer durch den nördlichen Chaco führen wird, gute Chancen auf die Förderung von Naturgas in dem Gebiet und Energiesicherheit für die Zukunft. Laut dem Vizeminister für Minen und Energie im paraguayischen MOPC, Mauricio Bejarano, würde die Leitung Brasilien helfen, seinen Gasmangel zu decken. Profitieren könnte auch der Nachbar im Norden, Bolivien, der mit Komplikationen kämpft, die Nachfrage im Land zu decken. (Gobernación de Boquerón/Agencia Mboreví/Archiv ZP-30)
Bei Mariscal Estigarribia entsteht eine neue Siedlung. Sie wird in der Zone Diez Cué angelegt und Abisaí heißen. Dort sollen auf insgesamt 1 tausend 700 Hektar Land 56 Familien ansiedeln. Wie die Siedlungsleiterin, Cintia Dávalos, im Interview mit ZP-30 erklärte, waren sie früher 20 Familien, die auf Land wohnten, das dem Militär gehörte. Danach wohnten sie in Santa Teresita. Danach an der Einfahrt zur Picada 500, wieder auf Militär-Land, das ihnen für 20 Jahre geliehen wurde. Die Familien bekommen nun 1 tausend 700 Hektar Land von der Stadt übertragen, um ihre eigene Siedlung zu gründen. Es laufen die Planungen für die ersten Bauten. Ein großes Blechdach, ein sogenannter Tinglado, mit Dachrinnen und Zisternen, damit Regenwasser aufgefangen werden kann. Zusammen mit dem Ministerium für sozialen Wohnungsbau, Muvh, sollen die Wohnhäuser entstehen.
Laut Frau Dávalos will das Ministerium für öffentliche Bauten und Kommunikation, wenn es soweit ist, beim Umzug auf das neue Land helfen. Man hoffe, dass das noch in diesem Jahr soweit sein werde. 40 Hektar Land wurden schon zur Besiedlung freigelegt. Die Siedler wollen auf dem eigenen Land vorerst Feldfrüchte anbauen. Später wird man weitere Projekte angehen. Laut Dávalos soll so bald wie möglich mindestens ein erster Klassenraum gebaut werden, damit die schulpflichtigen Kinder in die Schule gehen können. Die neue Siedlung liegt etwa 10 Kilometer von Mariscal Estigarribia entfernt, in Richtung La Patria. Die Zone nennt sich Diez Cué. (ZP-30)
Paraguay ist ab heute Gastgeber eines internationalen Architektur-Forums. Darüber berichtet La Nación. Bis zum 28. März findet demnach in Asunción das Architektur-Forum der Panamerikanischen Architektenvereinigung, FPAA, statt. Fachleute aus über 30 Ländern treffen sich unter dem Motto „Asunción Quinientos Años“, um über Stadtplanung, Architektur und nachhaltige Entwicklung der Hauptstadt zu diskutieren. Am Ende will man in dem Austausch Lösungen für eine bessere Zukunft der Stadt finden, – insbesondere für die Gestaltung des historischen Zentrums von Asunción, das bald 500 Jahre alt wird.
Erwartet werden zu dem Forum 600 bis 700 Teilnehmer, darunter Architekten, Stadtplaner, Regierungsvertreter und Immobilienentwickler. Das FPAA-Forum wurde von der Tourismusbehörde, Senatur, zum „wichtigen Ereignis für den nationalen Tourismus“ erklärt. Die FPAA ist die offizielle Vertretung der Architektenverbände in Amerika. Mitglieder sind Paraguay, Brasilien, Argentinien, Chile, Mexiko, die USA und einige weitere Länder aus Nord-, Mittel- und Südamerika. (La Nación)
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