Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 3. Juni 2022

Kein Postversand mehr nach Europa. Die Zustellung von Briefen und Päckchen aus Paraguay ist derzeit in weite Teile der Welt so gut wie unmöglich. Das gab das Posthauptbüro in Asunción bekannt. Demnach kann vorübergehend auch keine Postsache in Länder von Asien und Afrika geschickt werden. Als Grund nannte das Hauptbüro lediglich Konektivitätsprobleme. In dem Kommuniqué von gestern heisst es, man arbeite mit den Partnern im Ausland an einer Lösung. Sendungen nach Argentinien und Uruguay, die ebenfalls zeitweise ausgefallen waren, sind seit gestern wieder möglich.
Schwierigkeiten im Postversand bestehen auch nach Kanada. Die Postfiliale in Filadelfia sagte auf Anfrage von ZP-30, die derzeitigen Probleme seien ähnlich groß wie vor zwei Jahren zu Beginn der Pandemie. In letzter Zeit seien viele Pakete aus Deutschland und Kanada ohne Erklärung zurückgekommen, heisst es. Pakete, die im Januar per Einschreiben nach Kanada abgeschickt wurden, seien zwar aus Paraguay rausgegangen, aber noch nicht am Ziel eingetroffen. Die Postfiliale Filadelfia hatte nach eigenen Angaben in der Pandemie-Zeit viel Post erfolgreich per DHL EXPRESS verschickt. Der private Paket- und Brief-Express-Dienst ist schnell, allerdings auch teuer. Ein Brief nach Deutschland kostet 387.000 Guaraníes und ist in einem Zeitraum von 5 bis 10 Tagen beim Empfänger. (Kommuniqué Dirección Nacional de Correos/ZP-30)

Das Bildungsministerium empfiehlt virtuellen Unterricht ab dem kommenden Montag. Darüber berichtet die Zeitung ABC Color. Grund für die Empfehlung der Maßnahme ist die zunehmende Anzahl von Atemwegserkrankungen bei Kindern. Gestern Vormittag hatte es zunächst geheißen, dass alle Schulen des Landes in der kommenden Woche geschlossen würden und die Schüler virtuellen Unterricht bekommen sollten. Das sei in einem Treffen mit Vertretern des Gesundheits- und des Bildungsministeriums beschlossen worden, hieß es. Die Ankündigung hatte von verschiedenen Seiten heftige Proteste ausgelöst.
Am Nachmittag gab es dann Entwarnung. Vertreter des Bildungsministeriums erklärten, es handele sich lediglich um eine Empfehlung. Die Leitung jeder Schule dürfe selbst entscheiden, ob Präsenzunterricht beibehalten würde oder die Schüler in den Fernunterricht geschickt würden. Vorher war bereits die Möglichkeit in Betracht gezogen worden, die Winterferien um eine Woche vorzuverlegen. Dieser Vorschlag war vom Bildungsministerium zurückgewiesen worden.
Grund für die Vorschläge und Maßnahmen ist die hohe Anzahl der Atemwegserkrankungen in den letzten Wochen. Laut Angaben des Gesundheitsministeriums sind die Krankenhäuser momentan bereits stark ausgelastet. Der größte Teil der Patienten sind Kinder unter fünf Jahren. Es wird erwartet, dass die Zahl der Erkrankungen im Juli bei niedrigeren Temperaturen weiter zunehmen wird. Vom Gesundheitsministerium wurde darauf hingewiesen, dass kranke Kinder zu Hause bleiben sollten, um die Ansteckungsgefahr für andere zu reduzieren. (ABC Color)

Lebenshaltungskosten steigen um 0,2 Prozent. Das zeigt der Inflationsbericht der paraguayischen Zentralbank vom Mai. Zusammengerechnet liegt die Inflation seit Jahresbeginn damit bei 5,4 Prozent. Die der letzten 12 Monate erreicht 11,4 Prozent. Und das ist der Blick auf die Verbraucherpreise im vergangenen Monat, wie sie die Zentralbank aufführt: Die wichtigsten Preiserhöhungen gab es bei Dienstleistungen und einigen Konsumgütern; – außerdem in abgeschwächter Form bei den Kraftstoffen. Lebensmittel dagegen waren im Mai nach längerer Zeit wieder etwas günstiger.
Bei den Dienstleistungen zahlte der Kunde im vergangenen Monat mehr für Miete, Handwerker, Fernseh- und Telefongebühren, an Bestattungsunternehmen und bei Restaurantbesuchen. Außerdem stiegen die Busfahrpreise und auch die Zulassung für Fahrzeuge wurde teurer. Weitere Dienstleistungen, die im Preis wieder anstiegen, sind die im Bereich Gesundheit, wie Sprechstunden beim Arzt, Therapiestunden, Labortests und besondere Untersuchungen. Konsumgüter, die teurer wurden, sind Alkoholisches, Haushaltsartikel und Möbel. In der Sparte Kraftstoffe, zogen die Gas- und Dieselpreise leicht an, im Vergleich zu den großen Preissteigerungen, die es in diesem Bereich im März und April gegeben hatte.
Dass die Lebensmittelpreise dieses Mal stabil blieben, hat damit zu tun, dass Rindfleisch günstiger wurde, weil vor dem Winter mehr geschlachtet wird. Die Alternativen zu Rindfleisch blieben im Fall von Schwein gleich, während Innereien, Geflügel und Fisch etwas teurer wurden. Auch bei Mehl und Backwaren, sowie Öle, Milchprodukte und Zucker setzte sich die Teuerung fort. Wegen des Wintereinbruchs gab der Kunde im Mai außerdem mehr Geld für Kleidung, Stoffe und Accessoires aus. (BCP)

Der Schüleraufmarsch zum Gedenken an den Chacofrieden, ist in Filadelfia verschoben worden. Er findet nun doch wieder, wie üblich, am 12. Juni statt. Das gab das Bürgermeisteramt Filadelfia, bekannt. Vorher hatte der Veranstalter den Umzug der Schüler, Studenten, Lehrer und Dozenten von Bildungseinrichtungen aus diesem Distrikt auf Samstag, den 11. Juni festgelegt. Laut einem Kommuniqué, dass das Rathaus gestern veröffentlichte, wird er nun am Sonntagmorgen stattfinden; – wie geplant ab 8:30 Uhr auf der südlichen Zufahrtsstraße vor Filadelfia. Der Aufmarsch findet jedes Jahr um den 12. Juni statt, in Gedenken an das Ende des Chaco-Krieges zwischen Paraguay und Bolivien 1935. (Kommuniqué Muni. Filadelfia)

Der ehemalige Oberste Richter Raúl Torres Kirmser ist gestorben. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, starb Torres gestern Abend nach schweren gesundheitlichen Problemen im Krankenhaus „La Costa“ in Asunción. Er wurde 78 Jahre alt.
Raúl Torres Kirmser war bis zum Alter von 75 Jahren Mitglied im Obersten Gerichtshof. Bis zu seinem Tod gehörte er dem Magistraturrat an. Er war außerdem Dekan der Fakultät für Rechtswissenschaften an der nationalen Universität von Asunción. Torres Kirmser war im Jahr 2019 aus der Freimaurerloge in Asunción ausgeschlossen worden, nachdem er angeblich illegale Versammlungen abgehalten hatte. (ABC Color)

Paraguays Fußballer Julio Enciso in der Elite der weltweiten Nachwuchsstars. Experten zählen den Jungspieler jetzt schon zu den Fußballern, die 2022 die meiste Spiel-erfahrung mitbringen. Das geht aus einem Bericht des Internationalen Zentrums für Sportstudien in der Schweiz hervor. Untersucht wurde, welche Jungspieler wie viel Erfahrung gesammelt haben. Dabei wurden die Spielminuten und das Niveau der Spiele berücksichtigt. Bei den Spielern unter 20 Jahren kam Enciso dabei auf Platz 22 weltweit. Er spielt für den paraguayischen Club Libertad und für die paraguayische Nationalelf. Die Liste wird angeführt von dem englischen Spieler Jude Bellingham, der für Borussia Dortmund in Deutschland spielt.
Julio César Enciso ist 18 Jahre alt. Er wurde in Caaguazú geboren, und spielt seit 3 Jahren als Mittelfeldspieler für Libertad. Seit letztem Jahr hat er außerdem fünf Spiele mit der Nationalmannschaft bestritten. (www.football-observatory.com, Wikipedia)

Die ehemalige Bildungministerin Marta Lafuente ist verstorben. Wie das Bildungsministerium informierte, verstarb die 54-jährige gestern, aus nicht näher genannten Gründen. Den Zeitungen zufolge war sie seit längerem krank gewesen.
Marta Lafuente war in den Jahren 2003 bis 2008 Vizeministerin des Bildungsministeriums. Zu Amtszeiten des Staatspräsidenten Horacio Cartes war sie wieder in das Amt berufen worden. Sie trat aber 2016 auf Druck durch Schüler- und Studentenproteste als Bildungsministerin aus dem Amt zurück. (Hoy, Paraguay.com)


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