Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 28. Februar 2023

Langersehnter Regen im Chaco. Am vergangenen Sonntag hat es im paraguayischen Chaco endlich flächendeckend geregnet. Innerhalb von wenigen Stunden fielen in einigen Ortschaften mehrere hundert Millimeter Regen. Wie aus Daten unserer Korrespondenten hervorgeht, hat es in der Gegend von Chamacoco, auf dem Weg nach Carmelo Peralta, innerhalb von 18 Stunden bis zu 320 Millimeter geregnet. Im Lolita- und Paratodo-Bezirk regnete es am Sonntag auf den meisten Stellen zwischen 100 und 200 Millimeter. Etwas weniger Regen fiel in Fernheim und Nordmenno – in nur wenigen Ortschaften erreichte der Regenmesser die 100-Millimeter-Marke. Laut unseren Korrespondenten hat es im Chaco keine Sturmschäden gegeben. Nur einige Anbaukulturen, vor allem Baumwolle, könnten aufgrund der hohen Feuchtigkeit in Mitleidenschaft gezogen werden, wie es heißt.
Am stärksten betroffen von den Regenfällen sind die Ortschaften in der Nähe des Paraguayflusses, hauptsächlich aus den Departamenten Alto Paraguay und Concepción. Wie der Bürgermeister von Carmelo Peralta, Silverio Adorno, gegenüber Radio ZP-30 erklärte, ist die Stadt Puerto Sastre überschwemmt. Etwa 300 Millimeter Regen fielen am vergangenen Wochenende und 300 Familien mussten evakuiert werden. Die meisten davon kamen aus den indigenen Siedlungen, wie Adorno erklärte. Er lobte die schnelle Hilfe von Seiten des Notstandssekretariats SEN, das mit der Evakuierung behilflich war und Lebensmittel spendete. Die evakuierten Familien wurden in höher gelegene Gebiete gebracht und kommen derzeit in Schulen unter.
Auch in Concepción mussten aufgrund des Hochwassers bereits einige Ortschaften evakuiert werden. Besonders betroffen sind die Städtchen Puerto Casado und Vallemí am Paraguayfluss. Laut der Ministerin des SEN, Gladys Zunilda Borja, sind insgesamt mehr als 2.000 Familien von den Überschwemmungen betroffen. Laut Borja hat das SEN bereits Notunterkünfte und Lebensmittel für die Betroffenen zur Verfügung gestellt. In San Lázaro im Departament Concepción wurde für 90 Tage der Notstand ausgerufen. Das Wasser habe die Kapazität der Abflussrohre ausgeschöpft, erklärte die Bürgermeisterin von San Lázaro, Joaquina Azuaga, gegenüber Radio ZP-30. (ZP-30/HOY/La Nación)

Der Pegel des Paraguayfluss soll in den nächsten Tagen ansteigen. Darüber informiert der Wetterdienst der DINAC. Laut einer Meldung vom Montag hat es in den letzten zwei Wochen starke Niederschläge am mittleren Einzugsgebiet des Paraguayflusses gegeben. Die Niederschläge der letzten 72 Stunden haben die normalen Werte überstiegen, was zu einem erheblichen Anstieg des Wasserpegels führte. In Fuerte Olimpo liegt der Wasserstand derzeit bei 4,40 Metern und erreicht damit Normalwerte für diese Jahreszeit. In Concepción liegt der Pegel des Paraguayflusses derzeit bei 4,55 Metern, und damit 1 Meter über den Normalwerten für diese Jahreszeit.
Bis zum 5. März sind laut der DINAC weitere Niederschläge für die Departamente Alto Paraguay und Presidente Hayes möglich. Es wird erwartet, dass der Pegel des Paraguayflusses an allen Messstellen steigt. Innerhalb der nächsten drei Wochen könnte der Wasserstand des Flusses bis auf einen Meter ansteigen. (meteorologia.gov.py)

Itaipú zahlt heute seine Schulden für den Bau des Wasserkraftwerkes ab. Fast 50 Jahre nach Beginn der Bauarbeiten hat das Wasserkraftwerk Itaipú heute die letzte Rate des Kredits bezahlt, der für den Bau aufgenommen worden war. Wie Última Hora berichtet, ist mit der letzten Zahlung von 115 Millionen US-Dollar das Wasserkraftwerk vollständig abbezahlt. Damit erhalten Paraguay und Brasilien die gleichen Rechte und Bedingungen. Am 26. April 1973 wurde der Itaipú-Vertrag unterzeichnet. Im Mai 1974 wurde dann das Unternehmen Itaipú Binacional gegründet, um das Kraftwerk zu bauen und zu leiten.
Seitdem das Wasserkraftwerk im Jahr 1984 in Betrieb genommen wurde, hat das Unternehmen fast 3 Milliarden Megawattstunden Strom produziert. Mit 20 Generatoren und einer Leistung von 14.000 Megawatt produziert das Kraftwerk 16 Prozent des brasilianischen und 76 Prozent des paraguayischen Stroms. Der nächste Schritt, den Itaipú machen will, ist eine Modernisierung der technologischen Einrichtungen. Die Kosten belaufen sich laut Itaipú Binacional auf etwa 64 Milliarden US-Dollar. Die Modernisierung ist eine der wichtigsten Arbeiten seit dem Bau des Kraftwerks und bereits voll im Gang. (Última Hora/HOY)

Auf den Straßen darf ab sofort für die Wahlen geworben werden. Die Wahlbehörde hat laut IP-Paraguay mitgeteilt, dass seit dem gestrigen Montag auf den Straßen Wahlkampf betrieben werden darf. Die politischen Organisationen können bis zum 27. April, also 48 Stunden vor dem Wahltag, mit Plakaten und Schildern für ihre Kandidatur werben. Verboten ist per Gesetz, die Werbung auf Brücken, öffentlichen Gebäuden, Denkmälern, Verkehrsschildern und Bürgersteigen anzubringen. Auch Privateigentum darf nicht ohne die Erlaubnis des Eigentümers für Wahlpropaganda genutzt werden. Außerdem darf die Werbung den Wähler nicht verwirren. (IP Paraguay/HOY)

Am Wochenende ist ein mutmaßlicher Drogenhändler auf einem Supermarktparkplatz in Asunción getötet worden. Laut Última Hora handelt es sich dabei um Ederson Salinas Benítez, alias Ryguasu. Er starb nach Schüssen auf einem Parkplatz der Supermarktkette Super-Seis auf der Avenida España im Stadtviertel Las Mercedes. Die Polizei geht von einem Auftragsmord aus. Salinas soll in Verbindung mit dem ersten Hauptstadtkommando, PCC, gestanden haben und ist der Nachfolger des Drogenbosses Sergio de Arruda Quintiliano Neto, alias Minotauro. Laut der Nationalpolizei war das Haus des ermordeten Drogenbosses im März 2022 beschossen worden. Etwa 15 schwerbewaffnete Männer waren in das Haus in Pedro Juan Caballero eingedrungen. Es war zu einem Schusswechsel zwischen dem Hausbesitzer und den unbekannten Angreifern gekommen. Diese waren vor dem Eintreffen der Polizei geflohen.
Im Rahmen der Untersuchungen zum Mord an Ederson Salinas hat die Nationalpolizei am Sonntag zwei Razzien durchgeführt. Laut dem Justizministerium wurden dabei mehrere Dokumente und zwei Mobiltelefone beschlagnahmt. Die Staatsanwaltschaft befragte außerdem mehrere Personen, die dem Opfer nahegestanden haben. Zudem wurden 15 Gerichtsbeschlüsse beantragt, um an das Videomaterial der Überwachungskameras des Supermarktes zu gelangen. (Última Hora)


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