Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 28. Januar 2025

Die Gesundheitsbehörden warnen vor Sommerkrankheiten. Bekannt ist zu dieser Jahreszeit schon das Denguefieber, das die Mücke Aedes Aegypti überträgt. Nun nimmt das Gesundheitsministerium die hohen Temperaturen zum Anlass, um vor Hitzeschlag zu warnen. Über die Gesundheitsämter wird auf folgende Symptome hingewiesen, die auf einen Hitzeschlag deuten können: Kopfschmerzen, intensiver Durst, allgemeine Muskelschwäche. Schwindel und Übelkeit mit Erbrechen, beschleunigtes und flaches Atmen, sowie Reizbarkeit. Weitere Anzeichen für einen Hitzeschlag können ein ungewöhnlich starker Schweißausbruch und kalte, feuchte Haut sein, – außerdem ein Anstieg der Körpertemperatur. Bei derartigen Beschwerden raten die Gesundheitsexperten, die nächste Krankenstation aufzusuchen. Es wird ausdrücklich von einer Automedikation abgeraten.
Wie bei der Hitze vorzugehen ist, um gesund zu bleiben, hier einige Empfehlungen von Experten: Durch den ganzen Tag viel Wasser trinken. Bei der Ernährung mehr Obst und frisches Gemüse wählen. Leichte Kleidung tragen, in hellen Farben. Zwischen 10:00 und 17:00 Uhr die Sonne meiden. Zusätzlich empfehlen sich Hilfsmittel zum Schutz vor schädlicher Strahlung, wie Sonnenschirm, Sonnenbrille und Sonnencreme.
Eine weitere Krankheit, die der Sommer mit sich bringen kann, ist das Norovirus. Ein hochansteckendes Virus, das eine akute Entzündung der Magenschleimhaut und des Darms verursacht. Von Mensch zu Mensch wird es leicht an Stränden und Badeorten übertragen; – und zwar durch gemeinsam genutztes Besteck, infizierte Lebensmittel, kontaminiertes Wasser oder über den Kontakt mit verunreinigten Oberflächen. Eine Infektion kann sich durch folgende Beschwerden bemerkbar machen: Übelkeit und Erbrechen, Bauchschmerzen, starker Durchfall, erhöhte Temperatur und allgemeine Schmerzen.
In schweren Fällen können die Beschwerden zu Dehydrierung führen, besonders bei Kleinkindern, älteren Menschen und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem. Das Gesundheitsministerium rät zu strikter Hygiene. Dazu gehört Händewaschen vor dem Essen, nach dem Toilettengang, nach dem Zubereiten von Mahlzeiten, Stillen, sowie nach Kontakt mit Tieren. An Stränden und in Badeanstalten sollte man auf die Qualität des Wassers achten und kein Badewasser trinken. Bei Mahlzeiten auf gares Essen achten, sowie auf sauberes Geschirr, und saubere Oberflächen. Bei Symptomen lieber zu Hause bleiben, um eine Verbreitung des Virus zu vermeiden. Wichtig ist viel Trinken! Und zwar Wasser oder Kochsalzlösung. Halten die Symptome an, dann ist eine Sprechstunde beim Arzt sinnvoll.
Angesichts der hohen Temperaturen hat das Gesundheitsregionalbüro Boquerón in diesen Tagen auch vor Gefahren durch vermehrt auftauchende Tiere gewarnt. In der vorigen Woche erging ein Hinweis auf mehr Skorpione, die zurzeit auftauchen. Aber auch vor Giftschlangen sollte man sich derzeit in Acht nehmen. Wie bei Skorpionen gilt auch hier: Ums Haus und auf dem Hof gegen Verwahrlosung durch Wildwuchs und Gerümpel vorgehen, Vorsicht bei Löchern im Erdboden, bei Stein-, Bretter- und Ziegelhaufen, sowie bei Schuhzeug, das draußen steht und wo sich Schlangen gern verkriechen.
Im Chaco warnen die Gesundheitsbehörden vor allem vor drei Giftschlangen: Der Kreuzotter oder Jarará, der Klapperschlange und der echten Korallenschlange. Das Gesundheitsbüro weist darauf hin, dass es an allen staatlichen Krankenstationen in Boquerón fähiges Personal und Serum gibt, das nach dem Biss einer Kreuzotter oder Klapperschlange ein Gegengift zur Behandlung verabreichen kann. Das waren einige Gefahren, vor denen die Gesundheitsbehörden, bedingt durch die derzeit hohen Temperaturen, warnen: Hitzeschlag, Dengue, Norovirus und Stiche sowie Bisse von vermehrt auftretenden Skorpionen und Schlangen. (MSPBS/XIV Región Sanitaria Boquerón)

Am Wochenende ist der Welt-Lepra-Tag begangen worden. Dieser Krankheit wird seit 1954 an jedem letzten Sonntag im Januar gedacht. Laut offiziellen Daten der Gesundheitsbehörden in Paraguay wurden im Jahr 2023 287 neue Fälle von Lepra gemeldet. Die meisten Betroffenen entsprechen dabei einem Alter von 15 Jahren und darüber. In nur rund 2 Prozent der Fälle war die Diagnose Lepra bei Kindern gestellt worden. Derzeit sind etwa 320 Menschen in Paraguay aufgrund von Lepra in der Behandlung.
Lepra ist eine Infektionskrankheit, die ausgelöst wird durch den Erreger Mycobacterium leprae. Für die Übertragung, beziehungsweise die Infektion mit dem Erreger bedarf es eines langfristigen engen Kontakts mit einer infizierten Person. Die Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektion. Die Zeit zwischen der Ansteckung mit dem Erreger und dem Ausbruch der Krankheit kann zwischen einigen Monaten und bis zu 20 Jahren betragen, in der Regel 4 bis 8 Jahre. Kinder unter fünf Jahren stecken sich nur extrem selten mit Lepra an.
Die Krankheit befällt vor allem die Nerven und die Haut, selten auch die Lymphknoten. Lepra kennzeichnet sich durch Flecken auf der Haut. Zu Beginn besteht im Bereich dieser Hautläsionen eine Überempfindlichkeit, im Verlauf geht dann zuerst das Temperatur-Empfinden und später das Berührungs- und Schmerzempfinden verloren. Mit fortschreitender Krankheit nimmt der Tastsinn immer weiter ab, bis der Erkrankte nichts mehr spürt. Die Folgen sind oft schwere Verletzungen und damit einhergehend weitere Verstümmelungen. Der Befall motorischer Nerven äußert sich in Muskelschwäche, Muskelrückbildung und Lähmungserscheinungen.
Lepra ist vollständig heilbar. Die Behandlung besteht aus einer Kombination von Antibiotika und ist wirksam, wenn sie korrekt durchgeführt wird. In Paraguay gibt es bereits verschiedene Zentren, in denen Lepra behandelt wird. Das uns wohl bekannteste ist das Hospital Menonita Kilometer 81. Seit 1951 werden hier verschiedene medizinische und geistliche Dienstleistungen geboten, besonders auch die Lepra-Behandlung. (ABC Color/ Paraguay.com/ Archiv ZP-30/ sozialministerium.at)


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