Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 3. April 2024

In Filadelfia ist gestern ein Autodiebstahl schnell aufgeklärt worden. Nach einem anonymen Hilferuf kam die Polizei zum Tatort mitten im Zentrum der Stadt. Denn vor dem Speiselokal Ohana an der Hindenburgstraße war der Geländewagen der Ladenbesitzerin gestohlen worden, wie es in dem Polizeibericht heißt, der der ZP-30-Redaktion vorliegt. Wie der Hergang dort geschildert wird, hatte die Lokalbesitzerin gesehen, wie ein Mann mit dem Auto davonfuhr. Daraufhin begann im Raum Filadelfia eine intensive Suche nach dem entwendeten Fahrzeug. Wenige Häuserblocks entfernt entdeckte die Polizei das Auto. Als der Dieb die Polizei bemerkte, beschleunigte er und fuhr das Auto gegen einen Strommast. Die Polizei nahm den Täter fest. Die Staatsanwaltschaft ordnete Untersuchungshaft im Kommissariat von Filadelfia an.
Bei dem Dieb handelt es sich laut Polizeibericht um den 33-jährigen Paraguayer Paul Insauralde Silva, der keinen festen Wohnsitz hat und der Polizei bereits aus Vorstrafen bekannt ist. Mit dem Direktor für Verkehrswesen von Filadelfia, Gustavo Pacuá, sprachen die Kollegen heute im Morgenmagazin 610 über den Fall. Der Beamte betonte, der Diebstahl habe vor allem deshalb so schnell aufgeklärt werden können, weil die Behörden zügig und stark zusammengearbeitet hätten: Die städtische Polizei, die Nationalpolizei und die Staatsanwaltschaft. (Polizeibericht/ZP-30)

In dieser Woche werden im zentralen Chaco wieder Erste-Hilfe-Kurse angeboten. Heute Abend in Filadelfia und morgen in Neuhalbstadt, im Distrikt Boquerón. Der Kurs wird von den lokal ansässigen Feuerwehren geleitet. Er ist Pflicht für alle diejenigen, die zum ersten Mal einen Führerschein machen und für die, die ihren Führerschein erneuern müssen. Er vermittelt Grundkenntnisse in den Maßnahmen, die im Falle von Verkehrsunfällen zu ergreifen sind. Der Kommandant der Feuerwehr Filadelfia, Adán Giménez, sagte im Interview mit Radio ZP-30, es gäbe großen Andrang bei den Anmeldungen.
Teilnehmen können pro Kurs bis zu 120 Personen. Der Kurs kostet 35.000 bis 36.000 Guaraníes und dauert 80 bis 90 Minuten. Am Ende erhält der Teilnehmer ein Zertifikat von der Nationalen Agentur für Verkehrswesen und Straßen-Sicherheit, ANTSV, die dem Ministerium für Kommunikation und Informationstechnologie, MITIC, untersteht. Der Kurs in Filadelfia beginnt heute bei der Feuerwehr um 19:30 Uhr. In Neuhalbstadt morgen um 19:00 Uhr, ebenfalls im Sitz der freiwilligen Feuerwehr. Mitzubringen ist eine Fotokopie des Personalausweises. Diese Kurse finden in der Regel alle 2 Wochen statt, also das nächste Mal am 17. April. (Flyer mit Einladung: Neuland, Filadelfia/ZP-30)

Die Ausnahmeregelung beim Wasserkraftwerk Itaipú könnte verlängert werden. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, ist für das laufende Jahr noch kein Haushaltsplan für das binationale Wasserkraftwerk erstellt worden. Der Grund ist, dass die Verhandlungen über den Strompreis zwischen den Regierungen von Paraguay und Brasilien bisher nicht abgeschlossen werden konnten. Um den Betrieb von Itaipú aufrecht erhalten zu können, war deshalb eine Sonderregelung getroffen worden. Diese macht es möglich, die Zahlung der Gehälter und der Rechnungen von Zulieferfirmen durchzuführen, auch wenn kein Haushaltsplan vorhanden ist. Die Regelung ist am 31. März ausgelaufen. Da die Regierungen beider Länder bisher noch zu keiner Einigung gekommen sind, könnte sie verlängert werden.
Das Wasserkraftwerk Itaipú hatte im Februar 2023 seine letzten Schulden bezahlt. Laut Meinung der brasilianischen Regierung müsste danach der Strompreis sinken. Die paraguayische Regierung möchte dagegen den Tarif erhöhen. Konkret geht es dabei um den Preis für den Strom, den Paraguay nicht verbrauchen kann und deshalb an Brasilien verkauft. Momentan zahlt Brasilien für den Strom rund 17 Dollar pro Kilowatt pro Monat, das sind umgerechnet etwa 170 Guaraníes pro Kilowattstunde. Brasilien möchte den Preis um 10 Prozent senken, Paraguay dagegen um mehr als 20 Prozent anheben. (ABC Color, 5 Dias, IP Paraguay)

Der Ypacaraí-See ist wieder von Cyano-Bakterien betroffen. Wie das Nachrichtenportal Hoy berichtet, sind vor allem die Strände von San Bernardino und Areguá betroffen. Anwohner erklärten, die Wasserverfärbung habe am Osterwochenende begonnen. Es wird vermutet, dass das Wachstum der Bakterien durch die hohen Wassertemperaturen begünstigt wird. Der aktuell niedrige Wasserstand führt dazu, dass bei hohen Lufttemperaturen sich auch das Seewasser schnell aufwärmt.
Cyanobakterien werden auch Blaualgen genannt. Sie sind in Wirklichkeit aber keine Algen, sondern Bakterien, die die Fähigkeit haben, Photosynthese zu betreiben. Dabei können sie Gifte absondern, die für Menschen und Tiere schädlich sind. Im Ypacaraí-See treten seit Jahren vor allem im Sommer Cyanobakterien auf. Die nationale Kommission für das Management des Ypacaraí-Sees und seines Einflussgebietes sucht nach Möglichkeiten, den Wasserpegel des Sees stabil zu halten. Damit sollen das Aufheizen des Wassers und die Verbreitung giftiger Bakterien vermindert werden. (Hoy.com.py, mopc.gov.py)

Ehemaliger Staatspräsident Escobar soll in das Heldenpantheon überführt werden. Ein entsprechender Gesetzentwurf wurde von dem Abgeordneten-Ausschuss für Nationale Verteidigung, Sicherheit und Inneres analysiert. Wie das Nachrichtenportal Hoy schreibt, geht es bei dem Entwurf darum, die sterblichen Überreste von General Patricio Escobar Cáceres in die Gedächtnis- und Begräbnisstätte nationaler Persönlichkeiten in Asunción zu verlegen. Das Vorhaben soll zunächst jedoch von mehreren Behörden geprüft werden: im Verteidigungsministerium, im Kultursekretariat und vom Bürgermeisteramt Asunción.
Patricio Escobar wurde 1843 in San José de los Arroyos geboren und trat im Alter von 21 Jahren in das Militär ein. Er nahm an mehreren Schlachten teil, darunter in Estero Bellaco, Tuyutí, Sauces de Boquerón und Curupayty, wo er zum Oberleutnant befördert wurde. Nach dem Tod des Mariscal Francisco Solano López wurde Escobar am 1. März 1870 in Cerro Corá gefangen genommen und nach Rio de Janeiro in Brasilien überstellt. Escobar regierte Paraguay von 1886 bis 1890 als zehnter Präsident. Während seiner Regierungszeit wurden die traditionellen politischen Parteien gegründet, die rote und die blaue Partei. Auch der nationale Bildungsrat entstand während der Amtszeit von Patricio Escobar.
Escobar legte großen Wert auf die Bildung, als Zeichen der Entwicklung des Landes. Im Jahr 1889 wurde die Nationale Universität gegründet und zwei Jahre zuvor die Nationalbibliothek. General Patricio Escobar starb am 19. April 1912 in Asunción im Alter von 69 Jahren. Im Jahr 2020 war ein Gesetzesprojekt vorgestellt worden, das vorsieht, die sterblichen Überreste von Escobar in das Heldenpantheon zu verlegen. Das Vorhaben war damals aufgeschoben und in dieser Woche in der Abgeordnetenkammer erneut behandelt worden. Dem Gesetzesprojekt müssen jedoch noch mehrere staatliche Institutionen zustimmen. (Hoy/ Última Hora/ Wikipedia)


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