Gegenüber Radio ZP-30 erklärte der Regionalleiter des Tiergesundheitsdienstes, SENACSA, Oscar Duarte, dass die Kontrollen im Rahmen des nationalen Brucellose-Plans durchgeführt werden. Er wies darauf hin, dass die Krankheit in Paraguay endemisch ist, das heißt, sie kommt überall im Land vor. Die Probeentnahme wird durchgeführt in Zusammenarbeit mit der Stiftung für Tiergesundheits-Dienstleistungen, FUNDASSA. Zwei Wochen lang werden 17 Brigaden von Tierärzten durch das Departament Boquerón reisen, sowie Teile der Departamente Presidente Hayes und Alto Paraguay. Laut Duarte sollen 198 Rinderhaltungsbetriebe auf Brucellose untersucht werden. Kontrolliert werden Betriebe mit mehr als 1.500 Rindern.
Der SENACSA-Regionalleiter erklärte, dass zunächst alle Proben gesammelt und dann gebündelt im Zentrallabor in Asunción untersucht werden. Die Resultate sollen gleichzeitig veröffentlicht werden. Die Tierärzte von SENACSA und FUNDASSA werden voraussichtlich bis zum 7. Oktober die Proben im Chaco entnehmen. Danach sollen die Kontrollen auch in anderen Teilen des Landes vorgenommen werden.
Der Plan zur Vorbeugung von Brucellose bei Nutztieren war im vorigen Jahr auf den Weg gebracht worden. Das Ziel der paraguayischen Tiergesundheitsbehörde war dabei, bis 2032 auf allen Betrieben Proben entnehmen zu können und unter den Züchtern ein noch stärkeres Bewusstsein über die Krankheit zu schaffen. Von Seiten der SENACSA heißt es, dass Brucellose in Paraguay vor allem in den Betrieben vorkommt, wo Rinder für die Fleischproduktion gehalten und gezüchtet werden. Hier wurden im Gegensatz zu den Milchviehherden weniger Kontrollen durchgeführt, weil in der Milchproduktion noch genauer auf Krankheiten geachtet wird, die sich auf das Produkt und dessen Vermarktung auswirken können.
Brucellose ist eine chronische, ansteckende Infektions-Krankheit, die sowohl Rinder als auch Schafe, Ziegen, Schweine und andere Säugetiere befallen kann. Sie kann auch auf den Menschen übertragen werden. Der Krankheitserreger ist die Bakterie „Brucella“. Er trägt bei weiblichen Tieren unter anderem zur Verkalbung bei. Das führt zu Verlusten sowohl in der Viehproduktion als auch in der Wirtschaft, weil die Produkte und Derivate nicht verkauft werden können. Übertragen wird die Brucellose unter Tieren auf dem oralen Weg.
Menschen können sich auch über den Impfstoff mit der Krankheit anstecken, beispielsweise wenn man sich aus Versehen mit der Nadel spickt oder beim Zerbrechen des Impf-Fläschchens an den Scherben schneidet. Bei Menschen ist Brucellose heilbar, bei Tieren aber nicht. Aus diesem Grund soll in Paraguay die Krankheit nach und nach eingedämmt werden. In den letzten Jahren ist deshalb die Brucellose-Impfung an das Impfprogramm gegen Maul- und Klauenseuche gekoppelt worden. Laut dem SENACSA-Regionalleiter Oscar Duarte wirkt sich die Impfperiode nicht auf die Resultate der Proben aus, die in den nächsten zwei Wochen im Chaco entnommen werden. (ZP-30/ Archiv ZP-30)