Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 6. Juli 2024

Mercosur und die Vereinigte Arabische Emirate könnten bald ein Abkommen unterzeichnen. Das paraguayische Außenministerium teilte gestern mit, dass wichtige Fortschritte bei der ersten Verhandlungsrunde zwischen dem Staatenbündnis Mercosur und den Vereinigten Arabischen Emiraten erzielt wurden. Laut der Zeitung La Nación könnte es in dem Rahmen bald ein Abkommen zwischen den beiden Seiten geben. In dieser Woche begannen die Vorbereitungen für den Mercosur-Gipfel, der morgen in Asunción beginnt. Seit dem 1. Juli treffen sich die Unterhändler zu Gesprächen. Ein Abkommen mit den Vereinigten Arabischen Emiraten wird als wichtig für den Ausbau des Handels angesehen. Die Emirate sind ein wichtiger Handelspartner für den Mercosur und einer der wichtigsten Partner im Nahen Osten. Im Jahr 2023 exportierte der Mercosur Waren im Wert von 3,5 Milliarden Dollar in die Emirate.
Bei der morgen beginnenden ordentlichen Versammlung des Mercosur-Rates und dem Treffen der Staatschefs sollen vor allem die Beziehungen zu anderen Ländern und Ländergruppen Thema sein. Das Anliegen ist, mit den Verhandlungen so weit zu kommen, dass sich konkrete Resultate für die Mercosur-Staaten herauskristallisieren. Bei dem Gipfeltreffen gibt Paraguay zudem die Präsidentschaft an Uruguay weiter. Die Mercosur-Präsidentschaft ist rotierend und wechselt alle 6 Monate. (La Nación/ Archiv ZP-30)

Das Nationalarchiv stellt Fotos aus dem Chaco-Krieg aus. Die Institution öffnet heute von 12 bis 21 Uhr ihre Türen, um eine Sammlung von Fotografien aus dem Chaco-Krieg zu präsentieren. Wie die Zeitung La Nación informiert, stammen die Bilder von dem österreichischen Fotografen Adolfo María Friedrich, der vom paraguayischen Feldherrn Mariscal José Félix Estigarribia angeheuert worden war. Die Fotos zeigen eine andere Seite des Krieges, und konzentrieren sich mehr auf das alltägliche Leben, die Natur, die indigenen Völker und die Musiker jener Zeit.
Der Österreicher Adolfo Friedrich wanderte 1925 nach Brasilien aus. Im Jahr 1930 machte er sich in Paraguay ansässig. Seine Liebe zur Natur veranlasste ihn dazu, ein Fotoregister von Pflanzen aus Paraguay zu erstellen. 1932 begleitete Friedrich das paraguayische Militär in den Chacokrieg. Dort wurde er dem Feldherrn Mariscal Estigarribia vorgestellt, der Friedrich als Fotografen einstellte. Sein gesamtes Bildmaterial musste Friedrich dem Verteidigungsministerium überstellen. Insgesamt hat Friedrich über 3 tausend 500 Fotos aus der Chacokriegs-Zeit geschossen. Adolfo María Friedrich starb am 15. Januar 1987 in Asunción. Begraben wurde er auf dem italienischen Friedhof in Asunción. (La Nación/ portalguarani.com)

Die Staatsanwaltschaft bestätigt zum zweiten Mal die Anklage gegen Hernán Rivas. Darüber schreibt die Zeitung Última Hora. Der Senator war angeklagt worden, weil er gefälschte Studienbescheinigungen vorgelegt haben soll. Die Ratifizierung der Anklageschrift erfolgt, da das Berufungsgericht im Juni die Anklageschrift zurückgewiesen hatte, mit der Begründung, dass ein Fehler enthalten war, der nicht korrigiert worden war. Nun hat die Staatsanwaltschaft erneut die Anklageschrift eingereicht.
Gegen Senator Hernán Rivas hatte die Staatsanwaltschaft im Januar Anzeige erhoben, wegen gefälschter Dokumente. Die Staatsanwaltschaft vermutet, dass Rivas in dem Bemühen, eine Berufszulassung als Rechtsanwalt zu erhalten, gefälschte Studienbescheinigungen vorgelegt hatte. In der vorigen Regierungsperiode, wo Rivas in der Abgeordnetenkammer als Volksvertreter für das Departament Itapúa saß, hatte er sich mit denselben Dokumenten präsentiert, als es um die Wahl des Abgeordneten-Vertreters im Magistratur-Gericht JEM ging. Die Abgeordneten hatten Rivas im Juni 2020 dann zu ihrem Vertreter in dem Gericht gewählt. Das Magistraturgericht führt die Gerichtsprozesse, wenn Richter und Staatsanwälte angeklagt werden. Die Anklage gegen Rivas ist nun zum zweiten Mal bestätigt worden. (Última Hora/ Archiv ZP-30)

Das Incan verbietet Ärzten, Medikamente und Labortests zu verschreiben, die im Krankenhaus nicht verfügbar sind. Das geht aus einem Rundschreiben hervor, dass das Direktorium des nationalen Krebsinstituts, Incan, veröffentlicht hatte. Zudem sollen Ärzte die Erlaubnis eines Oberarztes einholen müssen, wenn sie Untersuchungen verschreiben, die nicht im Krankenhaus verfügbar sind. In einem weiteren Rundschreiben erklärte der Direktor des Incan, dass sich die Maßnahme auf teure Untersuchungen beziehe, sowie auf die Medikamente, die nicht auf der normalen Medikamenten-Liste des Gesundheitsministeriums stehen.
Das Rundschreiben sorgte bei Krankenhauspersonal und Patienten für kontroverse Diskussionen. Der Abgeordnete Billy Vaesken prangerte die Maßnahme öffentlich an. Er brachte in den sozialen Medien seine Besorgnis zum Ausdruck und wies auf die negativen Auswirkungen hin, die diese Maßnahme auf die Patienten haben könnte. Der ehemalige Chefarzt des Krebsinstituts, Marcelo Galli, äußerte in einem Telefongespräch Bedenken und bezeichnete die Maßnahme als autoritär. Die Ärzte sind der Ansicht, dass ihnen dadurch die Hände gebunden werden und sie ihre Patienten nicht angemessen behandeln können. Eine der größten Befürchtungen ist, dass diese Regelung zu Verzögerungen bei wichtigen Behandlungen führen könnte. Die Einschränkung wird als grobe Fahrlässigkeit angesehen. (Paraguay.com/ Última Hora)

In Asunción geht heute die Buchmesse zu Ende. Die „Fil-Asunción“, wie die Ausstellung kurz genannt wird, findet seit mehr als einer Woche im Kongresszentrum Mariscal statt. Bücher- und Kulturfreunde konnten rund 100 Stände besuchen, an denen Druckwerke vorgestellt wurden und Lesungen stattfanden. Außerdem warteten auf die Besucher 175 kulturelle Veranstaltungen, wie der nationale Buchverband, Clap, bekanntgab. Der Organisator ehrte vier Personen, die nach Ansicht der Organisatoren, einen wertvollen Beitrag für die Kultur in Paraguay geleistet haben: Das sind der Poet Félix Giménez Gómez, besser bekannt als Félix Guarania, der Förderer der Straßen-Bibliotheken, Aníbal Barreto, der Journalist Humberto Rubín und Nidia Sanabria de Romero, für ihren Einsatz in der Ausbildung von Dozenten.
Die Asuncioner Buchmesse stand in diesem Jahr unter dem Motto „Öffne ein Buch, öffne deinen Verstand“. Jedes Jahr gibt es auf der Messe ein Land, das als Ehrengast figuriert und von dem besondere Werke ausgestellt werden. In diesem Jahr war das Uruguay. Von dort wurden mehrere Autoren als Gastredner eingeladen. Die Fil-Asunción im Kongresszentrum Mariscal kommt heute zum Abschluss. (Archiv ZP-30)


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