Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 05. März 2016

Asunción: Die Anzahl der Häftlinge in paraguayischen Strafanstalten hat zum 1. März 2016 ein Rekord-Hoch erreicht. In den letzten 5 Jahren habe die Anzahl der Personen, die in den Strafanstalten des Landes leben, besorgniserregend zugenommen, informierte Ultima Hora. Das größte Gefängnis Tacumbú musste geschlossen werden, weil es mit über 4 tausend Häftlingen deutlich überfüllt und das Personal überfordert war. Laut einem Bericht des Justizministeriums und des Überwachungsbüros zur Vermeidung von Foltermethoden, MNPT gab es zum 1. März 13.000 Gefangene, die auf 16 Strafanstalten im Land verteilt sind. Dem Bericht zufolge stoßen derzeit alle Anstalten an ihre Kapazitäts-Grenze. Die Zahl der Inhaftierten habe sich in den letzten 5 Jahren verdoppelt, heisst es. Dabei warten 80 Prozent der männlichen Gefangenen auf ein Urteil, – sitzen somit in Untersuchungs- oder Schutzhaft. Diesselbe Situation gibt es bei 72 Prozent der weiblichen Insassen. Nach Ansicht der Behörden stieg die Zahl der Gefangenen deshalb so drastisch an, weil die Polizei und Staatsanwaltschaft im Laufe der letzten Jahre bei den Strafverfahren deutlich mehr Personen in Schutzhaft genommen hat. Besonders stark war diese Tendenz in Regionen zu beobachten, wo die Bevölkerung in ärmlichen bis extrem armen Verhältnissen lebt. Das Überwachungsbüro sprach sich dafür aus, dass im Justizapparat dahin gearbeitet wird, dass durch die Beschleunigung der Strafprozesse die Zahl der Gefängnisinsassen verringert wird. Somit sollte man dahin kommen, dass es in Zukunft vorwiegend Personen in den Haftanstalten gibt, die wegen schwererer Verbrechen verurteilt wurden. (uh)

 

Asunción: Paraguay und Brasilien suchen verstärkte Zusammenarbeit im Bereich der Automobilindustrie. Aus diesem Grund versammelten sich in dieser Woche Vertreter des Industrie- und Handels-Ministerium und des brasilianischen Verbandes der Fabrikanten von Kraftfahrzeugen ANFAVEA in Sao Paolo. Dabei brachte Industrie- und Handelsminister Gustavo Leite die Vorteile auf den Tisch, die Paraguay für Investitionen in dem Bereich bietet. La Nacion zufolge sprach der Minister über die Wettbewerbs-Vorteile, die das Land zu bieten habe, wie etwa die günstige Arbeitskraft, niedrige Energiekosten und das Steuersystem, das Begünstigungen für Investoren beinhaltet. Die Exporte aus paraguayischen Produktion nach Brasilien seien in nur einem Jahr bedeutend gestiegen, und hätten ein Volumen von 300 Millionen US Dollar erreicht. Auch die brasilianischen Investitionen stiegen in diesem Zeitraum an. Die Vertreter des brasilianischen Industrieverbandes zeigten sich La Nacion zufolge interessiert, was die Herstellung von Autoteilen in Paraguay angeht. In diesem Zusammenhang muss erwähnt werden, das Paraguay und Brasilien auf dem letzten Mercosur-Gipfeltreffen im vergangenen Dezember bereits ein Rahmenabkommen unterzeichnet hatten, dass eine verstärkte Zusammenarbeit in der Automobil-Industrie ermöglichen soll. (lanac)

 

Villa Choferes del Chaco: Im Mutter-Kind- Klinikum von Villa Choferes del Chaco ist der Küchenbereich renoviert worden. Das gab die Gobernacion von Boqueron auf ihrer Facebook Seite im Internet bekannt. Demzufolge wurden Ausbesserungen in den Einrichtungen der Küche vorgenommen, wo die Mahlzeiten für die Patienten vorbereitet werden. Die Renovierung war notwendig geworden, um die gesetzlichen Hygienevorschriften zu erfüllen. Dementsprechend wurden aus rostfreien Edelstahl gefertigte Elemente montiert, die insgesammt die Hygiene im Arbeitsbereich verbessern soll. Finanziert wurden die Renovierungen durch Gelder der Gobernacion. (fb/gob./boq.)

Asuncion: In der Landeshauptstadt findet in diesen Tagen die 4. Tagung zur Finanzierung von klimafreundlicher Entwicklung für Lateinamerika und die Karibik statt. Einen wichtigen Teil macht auf dem Treffen die Rolle des zweitgrössten Wasserkraftwerkes der Welt, Itaipu aus. Der Generaldirektor des doppelstaatlichen Werkes im Grenzgebiet zwischen Brasilien und Paraguay, Pedro Domaniczky, sagte vor den Umweltexperten, der Wald um das Wasserkraftwerk und den Staudamm herum sei „das größte geschützte Gebiet der Welt.“ Seinen Angaben zufolge verfügt Itaipú über 100.000 Hektar geschütztes Waldgebiet. Damit könne Itaipú die größte Menge an geschütztem Gebiet pro Kilowatt erzeugter Energie aufweisen. Itaipu habe biologischen Korridore wiederhergestellt, um die umliegenden Wälder zu verbinden, sagte Domaniczky. Der biologische Korridor, in dem Pflanzen und Tiere gleichermaßen ungestört leben können, ist auf der paraguayischen Seite 1.524 Kilometer und auf der brasilianischen Seite 1.370 Kilometer lang. (abc)

 

Asunción: Das nationale Tourismussekretariat Senatur hat attraktive Angebote für die Passions-Woche vorbereitet. Dabei geht es um Veranstaltungen, die besonders für Touristen zugeschnitten sind und in der Woche vom 20. bis zum 27. März landesweit stattfinden werden, informierte die staatliche Nachrichtenagentur IP-Paraguay. Die Angebote der Senatur stehen im Rahmen einer Kampagne, die die Bevölkerung mit dem Motto auffordert: „Machen Sie einen Rundgang durch Ihr Land“. Ziel ist den internen Tourismus zu stärken. Bei der Vorstellung der Angebote für die Passionswoche hob die Tourismus-Ministerin Marcela Bacigalupo das wachsende Interesse der paraguayischen Kundschaft an Reisezielen im Land hervor. Nach den Worten von Bacigalupo wird die Landeshauptstadt die Hauptattraktionen während der Passionswoche bieten. IN diesem Zusammenhang wies sie auf die Cenas-Show hin, die sowohl ans paraguayische als auch ans das internationale Publikum gerichtet ist. Zudem werden die bewährten Orte wie die Jesuiten Ruinen, die Städte Encarnacion, Carmen del Paraná und Tañarandy in Misiones und Ausflüge in die Natur wieder zu den meistgebuchten Angeboten gehören. (ipp)

 

Luque: In der Stadtverwaltung von Luque sind 110 Angestellte entlassen worden. Ein Grossteil der Betroffenen hat sich darüber beklagt, dass es in der Institution eine politische Verfolgung von Seiten der neuen Verwaltung gibt. Wie das Nachrichtenportal paraguay.com berichtete, habe Luque, genauso wie andere Munizipien, Kürzungen beim Personal vornehmen müssen. Zu den Beschuldigungen der Entlassenen sagte Arnaldo Baeza aus dem Stadtrat, die meisten der Entlassenen hätten keine spezifische Aufgabe im Rathaus gehabt. Zudem sprach er von einer Überbevölkerung an Angestellten in den verschiedenen Abteilungen. Baeza stellte geichzeitig klar, dass es sich nicht um eine politische Verfolgung handele. Denn zu den entlassenen Personen gehörten auch solche, die der regierenden Colorado Partei angehören. Baeza, der unter anderem für Veraltungsangelegenheiten im Stadtrat von Luque zuständig ist, sagte, man sei bestrebt, mehr Personen im Bereich der Umwelt anzustellen, die dafür sorgen sollen, dass die Stadt sauber und damit schöner wird. Zudem solle die Verkehrspolizei mit mehr Personal gestärkt werden.(py.com) 

 

Areguá: In der Asuncioner Vorstadt Areguá herrscht Ärztemangel. Seit geraumer Zeit gebe es in dem städtischen Krankenhaus praktisch keine medizinische Versorgung durch einen Arzt mehr, informierte Abc Color. Wie Fernando Villalba aus dem Stadtrat bestätigte, gibt es den Ärztemangel in allen Bereichen der Gesundheitsversorgung. Man sei den Hinweisen der betroffenen Patienten nachgegangen und habe festgestellt, dass Patienten in dem Krankehaus vergeblich auf einen Arzt warten. Kranke Bewohner aus Areguá müssen nach Luque oder Capiata fahren, um medizinisch betreut zu werden. Das Anliegen der Stadt Aregua solle demnächst bei einer Audienz mit Gesundheitsminister Antonio Barrios besprochen werden, erklärte Villalba. (abc)

 

Asunción: Das Rentenprogramm für Senioren in Paraguay erhält eine ISO-Zertifizierung. Wie die staatliche Nachrichtenagentur IP-Paraguay berichtete, hat die Direktion für nicht beitragsabhängige Renten die Zertifizierung ISP 9001:2008 erhalten. Dabei geht es um die Qualität in den Prozessen des Rentenprogramms für in Armut lebende Senioren. Die Regierung hatte im Jahr 2009 bestimmt, dass alle Senioren die in Armut leben, ein Recht auf eine Rente für den Kauf von Lebensmitteln haben. Die Senioren erhalten unter dem Programm monatlich 25 Prozent des Mindestgehaltes. Mit der Durchführung des Programmes wurde die Direktion für nicht beitragsabhängige Renten beauftragt. Die ISO- Zertifizierung beweise die ständige Verbesserung, Qualität der Dienstleistungen und Transparenz, heißt es laut der Agentur IP-Paraguay. (ipp)

 

Zentral Chaco: Experten suchen nach einer Sojabohnenart, die sich für den Anbau im Chaco eignet. Mit dem Ziel begann die zweite Reihe von Experimenten im paraguayischen Chaco. Wie die Zeitung Ultima Hora berichtete, soll die Bohne gefunden werden, die vor allem den hohen Temperaturen im Chaco standhält. Die Testreihe steht innerhalb eines Investigations-Abkommens zwischen der paraguayischen Export- und Handels- Kammer für Getreide und Ölfrüchte (Capeco), der Landwirtschafts-Abteilung der Vereinigten Staaten (USDA), mit der Kooperative der Universität aus Missouri und den Produktions-Kooperativen Chortitzer und Fernheim. Wie María Luisa Ramírez, Mitglied der landwirtschaftlichen Beratung der Capeco kommentierte, begannen die Versuche mit etwa 300 Soja Sorten, die aus den Vereinigten Staaten gebracht wurden. Diese Arten wurden auf Parzellen der Kooperativen Chortitzer und Fernheim ausgesät. Auch wurden einige Handels-Varianten der Ölfrucht aus dem lokalen Bereich getestet. Am gestrigen Freitag fand eine Demonstration der Soja Pflanzungen im Chaco statt. (uh)

 

Asunción: Festival des Tereré im Gang der Kräuter. Am heutigen Samstag-vormittag findet das traditionelle Festival des Terere im Kräuter Gang des Mercado Cuatro statt, informierte die staatliche Nachrichtenagentur IP-Paraguay. Diese Kultur Aktivität wurde von der Kommission Pohá Ñana (Medizin Kräuter) organisiert. Bei dem Festival werden paraguayische Artisten verschiedene Stile präsentieren, die das Fest verschönern sollen. Bei einer Ausstellung sollen die verschiedenen Produkte für den Terere mit besonderen Preisen und den verschiedenen Yerba Marken präsentiert werden. Dazu gehört auch der organische Yerba, der von den paraguayischen Bauern Organisationen agro-ökologisch produziert wurde. Zu den Innovationen, die während der Ausstellung präsentiert werden, gehört die Veröffentlichung des Stabes der Heilkräuter oder der erfrischenden Kräuter (Pohá Ñana). Dies Unternehmen bietet den Service des Terere, des Mate, der Tees und der exklusiven Getränke auf Grund der Medizinischen Kräuter an. Gleichzeitig soll die Kampagne gestartet werden, die sich „Zurückgewinnung unserer Souveränität: der Terere ist paraguayisch“ nennt. Diese Kampagne wird von dem Kräuter Gang vorangetrieben und hat zum Ziel die Terere Marke zurück zu gewinnen, die gegenwärtig exklusiv von einer brasilianischen Firma registriert ist. (ipp)