„Semilla del futuro“ kommt in den zentralen Chaco. Der Bürgermeister von Filadelfia, Claudelino Rodas, kündigte im Interview mit ZP-30 an, dass im Rahmen des staatlichen Programmes zur frühkindlichen Förderung hier eine der ersten staatlichen Kindertagesstätten gebaut werden soll. Sie wird sich „Centro de Atencion Integral a la Infancia“ nennen. Solche Tagesstätten will die Regierung an etwa 100 Stellen landesweit aufbauen. Federführend ist dabei das Ministerium für Kinder und Jugendliche, MINNA.
Um in Zukunft eine stabile Gesellschaft zu haben, müsse man in der frühen Kindheit beginnen, heißt es zur Begründung. In das Zentrum, das in Filadelfia entstehen soll, werden Kinder bis zum Alter von 8 Jahren kommen dürfen. Das Bürgermeisteramt stellt ein 2.000 Quadratmeter großes Grundstück in dem Viertel „Florida 2“ zur Verfügung, das MINNA führt den Bau aus. Über eine interinstitutionelle Vereinbarung soll die Arbeit verwaltet werden und sollen Fachleute aus der Gegend angestellt werden können, zum Beispiel aus den Bereichen Psychologie und Gesundheit. Bürgermeister Rodas sagte, er hoffe, dass Menschen von hier aus der Gegend dort als Fachkräfte angestellt werden, die die Situation hier vor Ort kennen, hier schon leben, und daher besser helfen könnten.
Das Zentrum soll im Laufe dieses Jahres entstehen und ab 2026 in Funktion treten. Vorgeschlagen hat das Bürgermeisteramt dem MINNA ein Grundstück im Süden der Stadt, in dem Stadtteil „Florida 2“ an der Straße Emiliano R. Fernández, zwischen Lapacho und Samu’ú. Strategisch gesehen, sei das eine passende Stelle für eine Tagesstätte, wie sie geplant ist, so Rodas. In dem Zentrum soll Platz sein für einen Spielplatz, einen Behandlungsraum und Förderraum für zum Beispiel Physiotherapie und Lesehilfe, außerdem ist ein Lernraum geplant.
„Semilla del futuro“ ist ein Programm, dass das Büro der First Lady, Leticia Ocampos, am Montatg ins Leben gerufen hatte. Es sieht eine umfassende frühkindliche Betreuung von Kindern in den ersten 1.000 Lebens-Tagen und seiner Mutter vor. Gleichzeitig wurde eine „Nationale Kommission für frühkindliche Entwicklung“ gegründet und der 31. März zum paraguayischen „Tag der frühen Kindheit“ erklärt. Die ersten 1.000 Tage im Leben eines Menschen seien prägend, heißt es von Seiten der Programm-Gründer. Deshalb wolle man durch frühkindliche Betreuung in Kindertagesstätten den Kreislauf von Armut durchbrechen, Defiziten vorbeugen und eine ganzheitliche Entwicklung der Kleinen fördern. Bei dem Startschuss des Programmes „Semilla del futuro“ am Montag in Asunción, war auch der Bürgermeister von Filadelfia anwesend, ebenso der Gouverneur von Boquerón, Harold Bergen.
Filadelfia gehört zu den 100 ersten Distrikten, wo im Jahr eins des Programmes „Semilla del Futuro“ das MINNA ein integrales Zentrum zur Frühförderung von Kindern bauen will. Die Gelder dafür kommen von Itaipú. In den neuen Stadtteilen im Süden von Filadelfia werden laut Bürgermeister Rodas in Zukunft viele Kinder Betreuung brauchen. „Complejo Boreal“ hat eintausend 200, das Viertel „Estrella“ 500 Grundstücke, die dort bebaut und in naher Zukunft bewohnt werden. Derzeit seien die Grundstücke bereits zu 60 Prozent bebaut, so Rodas. Der rasche Anstieg der Bewohner im Süden bringe auch große Herausforderungen für die Regelung des Straßenverkehrs mit sich, gab der Bürgermeister zu bedenken. Deshalb hat die Stadt ein Projekt eingereicht, um an den Seiten der asphaltierten Zufahrtsstraße Zubringerstraßen zu bauen. Dort würden die Schulkinder sicherer unterwegs sein, als auf dem Hochweg, wo es viel gefährlicher ist. (ZP-30/ParaguayTV)
SEN ruft angesichts der Überschwemmungen im Chaco zum Durchhalten und Weiterarbeiten auf. ZP-30 hatte den Minister des Katastrophenschutzes, Arsenio Zárate heute vormittags im Interview, wo dieser über die Hilfslieferungen in den Überschwemmungsgebieten des Chaco sprach. Die Einsätze finden in enger Zusammenarbeit mit den lokalen Regierungen statt. Im Distrikt Mariscal Estigarribia gehen heute Lieferungen nach Santa Rosa und Diez Cué – per Luft. Insgesamt sind laut Angaben des Ministers 3.500 Familien betroffen, allein in Boquerón. In Alto Paraguay sind es 6.000 Familien. Bisher konnte man noch nur 1.500 Familien helfen, so sei abzusehen, dass noch viel Arbeit vor ihnen liege, so der Minister.
Hilfe kommt in Alto Paraguay von Asunción bis Carmelo Peralta. Von dort ging gestern ein Schiff mit Hilfsgütern Richtung Bahía Negra. Von Km. 65 aus will man isolierte Orte, wie Carandayty, per Hubschrauber versorgen, weil dort kein Weg hin befahrbar ist. Benutzt wird ein Helikopter der Polizei, der 1.000Kg. Lebensmittel pro Flug laden kann. Aus inoffiziellen Quellen wurde uns berichtet, dass bei Fortín Florida ein Mensch vermisst wird. Seit Tagen wird dort auch mit Unterstützung der Behörden und eines Hubschraubers aus der Luft nach dem Mann gesucht. Bisher ohne Erfolg.
Als schwierig bezeichnete der SEN-Minister auch die Situation im Süden am Pilcomayo, in der Gegend von General Díaz. Dort sind die Ortschaften immer noch von der Außenwelt abgeschnitten. Einzig die Straßen „Ruta Ñ“ und die Fernstraße PY-12 seien dort befahrbar, heißt es.
Insgesamt wurden bisher mehr als 100.000Kg. Lebensmittel in Boquerón und Alto Paraguay verteilt. Die Hilfs-Pakete bestehen aus 23 Kilogramm haltbarer Lebensmittel, wie Nudeln, Konservenfleisch, Zucker, Pulvermilch, Galleta, Reis und Yerba.
In Mariscal Estigarribia hat die Stadt inzwischen eine Herberge für Menschen hergerichtet, die aus überschwemmten Gebieten der Stadt evakuiert werden mussten. In dem städtischen Gemeinschaftszentrum sind bis zu 15 Familien untergebracht worden. Dort können sie auf Matratzen schlafen, bekommen warme Mahlzeiten und das Nötigste zum Anziehen und sich warm halten, wie der Verantwortliche für die Unterkunft, Guillermo Chianese, erklärte. Die Stimmung dort sei trotz der Umstände gut, – alles andere als bedrückend -, berichtet unser Kollege, Lucio Romero, der die Stadt besuchte. (ZP-30)
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