In Uj’e Lhavos findet der 5. Kongress der Nivaclé-Sprache statt. Die Veranstaltung begann gestern in der Schule von Uj’e Lhavos in Filadelfia und geht noch bis morgen. Das Hauptziel des Kongresses ist, die verschiedenen Dialekte zu vereinen, die es in der Nivaclé-Sprache gibt. An dem Kongress beteiligen sich rund 60 Personen aus verschiedenen Nivaclé-Siedlungen; aus dem zentralen Chaco, aber auch aus argentinischen Siedlungen in der Nähe des Pilcomayo-Flusses. Wie der Leiter der Sprachakademie der Nivaclé, Theo Servín, gegenüber Radio ZP-30 erklärte, hat jeder Nivaclé-Stamm je nach Zone einen unterschiedlichen, charakteristischen Dialekt. Das mache es schwer, die Sprache in den Schulen zu unterrichten, so Servín. Während des drei-tägigen Kongresses beschäftigen sich die Teilnehmer damit, die Dialekte zu analysieren und versuchen, einen Konsens zu finden. Durch eine einheitliche Sprache sollen vor allem die jüngeren Generationen angeregt werden, Nivaclé zu sprechen.
Servín erklärte, dass die jungen Menschen ihre Sprache immer mehr mit anderen Sprachen mischen. Dadurch entstehe dann ein ähnliches Sprachgemisch wie es beim Guaraní und Spanisch der Fall sei, dem „Jopará“, so Servín. Die Vermischung der Sprachen geschieht demnach eher in städtischen Gebieten als auf dem Land. In ländlichen Schulen wird laut Servín nämlich die Nivaclé-Sprache ab dem Kindergarten unterrichtet. In Yalve Sanga bekommen die Schüler auch noch bis zur Sekundarstufe Nivaclé-Unterricht. Um irgendwann einen einheitlichen Sprach-Unterricht sowohl in ländlichen als auch in städtischen Schulen anbieten zu können, versammeln sich noch bis morgen die Mitglieder der Sprachakademie der Nivaclé-Stämme in Filadelfia. (ZP-30)
Im Chaco werden über 82.000 Hektar Soja angebaut. Das zeigen Satellitenbilder der paraguayischen Exportkammer von Getreide und Ölfrüchten, Capeco. Die Daten stammen aus der Erntesaison 2022 bis 2023. Demnach werden in den drei Chaco-Departamenten zusammen etwas mehr als 82.000 Hektar Soja angepflanzt, am meisten im Departament Boquerón, mit mehr als 60.000 Hektar Anbaufläche. Es folgen Alto Paraguay mit 14.000 Hektar und Presidente Hayes mit fast 7.000 Hektar. Es ist die erste Satellitenstudie, die die Capeco durchgeführt hat. Die Daten würden ein klareres Bild darüber verschaffen, wie weit sich die Soja-Plantagen in den vergangenen Jahren ausgeweitet haben und in welchen Zonen am meisten angebaut wird, sagte die Beraterin von Capeco, María Luisa Ramírez. Demnach ist der Sojaanbau im Chaco seit etwa dem Jahr 2009 stetig gewachsen. (RCC/ Capeco)
Paraguay lässt sich auf Verhandlungen mit China ein. Staatspräsident Santiago Peña erklärte gestern auf dem Mercosur-Gipfel in Asunción, er werde die Bemühungen um ein gemeinsames Handelsabkommen mit China unterstützen. Paraguay werde dafür aber nicht die Beziehungen mit der Republik China auf Taiwan opfern, betonte er, und: Die Verhandlungen sollten als Mercosur-Staatenbündnis gemeinsam geführt werden, so Peña. Die Volksrepublik China auf dem Festland sieht den Inselstaat Taiwan nicht als eigenständiges Land, sondern als abtrünnige Provinz an, die an China annektiert werden muss. Paraguay ist in Südamerika das einzige Land, das offiziell Beziehungen zu Taiwan pflegt. Die Beziehungen, die nun schon fast 70 Jahre anhalten, gehören zu den Eckpfeilern der paraguayischen Außenpolitik. Weltweit gehört unser Land zu einer kleinen Gruppe von 12 Ländern, die Taiwan als eigenständigen Staat anerkennen; als Republik China auf Taiwan, wie sich das Land offiziell nennt.
Im Mercosur hat Uruguay gestern von Paraguay die rotierende Präsidentschaft übernommen. Für das nächste halbe Jahr. Uruguay hatte im vergangenen Jahr eigenständig Gespräche um ein mögliches Handelsabkommen mit China aufgenommen. Das hatte mit den anderen Mercosur-Partnern zu Unstimmigkeiten geführt, weil die derzeitige Mercosur-Regelung zwischenstaatliche Handelsabkommen einzelner Mitglieder außerhalb des Blocks nicht erlaubt. (Paraguay.com)
In Zukunft sollen Nicht-Regierungsorganisationen stärker kontrolliert werden. Das legt ein neues Gesetzesprojekt fest, dass gestern in der Senatorenkammer verabschiedet wurde. Wie unter anderem Paraguay.com berichtet, ging diese Entscheidung hauptsächlich von dem Cartestreuen ANR-Flügel Honor Colorado aus. Demnach haben insgesamt 34 Senatoren für und 9 gegen das neue Gesetz gestimmt. Nun wird der Gesetzentwurf an das Unterhaus weitergegeben, wo er nochmals debattiert und überprüft werden soll.
Das Gesetzesprojekt trägt den Titel: „Über die Kontrolle, Transparenz und Ablegung von Rechenschaft von gemeinnützigen oder nicht gewinnbringenden Organisationen“. Es besteht aus 17 Artikeln, die Maßnahmen definieren, um Nicht-Regierungsorganisationen stärker überwachen zu können.
Der Gesetzestext sieht unter anderem vor, dass ein nationales Register erstellt werden soll. In dieses müssen sich alle Nicht-Regierungsorganisationen bis zum neunzigsten Tag nach in Krafttreten des Gesetzes eintragen. Auch müssen sie in ihrer Satzung verschiedenste Daten veröffentlichen, darunter Informationen des Unternehmens oder auch ihre Finanzierungsquellen. Um regelmäßig Rechenschaft abzulegen, sollen die Organisationen zudem jedes Halbjahr einen Bericht an das Finanzministerium schicken. Darin müssen alle Geldabwicklungen enthalten sein.
Der Gesetzesentwurf hatte schon letzte Woche für kontroverse Diskussionen gesorgt. Zum Beispiel hatten mehrere Senatoren um eine Verschiebung der gestrigen Sitzung gebeten. Unter anderem auch Senatorin Blanca Ovelar de Duarte, die zu der Roten Partei gehört. Man müsse zuerst mit den betroffenen Organisationen ins Gespräch gehen, betonte die Senatorin. Der Erzbischof von Asunción, Kardinal Adalberto Martínez schloss sich den Bedenken an. Er kritisierte an dem Projekt, dass es dazu dienen solle, Gegner der Regierung zu verfolgen.
Auf die Diskussionen gingen die Senatoren der ANR jedoch kaum ein. Wie das Nachrichtenportal Hoy informierte, machten sie sich vielmehr ihre Mehrheit im Senat zunutze, um den Gesetzesentwurf zu verabschieden. (Paraguay.com, Última Hora, Archiv ZP-30, diputados.gov, Wikipedia, sendao.gov)
Mercosurstaaten sagen dem organisierten Verbrechen den Kampf an. Die hochrangigen Vertreter von Paraguay, Brasilien, Argentinien, Uruguay und Bolivien erließen zum Abschluss des gemeinsamen Gipfeltreffens gestern in Asunción eine entsprechende Erklärung. Darin wird laut Hoy das Problem erkannt, das durch die länderübergreifende Kriminalität entsteht, und es werden Punkte aufgeführt, in denen Gegenmaßnahmen formuliert wurden.
Erstens wird in dem Dokument festgestellt, dass die über Landesgrenzen hinweg organisierte Kriminalität eine Bedrohung darstellt, nicht nur für die Sicherheit in der Region, sondern auch für die Demokratie, die sozialwirtschaftliche Entwicklung und den Frieden in der Region. Als Akteure werden die kriminellen Organisationen in den Haftanstalten genannt. In der gemeinsamen Erklärung verpflichten sich die Staatschefs der 5 Länder, dringende Maßnahmen zu ergreifen, um der organisierten Kriminalität vorzubeugen und sie in allen ihren Formen zu bekämpfen. Darunter kommen der illegale Handel mit Rauschmitteln, die Herstellung und der illegale Handel mit Waffen, Munition und Sprengkörpern und Menschenhandel. Unterzeichner der Vereinbarung sind Luiz Inácio Lula da Silva von Brasilien, Santiago Peña für Paraguay, Luis Lacalle Pou von Uruguay, für Argentinien die Ministerin für Außenbeziehungen, internationalen Handel und Kultur, Diana Mondino und für das neue Mercosur-Mitglied Bolivien, Luis Arce Catacora. (Hoy)
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