Auf der Transchaco ist die Blockade bei Río Verde aufgelöst worden. In den vergangenen Tagen hatten Bewohner von La Herencia, Nueve Mestre und Río Verde auf der Brücke bei Kilometer 323 die Fernstraße zugestellt. Wie der Senator Orlando Penner gestern bekannt gab, ist die Straßenblockade nun erstmal zu Ende. Vor Ort unterhielt er sich mit den Indigenen und den Polizisten, die dort Dienst taten. Die Bewohner der drei Siedlungen fordern Strom, Wasser und Lebensmittel, wie es in einem handschriftlichen Schreiben der Organisatoren heißt. Über die Situation soll am kommenden Dienstag beraten werden, wie Penner ankündigte. Treffen werden sich dann Senatoren und der Vorsitzende des paraguayischen Institutes für indigene Angelegenheiten, INDI, Juan Ramón Benegas mit den Vertretern der betroffenen Siedlungen. (ZP-30/Schreiben der Siedlungsleiter/ABC Color)
Boquerón hat seine herausragenden Persönlichkeiten gekürt. Im Rahmen der Feierlichkeiten zum Gedenken an die erfolgreiche Schlacht von Boquerón ehrte man die Menschen, die aus dem Departament Boquerón kommen und durch ihr Wirken in bestimmter Weise als Vorbild gelten. Gouverneur Harold Bergen übergab sechs solchen Menschen eine Plakette als Anerkennung. Das sind Adan Klassen, Nicki Stockl, Peter Dürksen, Eduard Sawatzky, Valdor Warkentin und Xenia Hiebert.
Peter Dürksen wird unter der Bevölkerung oft auch Don Paita genannt. Anerkennende Worte fand die Gobernación dafür, dass Herr Dürksen sein Leben lang unzähligen Menschen und Gemeinschaften geholfen habe; durch Stipendien für Studenten, zum Beispiel, und durch Spenden von Material für den Bau von Schulen, Krankenstationen und Kapellen. Darüber habe der 89-Jährige jedoch nie öffentlich ein Wort verloren, so die anerkennenden Worte an Herrn Dürksen.
Drei der Menschen aus Boquerón, die sich verdient gemacht haben, sind Sportler: Adán Klassen als Kraftsportler im Kraftdreikampf, oder auch Powerlifting genannt. Der heute 23- Jährige betreibt den Sport seit vier Jahren. Bisher holte er auf nationaler Ebene 12 Kampftitel, im Iberoamerikanischen Raum zwei und im vorigen Jahr dann die begehrte Trophäe bei seiner ersten Weltmeisterschaftsteilnahme in der Kategorie Junior in São Paulo. Valdor Warkentin ist Motorsportler. Der gelernte Veterinär betreibt den Sport auf dem Motorrad als Amateur in den internationalen BMW-Rennen. Im Teamwettbewerb Namibia 2024 holte Warkentin als Vertreter von Mittel- und Südamerika in diesem Jahr Platz 6 von 66, zusammen mit einem weiteren Paraguayer und einem Chilenen. Xenia Hiebert kennen wir spätestens, seit sie jüngst als Athletin für Paraguay bei den olympischen Spielen in Paris antrat. Mit dem Start bei den 100 Metern dort erfüllte sich der Traum der Sprinterin, die heute im Bezirk Loma Plata lebt.
Ein weiterer Mensch aus Boquerón, der für seine Verdienste von der Gobernación geehrt wurde, ist der Flugpilot Eduard Sawatzky. Geboren in Grüntal, Menno und mit Ausbildung in Kanada lebt er heute in Alto Paraguay. 2015 ging Sawatzky bei seiner Fluglinie in den Ruhestand, mit fast 20.000 Flugstunden Erfahrung in Kanada, England und Qatar.
Bleibt noch Nicki Stockl. Der 37-jährige Chefkoch ist auch Fachmann im Hotel- und Gastgewerbe, gilt durch mehrere spektakuläre Kochevents heute als Botschafter des Fleisches aus dem paraguayischen Chaco. 2017 und 2024 gelang ihm eine Pizza in Rekordgröße. Zunächst die größte von Paraguay, die über Holzkohleglut gebacken wurde, mit zwei Meter Durchmesser, und in diesem Jahr die größte über Holzkohleglut aus Südamerika, mit einem Durchmesser von 4,02 Meter. Stockl holte zudem bei der paraguayischen Fernseh-Grillshow „Amos del Fuego“ den Titel als bester Grillmeister des Landes.
Die Sechs, die aus Boquerón kommen, und sich in verschiedenen Bereichen einen Namen gemacht haben, sind Eduard Sawatzky, Valdor Warkentin, Adán Klassen, Peter Duerksen, alias „Don Paita“, Xenia Hiebert und Nicki Stockl. Sie wurden am Samstag, den 28. September auf Fortín Boquerón als „Destacados de Boquerón 2024“ geehrt. (Gobernación Boquerón)
Auch Joshua Dürksen ist für seine Erfolge geehrt worden. Es sei eine Ehre für sein Land zu fahren, sagte der 20-jährige Motorsportler am Mittwoch im Kongress vor den Senatoren, die ihm eine Plakette überreichten. Davon berichtet La Nación. Dürksen ist der erste Paraguayer in der Geschichte der Formel 2. Seit 2023 fährt er dort für das junge Team PHM Racing, das aus Sponsoringgründen in PHM AIX Racing umbenannt wurde. Für seine bisherigen Erfolge bekam Dürksen als Anerkennung eine goldene Plakette von den Senatoren überreicht. Dürksen habe in seiner Zeit des Rennsports nicht nur Ausdauer und Disziplin bewiesen, sondern sei auch zu einem Vorbild für die nächsten Generationen in Paraguay geworden, betonten die Senatoren.
Begonnen hatte die sportliche Karriere des Rennfahrers im Jahr 2018, nachdem er sich um ein Stipendium für eine renommierte Formel 4-Pilotenschule in Frankreich beworben hatte. Dort durfte er als einer von 18 ausgewählten Piloten um den Preis „Volant Winfield 2018“ kämpfen. Sein erstes Formel 4 Rennen gewann Dürksen dann am 11. Januar 2019 in Dubai, das er als 15-Jähriger gefahren ist. Im selben Jahr wurde er zum Piloten des Monats gekürt, von einer Organisation, die sich Young Drivers Monthly nennt. Ab 2022 wurde der Paraguayer dann in der britischen Formel 3 eingesetzt. Der 18-jährige Paraguayer wechselte dazu zum britischen Rennstall Arden. Zusammen mit seinem Teamkollegen, dem Mexikaner Noel Leon, fuhr er damals in der europäischen Championship, kurz FREC genannt. In dem noch laufenden Jahr trat Dürksen in der Formel 2 an. Im italienischen Imola schaffte er es auf den 3. Platz, und damit zum ersten Mal in dieser Rennkategorie aufs Podium. Am 14. September stand Joshua Dürksen dann erstmals ganz oben auf dem Podest, als er in Aserbeidschan den Sieg holte.
Bei seiner Dankesrede im paraguayischen Kongress hob Dürksen am Mittwoch hervor, dass sein innigster Wunsch sei, eine Inspiration zu sein, vor allem für die junge Generation von Paraguay. (La Nación, Archiv ZP-30)
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