Die Kollegen Santiago Rivas und Lucio Romero der spanischen Presseabteilung von Radio ZP-30 beteiligten sich gestern an einer Führung bei der Baustelle der Brücke Héroes del Chaco. Nach der Führung erklärte der Bauleiter, Izan Lacerda, den Ablauf und Details zu den Bauarbeiten. Lacerda ist Brasilianer und Teil des Konsortiums Unión. Er erklärte, dass die Unternehmen sich entschlossen hätten, die Türen für Besucher zu öffnen und Rundführungen anzubieten, weil es die erste Konstruktion dieser Art sei, die von Paraguay ausgeführt wird. Lacerda betonte, dass die meisten Arbeiten an der Brücke von paraguayischen Firmen ausgeführt werden. Die Schrägseile, die die Brücke tragen, wurden von einer portugiesischen Firma angebracht, da Paraguay in diesem Bereich keine Erfahrung hat.
Die gesamten Arbeiten an der Brücke Héroes del Chaco und um sie herum haben eine Länge von fast acht Kilometern. Die Brücke selbst ist 603 Meter lang. Dazu kommen fünf Kilometer Zufahrtsstraße auf der Chaco-Seite, die man von dem Kreisverkehr vor der Remanso-Brücke erreicht. Dazu biegt man in die Richtung ab, die nach Falcón, Argentinien führt. In Asunción erreicht man über eine 1,5 Kilometer lange Überfahrt den Botanischen Garten. Eine oft gestellte Frage sei laut Lacerda, warum Viadukte gebaut werden, die zur Brücke führen, und nicht einfache Straßen. Der Bauleiter wies darauf hin, dass der Paraguayfluss bei Überschwemmung bis zu 1,5 Kilometer ins Landesinnere eindringt. Würde die Zufahrtsstraße nur aufgeschüttet werden, müsste ein Damm gebaut werden, was die umliegende Fauna und Flora betreffen würde, so Lacerda.
Weiter hob der Bauleiter hervor, das mit den gesamten Arbeiten an der Brücke mehr als 1.000 Arbeitsplätze geschaffen werden konnten. Was Beton, Stahl und Blech angeht, die für die Brücke verwendet wurden, so wurde 95 Prozent von paraguayischen Firmen gekauft. Die Brücke Héroes del Chaco ist etwa 30 Meter breit, und damit mehr als das Dreifache der Remanso-Brücke, die eine Breite von 8,5 Metern hat. Héroes del Chaco hat zwei Fahrspuren in jede Richtung, an jeder Seite einen Haltestreifen, die sogenannte Banquina. Zudem gibt es auf der einen Seite einen 2,5 Meter breiten Fahrradweg und einen ebenso breiten Gehweg auf der anderen Seite. Derzeit fehlen rund 30 Meter, um die beiden Seiten der Brücke zu verbinden. Laut Bauleiter Lacerda sollen bis Ende Juli die beiden Seiten der Brücke zusammengefügt worden sein. (ZP-30)