Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 29. Dezember 2023

Das symbolträchtige Schiff Aquidabán hat seine letzte Fahrt auf dem Paraguayfluss angetreten. Am vergangenen Dienstag löste der sogenannte „schwimmende Supermarkt“ in Concepción zum letzten Mal die Anker. Fast 50 Jahre lang war das Schiff Aquidabán zwischen der Stadt Concepción und Bahía Negra im Norden Paraguays unterwegs. Das Schiff wurde vor allem von Bewohnern entlang des Paraguay-Flusses benutzt – als Transportmittel, Supermarkt und Bar. Für viele war die Aquidabán die einzige Transportmöglichkeit, vor allem bei Regen. Wie unter anderem die Stadtverwaltung Fuerte Olimpo berichtet, wurde das Schiff in den letzten Jahren jedoch immer weniger benutzt. Der Transport über Land sei schneller, erklärte einer der Verwalter der Werft, Alan Desvars. Dadurch hat sich sowohl die Ware als auch die Zahl der Passagiere verringert. Die Kosten für die Fahrten, Instandhaltung und Bezahlung der Besatzung konnten von den Einnahmen nicht mehr gedeckt werden.

            Die Aquidabán trat erstmals 1979 ihre erste Fahrt an. Gebaut worden war das Schiff von Julio Pablo Desvars, dessen Familie bis heute im Besitz des Schiffes war. Anfangs bestand die Aquidabán aus Lapacho-Holz. Mit der Zeit wurde sie durch Eisen ersetzt. Das Schiff hatte eine Ladekapazität von etwa 80 Tonnen und mehr als 100 Passagieren. Die Reise von Concepción bis Bahía Negra dauerte etwa drei Tage. Unterwegs hielt die Aquidabán an etwa 30 Häfen. Über die Jahre hinweg hat sich das Schiff zu einem Emblem des Paraguayflusses entwickelt. Heute hat die Aquidabán zum letzten Mal im Hafen von Bahía Negra angelegt. Am Sonntag kehrt der schwimmende Supermarkt wieder nach Concepción zurück – und wird dort stillgelegt. (FB: Municipalidad Fuerte Olimpo/ FB: Sammy Desvars/ ABC Color/ Última Hora/ New York Times)

Im Dezember sind die Lebenshaltungskosten um 0,3 Prozent gestiegen. Das zeigt der Inflationsbericht der paraguayischen Zentralbank von diesem Monat. Damit schließt das Jahr 2023 mit einer Gesamtinflation von 3,7 Prozent ab. Im vorigen Jahr hatte die Teuerungsrate am Jahresende bei 8,1 Prozent gelegen. Die wichtigsten Preiserhöhungen gab es im Dezember bei den Lebensmitteln und den Dienstleistungen. Abgeschwächt wurde die Inflation durch die Preissenkungen bei den Kraftstoffen.

Und hier der Blick auf die Verbraucherpreise, wie sie die Zentralbank aufführt. Bei den Lebensmitteln stiegen vor allem die Preise von Obst, Gemüse und Rindfleisch. Die erhöhten Fleischpreise sind laut Experten auf eine größere Nachfrage zurückzuführen, die für die Weihnachts- und Neujahrsfeiertage typisch ist. Auch bei den Alternativen zu Rindfleisch musste der Kunde im Dezember tiefer in die Tasche greifen. Teurer wurden vor allem Schweinefleisch, Geflügel, Fisch, Wurst und Innereien. Zudem stiegen die Preise für Milchprodukte und Eier.

             Auch bei Getreide und dessen Derivaten gab es Preisanstiege. Vor allem Brotwaren, Nudeln und Reis wurden teurer. Den Preisanstieg bei Reis führen Experten darauf zurück, dass weniger exportiert wurde. Unter anderem wegen einer geringeren Nachfrage auf internationalem Markt, aber auch durch das Klimaphänomen El Niño, das stellenweise die Reisernte beeinträchtigt hat.

            Bei den Dienstleistungen zahlte der Kunde vor allem mehr für die Wartung von Haushaltsgeräten und Fahrzeugen, sowie für Reisepakete, Flugtickets, Sprachkurse, für Unterkünfte und den Service in Bars und Restaurants. Abgeschwächt wurde die Teuerungsrate im Dezember dadurch, dass fast alle Kraftstoffe und Haushaltsgas billiger wurden. (BCP)

Piribebuy lädt zu einem Poncho Para’i Festival ein. Wie IP Paraguay informiert, findet am Samstag, den 13. Januar, in der Stadt Piribebuy im Departament Cordillera das Nationale Poncho Para’i-Festival statt. Die Veranstaltung wurde zum nationalen touristischen Interesse erklärt wurde und hat sich zu einem der wichtigsten und bekanntesten Festivals in Paraguay entwickelt. Es zielt darauf ab, die Bedeutung des 60-teiligen Poncho Para’i hervorzuheben. Dabei handelt es sich um ein lokales Kunsthandwerk, das von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe anerkannt worden ist und kulturelle und touristische Elemente miteinander verbindet. (IP Paraguay)

Ein 74-jähriger Mann stirbt nach Bienenangriff in Luque. Ein 74-jähriger Mann starb, nachdem er von einem Bienenschwarm angegriffen wurde, wie Ultima Hora schreibt. Der Vorfall ereignete sich in der Stadt Luque im Departament Central. Ein Mann, der als Ysidro Mongelós, 74, identifiziert wurde, starb am vergangenen Mittwoch gegen 10 Uhr, nachdem er von Bienen angegriffen wurde, so die 46. zentrale Polizeistation von Luque. Durch die sozialen Netzwerke wurden die Polizisten auf den Tod des Mannes in der Siedlung Guillermo Jesus aufmerksam. Sofort begaben sich die Polizisten zum Haus des Opfers, wo sie von dessen Sohn, Pedro Ysidro Mongelos, empfangen wurden. Der Sohn sagte, dass sein Vater und er den Hof ihres Hauses gesäubert und dabei ein Bienennest an einem Baum gefunden hätten. Der Baum befand sich auf dem Grundstück Rancho Ito, das vor ihrem Haus liegt. Sofort griffen die Bienen den Vater an. Diese verfolgten ihn bis in sein Schlafzimmer. Er wurde später von Nachbarn in das Krankenhaus von Luque gebracht. Dort bestätigte Ärzte seinen Tod durch einen anaphylaktischen Schock. (Ultima Hora)

Im Psychiatrischen Krankenhaus von Asuncion sind Solidaritätsmahlzeiten zubereitet worden. Gestern wurden im Psychiatrischen Krankenhaus von Asuncion von mehreren freiwilligen Köchen Frühstück, Mittag- und Abendessen liebevoll zubereitet, wie Ultima Hora schreibt. Die Aktion nannte sich „Die würdige solidarische Küche“. Schon ab 6 Uhr früh standen die Vertreter der Gewerkschaft für Berufsausbildung des Wirtschaftsministeriums und der Vereinigung der gastronomischen Berufe Paraguays in der Küche zusammen und bereiteten das Frühstück zu. Das Ziel war, die Solidarität zu aktivieren und die Patienten, das Personal der Küche und das Personal des Gesundheitsministeriums zu ehren. Ministerin María Teresa Barán bedankte sich für die Geste und betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen allen Sektoren, um ein anderes Paraguay aufzubauen.

Zum Mittagessen gab es einen sogenannten Guiso von Reis. Danach bereiteten die Köche den traditionellen Cocido Quemado zu, ein mit gebranntem Zucker zubereiteter grüner Tee. Der Duft zog gerade durch die Gänge, als die Gesundheitsministerin eintraf. Sie kam, um die freiwilligen Köche an diesem Tag zu begleiten und ihre Anerkennung auszusprechen. Die Köchinnen und Köche betonten, dass sie diese Tätigkeit aus Liebe zu ihrer Arbeit ausübten und dass es ein Mittel ist, den Menschen mal einen anderen Tag zu ermöglichen. (Ultima Hora)

Die Bewahrung der Guarani Sprache und die Rechte der Gehörlosen sind Prioritäten für das Jahr 2024. Der Minister der Staatlichen Behörde für Sprachenpolitik, SPL, Javier Viveros, erläuterte zum Jahresende seine Herausforderungen für das Jahr 2024. Er hob als ersten Punkt das Engagement der SPL für die Umsetzung des Gesetzes 6530/2020 hervor, das die sprachlichen Rechte von Gehörlosen garantiert. Das Ministerium strebe die Eingliederung von 300 Tausend Gehörlosen durch die Gebärdensprache an, so Viveros. Er erwähnte, dass dies ein grundlegender Schritt hin zu einer inklusiveren und gerechteren Gesellschaft sei. Er erklärte auch, dass das SPL sich neues Wissen der 19 in Paraguay vorhandenen Sprachen aneignen will. Man wolle auch die Zweisprachigkeit bei staatlichen Behörden und Einrichtungen fördern. Guarani-Wörter sollen möglichst bei den staatlichen Behörden und Einrichtungen in Vermerken, Beschlüssen und Dekreten verwendet werden.

Er betonte auch, wie wichtig es ist, die Politik zum Schutz der 19 indigenen Sprachen zu stärken. Dazu gehört auch das Projekt Paaci. Es handelt sich dabei um ein audiovisuelles Ausbildungsprojekt für die indigenen Volksgruppen Nivaclé, Manjui und Angaité, damit sie später selbst ihre eigenen Geschichten erzählen können und eine Quelle für künftige Arbeitsplätze werden. Eine der wichtigsten Herausforderungen für die Behörde für Sprachpolitik sei zudem die Erhaltung der sechs wichtigsten bedrohten Sprachen, darunter Guaná, Ava, Manjui, Angaité, Sanapaná und Tomáräho.

Der Minister erwähnte, dass das SPL drei Vereinbarungen mit dem Nationalen Institut für Bildende Kunst Paraguays zur Schaffung einer Terminologiebank für audiovisuelle Medien unterzeichnet hat. Für jede Sprache soll ein Register erstellt werden, um das Alphabet, das Wörterbuch und die Grammatik jeder Sprache zu erhalten. Er hob die Arbeit des ehemaligen Leiters der Einrichtung hervor und versprach, sich für die Kontinuität der laufenden Projekte einzusetzen. (IP Paraguay)


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