Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 7. September 2024

Paraguay und Kolumbien wollen im Mordfall Pecci stärker zusammenarbeiten. Die kolumbianische Generalstaatsanwältin, Luz Adriana Camargo Garzón, hat angekündigt, dass in der nächsten Woche eine Ermittlungsgruppe gebildet werden soll mit paraguayischen und kolumbianischen Staatsanwälten. Wie die Zeitung Última Hora schreibt, sollen die Ermittler den Mord an dem paraguayischen Staatsanwalt Marcelo Pecci erneut unter die Lupe nehmen. Auch soll in dieser neuen Phase der Ermittlungen ein spezifischer Arbeitsplan für die kommenden Monate ausgearbeitet werden. Die kolumbianische Generalstaatsanwaltschaft hatte in den letzten Monaten darauf gedrängt, eine Ermittlungsgruppe mit Paraguay zu gründen, um bei den Ermittlungen voranzukommen.
Am Donnerstag hatte der paraguayische Generalstaatsanwalt, Emiliano Rolón, gegenüber dem Nachrichtensender NPY darauf hingewiesen, dass die Zusammenarbeit mit den kolumbianischen Behörden im Fall Pecci schwach sei. Das Außenministerium Kolumbiens dementierte die Aussagen. Gleichzeitig kündigte jedoch die kolumbianische Generalstaatsanwaltschaft an, dass der ermittelnde Staatsanwalt, Mario Burgos, von den Ermittlungen abgezogen worden sei. Die Ermittlungen im Mordfall Pecci sollen nun von der Arbeitsgruppe übernommen werden, bestehend aus kolumbianischen und paraguayischen Staatsanwälten.
Der paraguayische Staatsanwalt Marcelo Daniel Pecci war am 10. Mai 2022 im kolumbianischen Cartagena durch Schüsse von zwei Unbekannten getötet worden, während er sich auf der Halbinsel Baru auf Hochzeitsreise befand. Pecci war 45 Jahre alt und gehörte zu den Agenten der paraguayischen Staatsanwaltschaft, die mit der Megaoperation „A Ultranza Paraguay“ betraut waren, die gegen massiven Drogenhandel und Geldwäsche vorgeht. In den letzten Monaten vor seinem Tod war Pecci zudem mit anderen Ermittlungen im Zusammenhang mit dem organisierten Verbrechen betraut, wie zum Beispiel mit dem Attentat auf das Musikfestival „Ja’úmina“ in San Bernardino im Januar 2022. Andere Fälle, an denen Pecci arbeitete oder in der Vergangenheit leitend beteiligt gewesen war, sind der Mord an einer Angestellten des sogenannten Insfrán-Clans von Politikern, die Operation Zootopia gegen die kriminelle Organisation PCC, und die Operationen Halcón eins und Austral. Im Mordfall Pecci sind bereits mehrere Personen wegen Mittäterschaft verurteilt worden. Der eigentliche Drahtzieher hinter der Aktion ist noch unbekannt und auf freiem Fuß. (Última Hora/ Hoy/ Archiv ZP-30)

Das Qualifikationsspiel der Albirroja gegen Uruguay hat im Unentschieden geendet. Gestern Abend sind im Stadion „Estadio Centenario“ in Montevideo die paraguayische und die uruguayische Fußballnationalmannschaft gegeneinander angetreten. Das Spiel war Teil der Qualifikationsspiele für die Fußball-Weltmeisterschaft 2026, die in Kanada, Mexiko und den USA ausgetragen werden soll. Anpfiff war gestern um 19 Uhr 30.
Wie das Sportportal D-10 berichtet, war die paraguayische Mannschaft unter dem neuen Trainer Gustavo Alfaro mit einer intelligenten Strategie ins Spiel gegangen. Vor allem der Übergang von Verteidigung zu Angriff sei gut gewesen, und Paraguay habe sich stark in der Verteidigung bewiesen, hieß es. Auch präsentierten sich der Nationalelf mehrere Gelegenheiten, im Spiel die Überhand zu bekommen. Ein Schuss aufs Tor von Diego Gómez ging jedoch an die Latte. Der uruguayischen Mannschaft gelang es ebenfalls mehrere Male, den Ball in die Nähe des gegnerischen Tors zu bringen. Jedoch ohne Erfolg.
Das Qualifikationsspiel in Montevideo endete mit einem Null zu Null Unentschieden. Paraguay bleibt dadurch weiter auf Platz 7, also in der unteren Hälfte der Tabelle. Uruguay ist Zweiter. Im achten Spiel der Qualifikationsrunde für die Fußball-WM wird die paraguayische Nationalelf gegen die aus Brasilien antreten. Das Spiel findet am kommenden Dienstag im Stadion Defensores del Chaco in Asunción statt. Anpfiff ist um 20 Uhr 30. (D-10/ Archiv ZP-30)

Paraguay und Argentinien einigen sich im Streit um die Mautgebühr auf der Wasserstraße Paraguay-Paraná. Das teilte das paraguayische Außenministerium laut La Nación mit. Der Verband paraguayischer Reeder und Schiffseigentümer, Cafym, hat sich mit der argentinischen Hafenverwaltung getroffen, um die Streitigkeiten um die Mautgebühr für Schiffe beizulegen. Dabei haben beide Seiten ausgemacht, dass die Hafenverwaltung Argentiniens einen Bonus und eine Entschädigung einführen wird, um den Mauttarif auf 0,80 US-Dollar pro Tonne anzupassen. Dieser Tarif gilt rückwirkend für Februar 2023 bis August 2024. Zusätzlich wurde eine vorläufige Mautgebühr von 1,20 US-Dollar pro Tonne festgelegt. Diese Maut ist bis Februar 2025 gültig.
Darüber hinaus haben Paraguay und Argentinien einen Entschädigungs- und Kreditmechanismus für Reedereien vereinbart, die den ursprünglich festgelegten Tarif von 1,47 Dollar pro Tonne bezahlt haben. Der Konsens zwischen Paraguay und Argentinien muss nun auch von den anderen Anrainerstaaten der Wasserstraße bewertet werden, die das Abkommen von Santa Cruz de la Sierra unterzeichnet haben. Das sind Bolivien, Brasilien und Uruguay. Die neue Maut soll im Zwischenstaatlichen Ausschuss der Wasserstraße Paraguay-Paraná debattiert werden.
Im Januar 2023 hatte die argentinische Regierung eigenständig eine Mautgebühr für den internationalen Schiffsverkehr auf dem Paraná festgelegt. Auf der Strecke zwischen dem Hafen von Santa Fé in Argentinien und der Mündung des Paraguay in den Paraná musste jedes Schiff eine Gebühr von 1,47 US-Dollar pro Tonne bezahlen. Die Maßnahme war von den Anrainerstaaten stark kritisiert und abgelehnt worden. Der Streit wurde unter anderem auf dem Mercosur-Gipfel debattiert. Argentinien hatte jedoch weiter die Mautgebühr kassiert, wenn auch unregelmäßig.
Gemäß dem Vertrag der Wasserstraße Paraguay-Paraná vom Jahr 1994 darf keines der Unterzeichner-Staaten Gebühren für das Befahren der Flüsse kassieren. Es darf lediglich für Sonderleistungen Geld kassiert werden. Die argentinische Regierung bezeichnet die Überwachung des Flusses als Sonderleistung. Laut dem internationalen Vertrag müssen alle Vertragsstaaten einer eventuellen Mauterhebung zustimmen. Argentinien hatte die Maßnahme jedoch eigenständig beschlossen. Nun haben sich Paraguay und Argentinien darauf geeinigt, dass der Tarif vorläufig bei 1,20 US-Dollar pro Tonne liegen soll, und nicht wie bisher bei 1,47 Dollar. Zudem soll den Reedereien rückwirkend eine Entschädigung gezahlt werden. (La Nación/ Archiv ZP-30)

Der Bau der Stromleitung in den Chaco kommt einen Schritt näher. Die nationale Stromverwaltung, Ande, hat gestern die Umschläge geöffnet, in denen die Kostenvoranschläge von 14 Unternehmen und Konsortien enthalten sind, die am Bau der Stromleitung in den Chaco interessiert sind. Darüber schreibt die staatliche Nachrichtenagentur IP Paraguay. Ende Juni hatte die Behörde für öffentliche Auftragsvergabe das Projekt ausgeschrieben. Daraufhin hatten sich 14 Unternehmen und Konsortien gemeldet. Ihre Vorschläge über die Kosten des Projekts werden nun ausgewertet.
Die neue Stromleitung von 220 Kilovolt in den Chaco soll laut der Ande die Übertragungskapazität verdreifachen. Die Hochspannungsleitung soll in Villa Hayes beginnen und über Villa Real und Pozo Colorado nach Loma Plata gehen. Für dieses Projekt wurden von der Exekutive Darlehen für die Ande genehmigt, und zwar von dem Entwicklungsfonds für das La Plata-Becken, Fonplata, und der Kreditanstalt für Wiederaufbau, KFW, aus Deutschland. Der Darlehensvertrag mit der KFW ist bereits unterschrieben. Insgesamt soll das Projekt der Stromleitung etwa 120 Millionen US-Dollar kosten. (IP Paraguay/ Archiv ZP-30)


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