Auf der Transchaco hält die Blockade bei Río Verde an. Auf der Brücke bei Kilometer 323 hatten Bewohner von La Herencia, Nueva Mestre und Río Verde bereits gestern die Fernstraße zugestellt. Sie fordern Strom, Wasser und Lebensmittel, wie es in einem handschriftlichen Schreiben der Organisatoren heißt. Gestern gegen Mittag hatte man die Blockade zwischenzeitlich aufgelöst, nachdem man mit einem Vertreter des staatlichen Stromversorgers, ANDE, gesprochen hatte. Weil die Demonstranten aber nach wie vor auf Lebensmittel und Wasser warten, wurde die Straße wieder zugestellt. Bis Redaktionsschluss hieß es, dass der Verkehr bei Río Verde steht. (ZP-30/Schreiben der Siedlungsleiter)
Im September ist in Paraguay eine Inflation von 0,2 Prozent gemessen worden. Das geht aus dem monatlichen Inflationsbericht der Zentralbank hervor. Damit liegt die Teuerungsrate der letzten 12 Monate bei 4,1 Prozent. Die Zentralbank verfolgt das Ziel, die Inflation bei 4 Prozent jährlich zu halten.
Im vergangenen Monat wurden vor allem importierte Artikel teurer. Der Grund hierfür ist, dass der US-Dollar gestiegen ist. Andersherum gesagt: Der Guaraní hat gegenüber dem US-Dollar und anderen Währungen an Wert verloren. Dadurch stieg der Preis für importierte Waren, wie Autos, Elektronikartikel und Haushaltsgeräte um durchschnittlich 0,6 Prozent. Weil der Preis für Rohöl auf dem Weltmarkt gefallen ist, wurden Brennstoffe trotz eines höheren Dollarpreises nicht teurer, sondern verbilligten sich um durchschnittlich 0,1 Prozent.
Im Bereich Lebensmittel gab es, wie meistens, kein einheitliches Bild. Hier gab es sowohl die größte Preissenkung als auch die größte Preissteigerung. So wurde frisches Gemüse um 4,5 Prozent günstiger verkauft als im August, frisches Obst dagegen stieg um 6,6 Prozent im Preis. Käse, Milch, Geflügel, Eier und Milch wurden etwas billiger, dagegen stiegen die Preise für Rindfleisch, Kaffee und Fisch.
Beim Blick in die anderen Länder der Region zeigt sich, dass Paraguay etwa im Mittelfeld liegt. In Brasilien und Chile wurden in den letzten 12 Monaten 4,2 und 4,7 Prozent Inflation gemessen, in Uruguay 5,6 Prozent. Im krisengeschüttelten Argentinien wurde in 12 Monaten eine Teuerungsrate von rund 200 Prozent gemessen. Allerdings hat sich dort die Inflation in den letzten Monaten leicht abgeschwächt. In den USA stiegen die Preise in den letzten 12 Monaten um 2,1 Prozent, in der Eurozone um 1,7 Prozent. Diese Werte beziehen den September noch nicht mit ein. Die Inflation in China liegt dagegen mit 0,6 Prozent außerordentlich niedrig. Das könnte an der momentanen Schwäche der chinesischen Wirtschaft liegen. (BCP, Reuters)
Super gute Luftwerte über Paraguay. Alle Messstationen, die das Umweltministerium MADES im Land verteilt eingerichtet hat, zeigen seit gestern Abend Luftqualitätswerte von unter 50 AQI und damit Werte, die allesamt im grünen Bereich liegen. Die Daten kann man auf dem Internet-Portal “Aire Paraguay” einsehen. Die Werte aus der einzigen Messstation im Chaco, bei Loma Plata, liegen aktuell bei 13 AQI. Eine Erquickung nach den Werten, die in den vergangenen Wochen 460 AQI erreicht hatten, und damit fast das Maximum, was auf der Bewertungsskala 500 wären. Waren die Luftqualitätswerte damit inzwischen als deutlich gefährlich eingestuft worden – und das MADES hatte zu entsprechender Vorsicht aufgerufen –, so brachte Südwind zwischenzeitlich immer wieder kurze Erleichterung, weil dann der Rauch aus dem Norden zurückgetrieben wurde. So auch seit gestern Abend. Die beste Luft gab es laut dem Umweltministerium in Villarrica. Dort steht der AQI-Wert heute auf Null, was darauf schließen lässt, dass die Luft dort einwandfrei ist. (Aire Paraguay)
Erste staatliche Uni in Mariscal Estigarribia. Die soll es schon bald geben, wenn es nach dem Willen des Bildungsrates der Distriktverwaltung geht. Gestern gab es eine erste öffentliche Gesprächsrunde zum Thema. Sie fand am Vormittag virtuell auf einer Plattform statt, die der Bildungsrat im Internet eingerichtet hatte. Jeder, der wollte, konnte sich daran beteiligen. Eingeladen hatte man dazu Gerardo Gómez, von der Nationalen Agentur für die Bewertung und Akkreditierung der Hochschulbildung, ANEAES.
Es geht um das Anliegen, in der Stadt Mariscal José Félix Estigarribia eine erste staatliche Universität zu haben. Und zwar nach dem Modell der UNA-Filiale, die es bei Neu-Halbstadt gibt; eine Zweigstelle der Fakultät für Agrarwissenschaften der Universität von Asunción, wie Alicia Gamarra vom Bildungsrat Mariscal Estigarribia im Interview mit ZP-30 erläuterte. Mit der Gesprächsrunde gestern und weiteren, die folgen werden, will man laut Frau Gamarra herausfinden, wieviel Interesse in dieser Sache auf Munizipalitäts- und Departamentsebene in den Verwaltungskreisen besteht und wie folglich die Lokalregierungen das Anliegen unterstützen würden, zum Beispiel durch ein Entgegenkommen bei der Suche nach einem Grundstück oder bei der Infrastruktur. Frau Gamarra gab zu bedenken, was für bürokratische Schritte bis zur Niederlassung einer Uni-Filiale notwendig sind: Das Vorhaben müsste in einem Gesetzprojekt formuliert und dem Abgeordneten für Boquerón mit in den Kongress gegeben werden, danach würden die bürokratischen Schritte im Bildungsministerium anstehen.
Nun geht es aber erstmal darum, herauszufinden, ob die Allgemeinheit eine Hoch- oder weiterführende Schule in Mariscal will, und welcher Art diese sein könnte.Die Idee ist, durch mehrere Gesprächsrunden herauszufinden, in welchen Fachrichtungen sich Jugendliche in Mariscal Estigarribia ausbilden lassen sollten. Ob auf Universitätsniveau oder doch in einem praktischer orientierten Ausbildungsberuf? Denkbar wäre laut Frau Gamarra die Krankenpflege, wenn man bedenkt, dass es in Mariscal das staatliche Regionalkrankenhaus gibt. Oder eine höhere Bildung in den Bereichen Landwirtschaft oder Handwerk, um den Dienstleistungssektor zu stärken. Auf jeden Fall sollte es, wenn in Mariscal an eine Hochschule gedacht wird, eine staatliche Universität sein, damit die Studienkosten niedrig bleiben, betonte die Vertreterin des Bildungsrates. Schon bald soll ein weiteres Forum um Weiterbildungsmöglichkeiten in Mariscal Estigarribia stattfinden. (ZP-30)
Die Lehrerprüfung des Erziehungsministeriums hat ernüchternde Ergebnisse gebracht. Wie die Zeitung Última Hora berichtet, haben in der vergangenen Woche Prüfungen für Lehrer stattgefunden. Von rund 12.000 Teilnehmern haben etwa die Hälfte die Prüfung nicht bestanden. Wer die Prüfung besteht, wird in die Lehrer-Datenbank des Bildungsministeriums aufgenommen. Abgefragt wurde unter anderem Wissen über die Gesetze für Kinder und Jugendliche, Kenntnisse in Spanisch und Guarani, sowie fachbereichs-spezifisches Wissen. In den nächsten Monaten sollen drei weitere Prüfungen in unterschiedlichen Regionen des Landes angeboten werden.
Der Bildungsminister Luis Fernando Ramírez erklärte, die Situation sei tatsächlich so, dass viele Lehrer schlecht vorbereitet seien und sich fortbilden müssten. Indirekt würde die Prüfung auch zeigen, welche Lehrerausbildungsstätten gut seien und welche nicht. In Paraguay gibt es rund 150 Lehrerseminare. (ABC Color, Última Hora)
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