Heute früh rückte ein Militär-Trupp der sechsten Infanterie-Division von Mariscal Estigarribia aus, um im Norden die Feuerwehrleute zu unterstützen. Von Radio ZP-30 machte sich unser Seelsorgemobil in die Zone auf. An Bord unser Presse-Kollege Lucio Romero und der Seelsorger Hein Toews. Sie werden dort im Einsatzgebiet versuchen, emotionale und geistliche Unterstützung zu leisten und für den Informationsdienst neuestes von der Feuerfront zu berichten. Nach den neuesten Informationen, die unserer Redaktion vorliegen, sind im Gebiet Chovoreca bisher nahezu 120.000 Hektar Fläche abgebrannt oder stehen in Flammen.
Der Kommandant Adán Giménez von der freiwilligen Feuerwehr Filadelfia sagte den Kollegen im Morgenmagazin Matinal 610 heute Vormittag, derzeit seien im Norden insgesamt 150 Hilfskräfte im Einsatz. Der Notruf dorthin war vorigen Donnerstagabend um 22:00 Uhr eingegangen. Daraufhin waren fünf Feuerwehrleute von Filadelfia mit einem Pick-Up aufgebrochen, der auf dem Gelände schneller vorankommt als ein Feuerwehrauto. Vor Ort unterstützen diese Feuerwehrleute seit ihrer Ankunft Samstag früh die Brigade Yaguareté von Bahía Negra. Aus der Luft will man mit Drohnen heute versuchen, einen Überblick über die Feuer zu bekommen, um dann die Situation neu auswerten zu können.
Der Kommandant Giménez wies darauf hin, dass sich die Situation ständig ändert. Das habe mit dem Verhalten des Windes und dem daraus erfolgenden Funkenflug zu tun, aber auch mit der Luftfeuchtigkeit, so der Feuerwehrmann. Er gab auch zu bedenken, dass man es im Norden mit hochgewachsenem Busch zu tun hat, also mit Wald. Für die Einsatzkräfte gelte, das Feuer zu kennen und es lesen zu können, um zu wissen, wie es sich als nächstes verhalten wird. Unterstützen kann man die Einsatzkräfte durch Spenden und Gebet. Eine erste Spenden-Sammlung soll morgen geschickt werden. Spenden können nach vorheriger Absprach zum Feuerwehrhaus in Filadelfia gebracht werden. Die Telefonnummer lautet: 0981 112-017.
Die Löscharbeiten im Norden werden von der Estanzia Campo Grande aus koordiniert, wo ein Logistikzentrum aufgebaut wurde. Der Betrieb liegt nordwestlich von Bahía Negra, etwa 25 Kilometer nördlich der Straße Linea Catorce. Hoffnungen liegen nicht nur auf den Menschen, die dort im Einsatz sind, sondern auch in einem Windrichtungswechsel, der für heute angekündigt wurde. (ZP-30/Archiv ZP-30)