Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 7. Juni 2022

Die Mörder von Marcello Pecci haben ein Geständnis abgelegt. Darüber berichtet heute die Zeitung ABC Color. Gestern hat in Kolumbien die erste Anhörung im Mordfall Pecci stattgefunden. Angeklagt sind fünf Personen, davon kommen vier aus Kolumbien und eine Person aus Venezuela. In der Anhörung gestanden vier der Angeklagten ihre Mitbeteiligung an dem Mord: der Schütze war ein Mann namens Wendret Still Scott. Das Mutter-Sohn-Duo Marisol Londoño Bedoya und Christian Camilo Monsalve hatten im selben Hotel wie Pecci gewohnt und die anderen über dessen Aufenthalt informiert. Auch der Chauffeur der Gruppe, Eiverson Adrian Zabaleta hat seine Beteiligung an dem Mord gestanden. Lediglich der vermutliche Anführer der Gruppe, Francisco Luis Correa, hat sich zu der Tat bisher nicht bekannt.
Laut kolumbianischem Recht wird Personen, die ein Verbrechen zugeben, bis zu 50 Prozent ihrer Haftstrafe erlassen. Die Geständnisse haben allerdings auch zur Folge, dass kein weiterer Gerichtsprozess stattfindet, und man infolgedessen keine weiteren Informationen über den Hintergrund der Tat herausbekommt. Die geständigen Mörder haben angegeben, von der brasilianischen kriminellen Organisation PCC den Auftrag zum Mord bekommen zu haben.
Der paraguayische Staatsanwalt Marcello Pecci war am 10. Mai in Kolumbien getötet worden, als er sich dort mit seiner Frau Claudia auf Hochzeitsreise befand. Er hatte in seiner Laufbahn zahlreiche Einsätze gegen die PCC geleitet. (ABC Color)

Im Fall der entführten deutschen Mädchen hat es am Wochenende telefonischen Kontakt zwischen den Elternteilen gegeben. Das geht aus einem Presseschreiben der Anwaltskanzlei „Plan A“ hervor, die eine der beteiligten Parteien vertritt.
Das Ehepaar Andreas und Anna Egler war im November letzten Jahres aus Deutschland nach Paraguay ausgereist. Mit dabei waren die Tochter Clara, die Andreas aus einer früheren Beziehung hat, und Lara, die von Anna in die Ehe gebracht wurde. Den jeweils anderen Elternteilen hatten Andreas und Anna erzählt, sie wollten mit den Kindern für ein Wochenende nach London fliegen, und bräuchten dafür deren Pässe. Später hatte sich herausgestellt, dass die Patchwork-Familie über Madrid nach Paraguay gereist und hier untergetaucht sei. Seit einer Woche läuft die Suche in Paraguay, gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft und der Polizei.
Laut dem Presseschreiben der Anwälte hat es am Wochenende Kontakt zu der Familie Egler gegeben. Man sei guter Zuversicht, dass es zu einer friedlichen Lösung der Situation kommen wird, hieß es. Das Nachrichtenportal Hoy berichtete heute vormittag, die Eltern würden sich in den kommenden Tagen stellen. Der Plan ist, dass alle gemeinsam nach Deutschland zurückkehren, wo dann neu festgelegt werden soll, bei wem die Kinder in Zukunft leben werden. Gegen das Ehepaar Egler liegt ein internationaler Haftbefehl vor. (ABC Color, waz.de)

In der Frage nach der anstehenden Mindestlohnerhöhung soll es am nächsten Montag eine Entscheidung geben. Das kündigte die Vorsitzende der Nationalen Mindestlohn-Kommission, Conasam, Karina Gómez, an. Die Kommission wird sich am 13. Juni treffen, um zu besprechen, welche Empfehlung sie der Regierung geben wird.
Laut Gesetz wird jedes Jahr im Juni der Mindestlohn angepasst. Er richtet sich nach dem Verhalten der Inflation der letzten 12 Monate, und wird um den Prozentsatz erhöht, den die Lebenshaltungskosten in dem Zeitraum insgesamt gestiegen sind. Gómez sagte in einem Radiointerview, derzeit liege die Inflation der letzten 12 Monate zwischen 10 und 11 Prozent. Der Mindestlohn müsse nach dem Stand um über 200.000 Guaraníes steigen, so die Conasam-Vorsitzende.
Derzeit beträgt das Monatsgrundgehalt 2.289.324 Guaraníes. Daneben gibt es aber noch eine Reihe von spezifischen Kategorien, in denen für Angestellte in bestimmten Arbeitsbereichen ein gesonderter Mindestlohn festgelegt wird; wie zum Beispiel für Arbeiter und Angestellte in der Land- und Viehwirtschaft, in der Yerbaproduktion, im Finanz- und Bankenwesen, im Transportsektor, in Schustereien und für Journalisten. Der neue Mindestlohn, den die Conasam der Regierung vorschlagen wird, wird im Juni festgelegt und gilt dann ab Juli. Das heißt, wer ein Monatsgehalt bekommt, wird Ende Juli oder Anfang August die Lohnerhöhung bekommen. Tagelöhner, oder wer wöchentlich sein Gehalt bekommt, schon ab Juli-Beginn. (Hoy)

Die Steuerbehörde Set und die Staatsanwaltschaft untersuchen zahlreiche Fälle von Steuerhinterziehung. Wie ABC Color berichtet, trägt die Untersuchung den Namen „Operativo Facturación 3.0“ (tres punto cero). In mindestens acht Hausdurchsuchungen wurden zahlreiche gefälschte Rechnungen sichergestellt. Der Schaden für den paraguayischen Staat beläuft sich auf mindestens 100 Milliarden Guaraníes. Bei 22 der Unternehmen handelt es sich um Scheinfirmen, die nichts Anderes gemacht haben als Rechnungen auszustellen.
Mit den gefälschten Rechnungen konnten Unternehmen in ihrer Buchführung höhere Betriebskosten ausweisen, und dadurch ihre Steuerzahlungen senken. Außerdem wurden die gefälschten Rechnungen dazu verwendet, gestohlene Artikel wie legal gekaufte Ware aussehen zu lassen. Der Fall war ans Tageslicht gekommen, als ein Rentner ohne Einkommen festgestellt hatte, dass er ohne sein Dazutun in das Steuersystem eingetragen worden war. Vermutlich sollte seine Identität verwendet werden, um gefälschte Rechnungen zu erstellen.
Der Vizeminister für Steuerangelegenheiten Oscar Orué sagte, im Visier der Ermittler stehen unter anderem zahlreiche Unternehmen, die als Lieferanten des Staates eingetragen sind. (ABC Color)


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