Heute fuhr eine Gruppe von 22 Schülern zusammen mit Lehrern und Aufsichtshabenden in die Hauptstadt. Es handelt sich um Schüler aus den Schulen Acosta Ñú von Cayin o Clim und Amistad von Filadelfia. Sie hatten sich im Rahmen des staatlichen Leseprogrammes „Ñe’ẽry” im Departament Boquerón mit ihrer Leistung hervorgetan. Sie wurden deshalb ausgewählt, zusammen mit Schülern aus den anderen Landesteilen ihre Leistungen dem Bildungsminister vorzutragen. Am Ende wartet ein Preis.
Ñe’ẽry ist ein staatliches Programm zur Förderung des Lesens, Schreibens und der verbalen Ausdrucksweise. Es wurde vor einem Jahr von der Regierung Peña gestartet. Im Februar dieses Jahres wurden die Lehrer geschult und das Programm anschließend in den Schulen eingeführt. Es soll ein bleibendes Programm sein, dass jedes Jahr Teil des Lehrplanes sein wird. Konkret geht es darum, innovative Ideen und Materialien einzuführen, damit der Unterricht aufhört, langweilig zu sein. Hauptschwerpunkt ist, das Lesen-Lernen zu verbessern. Daher wurde das Programm Ñe’ẽry eingeführt. In allen Zonen des Landes wurden Beauftragte eingestellt, die die Bereiche Lesen und Schreiben und das mündliche Weitergeben von Gelesenem in den Schulen begleiten und überwachen.
Die Beauftragte für das Programm Ñe’ẽry in Boquerón, Noelia Detez, sagte, dass man heute bereits im Departament Boquerón sehr schön eingerichtete Leseecken in den Schulen sehe. Das Ziel sei, dass aus jedem Kind einmal ein Erwachsener wird, der lesen kann.
Am 17. Oktober trugen Schüler aus den Schulen des Departaments Boquerón ihre Texte in einer gemeinsamen Veranstaltung vor. Die herausragendsten Arbeiten wurden ausgewählt und werden heute vor dem Bildungsminister, Luis Ramírez, vorgestellt.
Im Departament Boquerón gibt es neun Verwaltungszonen im Bereich der Bildung, die als Aufsicht gelten. Fünf davon sind indigene Bildungsaufsichtszonen. Das Programm Ñe’ẽry ist für die Sprachen Spanisch und Guarani konzipiert. Das Departament Boquerón hat einen Leitfaden für die Anwendung des Programmes in weiteren Muttersprachen vorgestellt: Für Nivaclé, Enhlet und Ayoreo. Damit will man die Inklusion aller Etnien fördern, die hier leben.
Die Arbeiten, die heute in Asunción von Boquerón-Schülern vorgetragen werden, wurden in drei Etappen ausgewählt. Zunächst in der Schule, diese wurden dann der Supervision präsentiert, und aus den neun Supervisions-Stellen wurden dann Arbeiten auf Departamentsebene vorgestellt. Die Schüler werden heute in Asunción dieselben Arbeiten vortragen, die sie im Oktober in Filadelfia vortrugen. Die von Amistad in Spanisch, die von Cayin o Clim in ihrer Muttersprache Nivaclé. Die Bildungsaufseherin für indigene Bildungszonen, Judith Reimer, sagte, man werde sich als pluriethnisches Departament vorstellen. (ZP-30/Archiv)