Cruce Tacuatí, San Pedro: Am Samstag Nachmittag hat es einen schweren Mordanschlag von Seiten der selbsternannten Volksarmee EPP gegeben. Nach Angaben der Tageszeitung ultimahora griffen etwa 10 bis 15 schwer bewaffnete und maskierte Personen die Estancia Cororó an. Diese liegt in der Zone Cruce Tacuatí, in San Pedro. Sie nahmen die vier in zivil gekleideten Wachen sowie den Verwalter der Estancia als Geiseln fest. Minuten später wurde der Verwalter jedoch wieder frei gelassen, vermutlich mit der Absicht, dass dieser die Polizei zur Hilfe herbeirufen werde. Dies geschah dann auch. Die Uniformierten wurden von der EPP in einen Hinterhalt gelockt. Dieser befand sich unter einer nahe gelegenen Brücke in einer bewaldeten Gegend. Der Überfall der EPP forderte fünf Todesopfer: die vier zivile Wachen sowie einen bisher nicht identifizierten Mann, der am Sonntag Morgen etwa 100 Meter vom Erschiessungsort entfernt von Polizeikräften aufgefunden wurde. Laut Angaben des Innenministers Francisco de Vargas wird vermutet, dass dieser Zeuge der Exekutionen war und, bei der Absicht zu fliehen, ebenfalls erschossen wurde. – Die Estancia, vor deren Toren sich das Geschehen ereignete, gehört einem Brasilianer. Der Angriff der von Innenminister De Vargas als „Terroristen“ bezeichneten Gruppe geht schätzungsweise auf Forderungen zurück, die die EPP ständig an die Viehzüchter der Zone abgibt. (uh)
Asunción/San Pedro: Nach dem bewaffneten Angriff der EPP auf die Estancia Cororó in San Pedro hat sich Staatspräsident Horacio Cartes mit einer Bewertungs- und Planungsgruppe zusammengesetzt. Zu dieser Gruppe gehören der Polizeikommandant, der Innen- sowie der Verteidigungsminister, der Generale Staatsanwalt und der Vizepräsident. Cartes ordnete den Kampf gegen die bewaffnete Gruppe an. Ausserdem wurde geplant, die nördlich gelegenen Departamente, Concepción und San Pedro, eventuell militärisch zu verstärken. Zu diesem Zeitpunkt sind Angaben zufolge mehrere Sonderkommandos mit Spezialausbildung für bewaldete Gegenden und Überfälle der Polizeieinheiten in der Zone des Angriffs stationiert. Zu ihr gehört auch die Spezialeinheit der FOPE. – Die Absicht der Militarisierung der nördlichen Zone wurde von der Partei Frente Guazu mit Beunruhigung und Protest entgegen genommen. Senatoren und Abgeordneten der Frente Guazu, zusammen mit Vertretern lokaler Regierungen und des Parlasur, versammelten sich zu einer ersten Sitzung am Sonntagmorgen. Nach der Sitzung bekundeten sie gegenüber der Zeitung abc color ihre Opposition gegenüber der Absicht der Regierung. Ihrer Ansicht nach sei eine gewaltsame Bekämpfung niemals die Lösung. Diese bestehe vielmehr in einem Entwicklungsmodell, das in den beiden Departamenten errichtet werden sollte. Arbeitsstellen, Wege, Gesundheitsdienstleistungen und Schulen seien hier die Lösung für die Problematik, hiess es. (uh/abc)
Asunción/Panama: Staatspräsident Horacio Cartes hat eine offizielle Einladung zum nächsten iberoamerikanischen Gipfeltreffen in Panama erhalten. Die Einladung wurde ihm vom panamaischen Minister für Auslandsbeziehungen, Fernando Nunez Fábrega, während der Amtsübergabe überreicht. Fábrega repräsentierte bei der Feier den panamaischen Präsidenten Ricardo Martinelli. – Das nächste Ibero-Amerika-Gipfeltreffen findet im kommenden Oktober in Panamá statt. Laut Angaben einer panamaischen Zeitung hat Cartes die Einladung bereits angenommen. Panamá und Paraguay unterhalten seit 1942 diplomatische Beziehungen. Auch der Erfahrungs-Austausch bezüglich elektrischer Energie und eine Zusammenarbeit in Sachen Erziehung zwischen den beiden Staaten gehören zur bilateralen Kooperation. (abc)