Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 5. Juni 2013

Asunción: Der Dollar hat gestern erneut einen Höchststand erreicht. Wie aus der Tageszeitung ABC Color verlautete, stieg der Dollar in nur zwei Tagen um 50 Punkte an, trotz der wiederholten Interventionen der paraguayischen Zentralbank. Gestern kletterte der Dollar auf dem Einzelhandelsmarkt auf 4 tausend 400 Guaranies. Die Zentralbank verkaufte am Montag und Dienstag eine große Summe von Dollar, um die Währung zu stabilisieren, konnte aber den Anstieg nicht ganz aufhalten. Laut den Wechselhäusern hätten Unternehmen und Einzelpersonen in den ersten Tagen des Monats eine große Anzahl von Dollar gekauft. Ein Grund wären die Zahlungsverpflichtungen mit Gläubigern in Dollar. Ein weiterer Grund für den Anstieg im Verkauf von Dollar wären die Umstände in Argentinien, wo der Dollar auf dem Schwarzmarkt wieder teuer verkauft werden kann. (abc)

Neuland: 25 Jahre Haft für Mörder von Ehepaar aus Neuland. Im August 2011 wurde in Neuland das Ehepaar Peter und Erika Dyck ermordet. Gestern wurde in Asunción das Urteil gegen die beiden Täter Juan Gregorio Garay und Isidro Borges Cabrera gefällt. Die beiden Täter hatten laut Ermittlungen 80 Millionen Guaranies bekommen, um die Tat zu vollziehen.  Die Staatsanwälte Alan Schaerer und Teresa Sosa forderten 25 Jahre Haft für die beiden Täter. Laut Angaben von ABC Color wurde diese Maßnahme gestern vom Amtsgericht in Asunción so bestätigt. Laut Daten des Gerichts ist der Schwiegersohn, Bernhard Harder aus Neuland Auftraggeber an dem Mord. Harder wurde bereits am 18. Juni 2012 zu 21 Jahren Haft verurteilt, auf Grund des Mordes an seiner Frau. (abc/zp30)

San Lorenzo: Heute öffnet die diesjährige Expo Mecánica ihre Türen. Diese Messe findet von heute bis Freitag im Salemma Súper Center in San Lorenzo statt. Laut Angaben der Organisatoren richtet sich die Ausstellung vor allem an Mechaniker, Besitzer von Autowerkstätten, Ersatzteilehandel, Ölhandel, Reifenwerkstätten, Transportgesellschaften und Lackierwerkstätten, sowie an Studenten aus den genannten Bereichen. Das Ziel der Messe ist es, die neuesten Technologien, Dienstleistungen und Markttendenzen im Bereich der Automechanik vorzustellen. Wie die Zeitung Abc color informierte, haben sich zu der Ausstellung auch mehrere brasilianische Unternehmer und Vertreter internationaler Marken im Bereich des Ersatzteilehandels angemeldet. Das Ziel ihrer Teilnahme an der Messe ist es, Kontakte zu paraguayischen Kollegen aufzunehmen und einen regeren Handelsaustausch in Zukunft zu fördern. Zu den Firmen die sich an der Expo Mecánica beteiligen gehören unter anderem Toyotoshi,  Automóvil Supply, Ríos Repuestos, H. Petersen, Chispa, Auto Repuestos La Ruta und Chacomer. (abc)

Asunción: Die paraguayische Regierung ist dabei, die Metallindustrie anzuspornen. Laut einem neuen Dekret soll die ANDE in Zukunft bei Stromleitungen nur Strukturen einsetzen, die zu 100 Prozent in Paraguay hergestellt wurden. Es handelt sich um das Dekret 11 tausend 167, das Mechanismen zur Förderung der Metallindustrien im Land vorsieht. Das Dekret wurde von Staatspräsident, Federico Franco und Industrie- und Handelsminister, Diego Zavala unterzeichnet. (abc)

Asunción: Paraguay liegt in der Mitte des Index für sozialen Fortschritt. Wie aus der Tageszeitung Ultima Hora hervorging, nimmt Paraguay Platz 27 von 50 Ländern ein die analysiert wurden um den Index des Sozialen Fortschritts zu messen. Beim Index handelt es sich um einen weltweiten Anzeiger der Länder und ihrer Fähigkeit, die sozialen Bedürfnisse und Umweltbedürfnisse ihrer Bevölkerung zu erfüllen. Der Index wurde von der internationalen Organisation Social Progress Imperative ausgearbeitet. Sozialer Fortschritt ist die Fähigkeit einer Gesellschaft, die Grundbedürfnisse ihrer Bürger zu erfüllen, Grundlagen festzulegen damit die Personen ihre Lebensqualität verbessern können und Bedingungen zu schaffen, um ihr höchstes Potential zu erreichen. (uh)

Asunción:  Heute wird der Internationale Umwelttag begangen. Der Tag der Umwelt ist ein Aktionstag, der am 5. Juni gefeiert wird. Er wurde am 5. Juni 1972 von den Vereinten Nationen ausgerufen, als der erste Welt-umwelt-gipfel in Stockholm stattfand. Seitdem beteiligen sich weltweit jährlich rund 150 Staaten an diesem internationalen Umwelttag. Umweltschützer behaupten, dass es am Welt-umwelt-tag in Paraguay wenig zu feiern gibt. Er soll jedoch dazu dienen, über die negativen Auswirkungen nachzudenken, die in Paraguay aufgrund fehlender Einhaltung der Umweltbestimmungen verzeichnet werden. Mehrfach werde das Fehlen von tatkräftigen Entscheidungen beobachtet, wenn es um die Naturressourcen Wasser, Luft und Boden gehe, erklärte Derlis Esteche, ehemaliger Tourismusminister. Dieses zeige sich vor allem beim Ypacaraí-see, der durch jahrelanger Unachtsamkeit momentan durch giftige Algen verseucht ist. Auch der Wald in Paraguay sei durch massive Abholzungen bedroht. Diese Beispiele zeigen laut Angaben von ABC color, dass es an einer Umweltpolitik in Paraguay fehlt, um die Naturressourcen ausreichend zu schützen. (abc)

Asunción/Slovenien: Der Koper Hafen in Slovenien könnte in Zukunft ein idealer Hafen für den Export paraguayischer Produkte nach Europa sein. Das erklärte gestern der slovenische Botschafter in Paraguay, Tomaz Mencin. Mencin besuchte gestern in Begleitung des Honorarkonsuls Luis Alberto Boh die Redaktion von abc Color. Wie er in einem Interview gegenüber der besagten Zeitung erklärte, sei Slovenien an einer verstärkten Handelsbeziehung mit Paraguay interessiert. Die Diplomaten trafen sich im Anschluss auch mit Vertretern der Rediex und der Vereinigung von Überseetransport, Asamar, um mit ihnen über die Möglichkeit zur Nutzung des slovenischen Hafens Koper zu sprechen. Die Stadt Koper liegt etwa 500 Kilometer südöstlich von München in Deutschland und stellt laut Angaben somit einen idealen Hafen dar, um paraguayische Exportprodukte nach Europa zu bringen. Vorteilhaft sei dieser Hafen auch deshalb, weil er nicht so überfüllt sei wie der Hafen in Hamburg. Der russische Hafen in Sankt Petersburg seinerseits muss aufgrund des harten Winters in Russland in der kalten Jahreszeit oftmals geschlossen werden. (abc)

Guairá: Die Krise zwischen der paraguayischen Zuckerfabrik Azucarera Paraguaya SA und den Zuckerrohrbauern im Departament Guairá spitzt sich zu. Die etwa 3.000 Produzenten protestieren gegen den niedrigen Preis, den die Fabrik für ihren Zuckerrohr zahlt. Gestern sperrten die Bauern aus Protest immer wieder die Straße zwischen Villarrica und Paraguarí, wie auch andere Nebenstraßen. Die Zuckerfabrik hat ihre Aktivitäten eingestellt aus Mangel an Rohmaterial, wodurch die etwa 1 tausend Angestellten nicht arbeiten können. Die Produzenten verlangen 200 tausend Guaranies pro Tonne Zuckerrohr, anstatt die 140 tausend Guaranies für den herkömmlichen und 160 tausend für den organischen Zuckerrohr. Der Gobernador von Guairá erklärte gestern und heute als Feiertage in dem Departament, damit die Bevölkerung an dem Protest teilnehmen könne. Er schloss nicht aus, dass die Maßnahme verlängert werden könnte. Die Demonstration wird von dem Rat der Bürgermeister des Departaments Guairá unterstützt, wie auch von aktuellen und neu gewählten Departamentsbehörden. Vertreter der Zuckerrohrbauern werden sich morgen mit Staatspräsident Federico Franco treffen um eine Lösung zu suchen. In Guairá gibt es rund 65.000 Hektar Zuckerrohrplantagen die zurzeit geerntet werden. Rund 13.000 Hektar davon gehören der Zuckerfabrik Azucarera Paraguaya SA. (abc)

Zentral Chaco: Im Chaco müssten neue Städte gebaut werden. Das geht aus einer Studie des Forschers Fabricio Vázquez hervor. Vázquez stellte gestern seine Studie mit dem Titel “Menschliche Geografie im paraguayischen Chaco – Territoriale Umgestaltung und regionale Entwicklung” vor. In der Studie schlägt er vor, neue Städte in Pozo Colorado und Agua Dulce zu errichten, um Dienstleistungen für die wachsende wirtschaftliche Entwicklung in der Zone anzubieten. Laut Vázquez ist der zentrale Chaco weiterhin das Herz der Region.  Vázquez hat einen Doktortitel in Geografie und Territoriale Ordnung der Universität Tolouse aus Frankreich. Die vorgestellte Studie war seine Abschlussarbeit für den Titel, für dessen Forschung er Unterstützung von der paraguayischen Vereinigung für Bevölkerungsstudien, Adepo, erhielt. Im Chaco hätte er eine größere Integration zwischen verschiedenen Rassen und weniger ethnische Spaltungen beobachtet, sagte Vázquez der Tageszeitung La Nación gegenüber. Es gäbe keine Konflikte zwischen Mennoniten und Indigenen mehr,auch die Konflikte zwischen Reichen und Armen wären reduziert worden, welches er als einen Fortschritt der Zivilisation ansieht. (lanac)

Asunción: In Paraguay gibt es nicht genügend Saatgut für die nächste Baumwollkampagne. Wie die paraguayische Landwirtschaftskoordination, CAP warnte, könnte die Aussaatfläche in der Kampagne 2013/14 weiter zurückgehen, da zurzeit nur etwa 10 tausend Sack Saatgut im Land vorhanden sind. Die Regierung autorisiert bisher auch nicht die Aussaat von genverändertem Baumwollsamen. Mit dem vorhandenen Saatgut könnten nur etwa 10.000 Hektar mit Baumwolle bepflanzt werden, informierte der Vorsitzende der CAP, Hector Cristaldo. Laut Cristaldo verzögert die Regierung unnötig lange die Autorisierung der genveränderten Baumwollarten, wodurch Produzenten ihre nächste Aussaat nicht planen können. In der Kampagne 2012/2013 wurden etwa 45.000 Hektar mit Baumwolle bepflanzt, mit einem Ernteertrag von etwa 43.000 Tonnen. (abc)