Die Staatsanwaltschaft ermittelt im Chaco wegen illegaler Wildtier-Jagd. Das Umweltministerium hat einen Fall zur Anzeige gebracht, der ein eineinhalb Jahre zurückliegt, wie die Zeitung Hoy schreibt. Demnach haben Beamte des Kommissariats von Teniente Estéban Martínez unter Schutz stehende Wildtiere im größeren Stil erlegt und zum Kauf angeboten. Das soll sich im Januar 2023 zugetragen haben. Der mit den Ermittlungen betraute Staatsanwalt, Andrés Arriola, erklärte im Interview mit ZP-30, dass es für die Tat Fotobeweise und andere relevante Daten gibt, die für die Ermittlungen von Nutzen sein werden.
Die erlegten Tiere seien in WhatsApp-Statusmeldungen gezeigt worden, – mit dem Verkaufspreis, so der Staatsanwalt. Das zeige, dass die Beamten nicht nur für den Eigenbedarf gejagt und geschlachtet hätten, was auch verboten ist, weil es sich bei den Tieren um vom Aussterben bedrohte Arten handelt: Der Staatsanwalt nannte in diesem Zusammenhang Tapire, Rehe, die geschützte Wildschweinart Taguá, das Krokodil Yacaré und Hasen, die hierzulande als Tapití Bolí bekannt sind. – Mindestens 15 Tiere. Diese wurden von Beamten erlegt und zum Verkauf angeboten, die allesamt zu der Zeit auf dem Kommissariat von Teniente Martínez im Dienst standen. Derzeit sei man dabei, die relevanten Daten zu sammeln, so Arriola. Der Staatsanwalt schloss nicht aus, dass im Laufe der Ermittlungen die Zahl der erlegten Tiere bis auf 30 steigen könnte. Als nächstes würden die betroffenen Beamten zur Aussage vorgeladen und dann werde man Weiteres erfahren. Er stellte weitere Ergebnisse für in einer Woche in Aussicht.
Derzeit herrscht erhöhtes Jagdfieber. Die Tiere kommen in der Trockenzeit zu den Wasserstellen und sind damit berechenbarer. Der Staatsanwalt wies angesichts der Jagdzeit auf den Schutz hin, den vom Aussterben bedrohte Tierarten im Chaco laut Gesetz genießen. – Auch auf die Strafen, die denen drohen, die sich über das Verbot hinwegsetzen: eins bis fünf Jahre Haft plus 500 bis 1.500 Tageslöhne Bußgeld – das wären rund 50 bis 150 Millionen Guaraníes. Beamten drohen härtere Konsequenzen, nämlich zusätzlich Kündigung und Suspendierung von allen öffentlichen Ämtern für 10 Jahre. So sieht es das Gesetz 716 in Artikel 15 vor. Laut Aussagen von Staatsanwalt Arriola nimmt die verbotene Jagd auf gefährdete Wildtiere zu. Den letzten Fall habe er vor Jahren gehabt, als ein Jaguar im Bereich der Kolonien unterwegs war, erlegt und in einer Tiefkühltruhe aufbewahrt worden. Heute habe er fünf Anzeigen auf dem Tisch liegen, in denen er ermittele. Der Staatsanwalt versprach, dass man nicht locker lassen werde, um den aktuellen Fall von Teniente Martínez restlos aufzuklären. (ZP-30/ Hoy)
Heute wird in Asunción der erste Bücherpark des Landes eingeweiht. Eröffnet wird der Park in der Kongresshalle des Einkaufszentrums Mariscal López, so die staatliche Nachrichtenagentur IP Paraguay. Der Bücherpark richtet sich an Leseratten aller Altersgruppen, die sich beim Einkaufszentrum einfinden können, um Bücher zu kaufen oder zu lesen. Die Aktion geht bis zum ersten September. Dazu gehören Workshops und Lesungen, man kann mit Buchautoren ins Gespräch kommen und es wird verschiedene Spiele rund ums Lesen geben. Geöffnet wird der Bücherpark anlässlich des nationalen Tags des Lesens, der am 28. August begangen wird. Unterstützt wird die Initiative vom Mec im Rahmen des Programms „Ñe‘ẽry, mit dem das Ministerium für das Lesen zu begeistern will.
Dasselbe Ziel hat auch der nationale Tag des Buches. Er wird jährlich am 23. April begangen. Laut der Direktorin der Departaments-Bibliothek Boquerón trägt das Lesen dazu bei, den Wortschatz zu vergrößern, zu bereichern, ihn zu erheben und zu vereinfachen. Wenn wir lesen würden, könnten wir lernen, zu kommunizieren, heißt es.
Laut Ansicht der Kulturbeauftragen in der Regierung sollten Paraguayer folgende Klassiker gelesen haben und kennen: „Hijo de hombre“, von Roa Bastos, „La babosa“ von Casaccia, „El dolor paraguayo: Lo que son los yerbales“ von Barrett, „Tradiciones del hogar“ von Lamas Carísimo und „Manual de esgrima para elefantes“ von unserem Leiter für Sprachenpolitik, Javier Viveros. Höchstwahrscheinlich, dass diese Werke im aktuell geöffneten Bücherpark im Shopping Mariscal zu finden sind. (IP Paraguay/ Hoy, Archiv ZP-30)
Eine neue Fluglinie plant Flüge zwischen Paraguay und Uruguay. Bekanntgegeben wurde das von dem uruguayischen Ministerium für Transportwesen und öffentliche Bauten. Laut ABC Color soll die neue Route von Asunción über die uruguayische Stadt „Salto“ bis nach Montevideo führen. Salto liegt im Nordwesten Uruguays. Der Untersekretär des Ministeriums, Juan José Olaizola fasst in diesem Zusammenhang die wichtigsten Punkte zusammen. Erstens soll die Fluglinie in einem der nächsten zwei Monate eröffnet werden. Zweitens werden die Flüge von der paraguayischen Fluglinie „Paranair“ durchgeführt. Die Flüge dienen dabei sowohl dem Personen- als auch dem Warentransport. Die Flüge sollen zwei Mal in der Woche gehen.
Bisher bietet „Paranair“ jede Woche 14 Flüge zwischen Asunción und Montevideo an. Die Flugstrecke zwischen den beiden Städten wird durch den Zwischenstopp in Salto ergänzt. Es gibt jedoch weiterhin Direktflüge zwischen der paraguayischen und der uruguayischen Hauptstadt. Wie Olaizola erklärte, soll die neue Fluglinie dazu beitragen, den Tourismus im Nordwesten Uruguays zu stärken. Das gelte vor allem für paraguayische Touristen, so der Untersekretär. Er informierte außerdem darüber, dass die Flüge Teil einer politischen Entwicklung ist, die als „Politik über den offenen Himmel“ bekannt ist. Sie eröffnet neue Möglichkeiten im Flugverkehr und wird in Südamerika unter anderem von Chile, Uruguay, Paraguay und Argentinien gefördert. (ABC Color)
Das IPS hat die Regelung über die Einreichung von Lebensbescheinigungen von Rentnern auf Eis gelegt. Das Fürsorgeinstitut hatte in der vergangenen Woche eine Resolution aus dem Jahr 2018 neu aktiviert, mit der die Anzahl von Begünstigten der Rentenversicherung überprüft werden soll. Dafür muss sich der Rentner im drei-Monats-Rhythmus bei einem IPS-Krankenhaus in ihrer Gegend melden und eine Lebensbescheinigung, auch „Fe deVida“ genannt, unterschreiben. Wenn er das nicht macht, wird die Rentenzahlung eingestellt.
Nach Bekanntgeben dieser Regelung kam es in den vergangenen Tagen zu Protesten. Hintergrund ist die Tatsache, dass manche Rentner keine Möglichkeit haben, sich persönlich bei einem Krankenhaus einzufinden. Deshalb wurde die Regelung nun erstmal zurückgezogen, bis es eine passende Lösung für solche Fälle gibt. Um die Herausforderungen der neu eingeführten Regelung zu besprechen, haben sich gestern Führungspersönlichkeiten des IPS mit Staatspräsident Santiago Peña getroffen.
Die Verantwortliche für die Rentenzahlungen beim IPS, Vanesa Cubas, erklärte gegenüber der Presse, dass man die Resolution erstmal für 90 Tage ausgesetzten werde. Während der nächsten Wochen sollen Möglichkeiten für eine digitale Lebensbescheinigung besprochen werden. Danach soll neu bewertet werden, ob die Lebensbescheinigung wieder eingeführt wird. An die Personen, die ihre Bescheinigung bereits unterzeichnet haben, werde weiterhin Rente gezahlt, so Cubas.
Eine Idee ist, dass Kontrollen per Informatiksystem durchgeführt werden könnten, wo die Lebensbescheinigung der Rentner digital eingeht. Außerdem arbeitet das Ministerium für Kommunikation und Informationstechnologie, Mitic, an einem System zum Datenabgleich, damit man auf eine digitale Lebensbescheinigung der einzelnen Bürger zugreifen kann. Auf diese Weise müssten sich die Rentner nicht mehr persönlich einfinden.
Die Regelung besteht eigentlich schon seit Februar 2018. Rentner müssen demnach alle drei Monate diese „Fe de Vida“ unterschreiben, um zu beweisen, dass sie noch am Leben sind, und weiterhin Rente ausgezahlt bekommen möchten. Durch die Covid-19 Pandemie und die damit einhergehenden Einschränkungen, war die Umsetzung dieser Regelung jedoch nicht mehr möglich gewesen. In der vergangenen Woche hat das Fürsorgeinstitut, IPS nun die Resolution aus dem Jahr 2018 reaktiviert und durch eine neue ersetzt. Eingeführt wurde die neue Regelung, weil das IPS beinahe 3 Milliarden Guaraníes verloren hatte, die an bereits verstorbene Kunden gezahlt worden waren. Im Chaco kann die Lebensbescheinigung in Filadelfia, Villa Hayes und Benjamin Aceval unterschrieben werden. (Última Hora, ABC Color, IP Paraguay, Archiv ZP-30)