In weiten Teilen des paraguayischen Chaco ist gestern der elektrische Strom ausgefallen. Bei über 40 Grad Celsius warteten viele Menschen stundenlang darauf, dass der Strom wieder angeht. Der Grund des Ausfalls lag in Ostparaguay, an der 220 Kilovolt-Leitung zwischen Horqueta und Vallemí. Laut Angaben der Abteilung „Redes y Servicios“ von Fernheim war dort ein Kabel gerissen.
Die betroffene Leitung ist die, die bis Loma Plata kommt und den zentralen Chaco beliefert. Es dauerte mehrere Stunden, bis das Problem gefunden wurde, weil die Stelle, wo das Kabel gerissen war, in einem hügeligen und schwer zugänglichen Gebiet liegt. Der staatliche Stromversorger ANDE hatte mehrere Personaltrupps in die Zone geschickt, um das Problem ausfindig zu machen. Am Ende suchte man auch per Hubschrauber nach der Ursache. Als das Problem entdeckt wurde, konnte es in kurzer Zeit behoben werden. Ohne Strom waren die Bewohner des zentralen Chaco ungefähr zwischen 15:00 und 20:00 Uhr. Laut Última Hora waren aus Orten in Alto Paraguay stellenweise 12 Stunden Stromausfall gemeldet worden. (ZP-30/Última Hora)
Die Zone Chovoreca kommt nicht zur Ruhe. Aus dem Naturpark im Norden, vor der Grenze zu Bolivien werden wieder Brände gemeldet. Laut dem Leiter der Katastrophenschutzbehörde, SEN, Arsenio Zárate, brennt es seit Freitag – dieses Mal mitten in dem Naturpark Chovoreca, aber in der Nähe des vorigen Feuers von vor über einer Woche. Weil es nun mitten in dem bewaldeten Gebiet und nicht auf Weideflächen brennt, sei anzunehmen, dass dieses Feuer nicht von Menschen gelegt worden sei, sagte der Minister Zárate heute Vormittag im Interview mit ZP-30. Mit schwerem Gerät will man nun in den Wald eindringen und Schneisen ziehen, um den Einsatzkräften den Zugang mit Löschfahrzeugen zu ermöglichen.
Laut dem SEN-Minister ist gestern ein 10-Mann starkes Kontingent in den Norden aufgebrochen, außerdem 50 Soldaten plus Feuerwehrleute. Heute Vormittag stand ein Flugzeug bereit, das weiteres Personal in den Norden bringen soll. Auf dem Betrieb „Tierra Nueva“, der laut Hoy einem Herrn Guido Ferreira gehört, soll die Einsatzzentrale aufgebaut werden, wo es Wasser und Strom gibt und von wo aus man die Löscharbeiten koordinieren wird. Denn laut Zárate sind auch Maschinen des Ministeriums für öffentliche Bauten und Kommunikation, MOPC, der Departamentsregierung Alto Paraguay und des Militärs in den Einsatz geschickt worden.
Der Minister erläuterte, wie sich die Situation vor Ort gestaltet: Das Feuer sei schwer anzugehen. Man müsse den richtigen Zeitpunkt abwarten und nutzen. Es hänge von vielen Faktoren ab, wohin sich das Feuer richtet und wie stark es brennt, vor allem vom Nordwind. Über dem Gebiet ist vorerst ein Hubschrauber mit Wasserbeutel im Einsatz. Mit dem Wasser aus der Luft können die Flammen bekämpft werden, aber in den verbrannten Baumstämmen glühe es weiter, gab Zárate zu bedenken. Deshalb sei eine Abkühlung des Gebietes wichtig.
Indes wurde heute Vormittag in der Hauptstadt Asunción ein Abkommen abgeschlossen, zwischen dem staatlichen Forstinstitut INFONA und dem Verteidigungsministerium. Es ermöglicht eine Werkzeugspende an das Verteidigungsministerium, die bei der Bekämpfung von Bränden zum Einsatz kommen soll.
Über die Ursache des neuen Brandes in Chovoreca gibt es bisher lediglich Spekulationen. Die Vermutung, dass Blitzschlag das Feuer entzündet haben könnte, müsse vom Umweltministerium MADES und vom INFONA bestätigt werden, sagte der SEN-Minister, weil nur diese beiden Behörden in Paraguay über die technischen Mittel verfügen, um eine derartige These von Grund auf zu untersuchen.
Der Rauch aus dem Norden machte sich gestern auch im zentralen Chaco wieder stärker bemerkbar. Der Luftqualitätswert, der bei Loma Plata gemessen wurde, betrug heute Vormittag 174 AQI und liegt damit im roten Bereich, der ungesunde Luft bedeutet. (ZP-30/Hoy/Archiv ZP-30/Aire Paraguay)
Heute sind Zeremonien in Gedenken an den Kriegsbeginn in Israel auch in Paraguay abgehalten worden. Organisiert wurde einerseits eine Gedenkfeier von der jüdischen Gemeinschaft in Paraguay. Wie Hoy berichtet, fand die Zeremonie im Sitz der hebräischen Vereinigung in Asunción statt. Daran teilgenommen haben unter anderem der Chef der jüdischen Gemeinschaft in Paraguay, Humberto Ismajovich, und die Konsulin aus der israelischen Botschaft in Paraguay, Talor Shamash. Von paraguayischer Seite war der Abgeordnete Raúl Latorre bei der Zeremonie dabei. Betont wurde bei der Feier von beiden Seiten, dass Paraguay und Israel eine enge brüderliche Verbindung haben. Man wolle weiterhin zusammenarbeiten, um Israel zu beschützen und für Frieden und Sicherheit zu kämpfen, betonte sowohl Ismajovich als auch Latorre. Die Gedenkfeier umfasste ein Programm, bei dem die Namen der 101 Geiseln gelesen wurden, die noch in Gefangenschaft der Hamas vermutet werden. Außerdem wurde ein Denkmal eingeweiht, dass den Baum des Lebens repräsentieren soll. Zuletzt zündeten die Leiter der Feier gemeinsam eine Fackel an. Sie soll an die Kriegsopfer erinnern, und an die Hoffnung, die es trotz des Krieges für die israelische Nation gibt.
Auch im Chaco erinnerte man heute morgen an die Kriegsopfer in Israel. Gedacht wurde ihrer bei einer Mahnwache, die heute im „Parque Pioneros“ in Loma Plata stattfand. Sie trug den Titel: „Never forget October 7th“, zu Deutsch: Vergiss niemals den 7. Oktober. Die Aktion war Teil einer internationalen Kampagne der „Marsch des Lebens“-Bewegung, bei der zeitgleich an über 100 Orten in 30 Ländern solche Mahnwachen abgehalten worden sind.
Laut dem Organisator der Mahnwache in Loma Plata, Adolf Penner, waren heute Morgen elf Personen zu der Gedenkfeier erschienen. Pünktlich um 00:29 Uhr Ortszeit habe man eine Kerze angezündet, um an die rund 1.200 ermordeten und mehr als 250 verschleppten Juden zu erinnern. Um 06:29 Uhr begann vor einem Jahr in Israel der Terrorüberfall der Hamas auf den Süden Israels und damit das schlimmste Pogrom an Juden seit dem Holocaust. Dann wurde eine Stunde die Liste mit Namen der Opfer und dessen Ortschaft in Israel verlesen. Wie Penner beschrieb, wurde das Programm aufgenommen und nach Deutschland geschickt. Von dort aus wurden die verschiedenen Mahnwachen aus 30 Ländern und 130 Ortschaften gebündelt und nach Israel versandt.
Mit den Mahnwachen wollten die Veranstalter die Trauer des jüdischen Volkes teilen, sich unabhängig von aktueller Politik an die Seite des jüdischen Staates stellen und die Stimme gegen Antisemitismus und Antizionismus erheben. (Hoy, Facebook, ZP-30)
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