Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 30. November 2016

Concepción: Ein Gefängnisaufseher hat versucht, Marihuana in das Gefängnis von Concepción zu schmuggeln. Wie die Tageszeitung ABC Color berichtet, wurde gestern bei einer Kontrolle eine Tüte mit Marihuana im Motorrad eines Gefängnisaufsehers gefunden, nachdem dieser am Morgen seine Schicht angetreten hatte. Der Mann hatte vorher bereits unter Beobachtung gestanden. Wie der Gefängnisdirektor Ricardo Nuñez sagte, hatten sie im Vorfeld Informationen erhalten, nach denen dieser Wärter die Insassen mit Rauschgift versorgte. Das habe sich somit bestätigt. Der Gefängnisaufseher wurde der Staatsanwaltschaft übergeben. (abc)

 

Asunción: Der Streik im nationalen Fürsorgeinstitut IPS führt zum Ausfall von Operationen und Sprechstunden. Wie die Tageszeitung ABC Color schrieb, nahmen zahlreiche Angestellte des IPS am ersten Streiktag an den Demonstrationen teil. Der Streik hatte gestern begonnen und soll drei Tage dauern. Am stärksten betroffen waren die Versicherten, deren Sprechstunden, Untersuchungen und Operationen aufgeschoben wurden. Mit dem Streik wollten die etwa 1.100 Ärzte des IPS bessere Arbeitsbedingungen fordern. Während einige Versicherte die Maßnahme der Ärzte unterstützten, beschwerten sich andere über den Mangel an Kommunikation und die erneute monatelange Wartezeit auf ihren nächsten Termin, die ihnen jetzt bevorstehe. (abc)

 

Asunción: Angestellte der Justiz heben Streik auf. Wie die Tageszeitung ABC Color informierte, haben Mitglieder der Arbeitergewerkschaft in der Justiz nach über einem Monat ihren Streik aufgehoben. Siekündigten an, ihre Arbeit sofort wieder aufzunehmen. Der Streik hatte am 25. Oktober begonnen. Er sollte als Druckmittel verwendet werden, um einer Gehaltserhöhung um 20 Prozent und der Zusicherung einer privaten Krankenversicherung Ausdruck verleihen. Von Beginn an hatten sich jedoch nur wenige an dem Streik beteiligt, aus Sorge vor angekündigten Kontrollen und Gehaltsabzügen. Eine Vertreterin der Gewerkschaft erklärte den Streik dennoch als positive Aktion. Der Kampf um eine Lohnerhöhung werde weitergeführt, hiess es. (Abc)

 

Asunción: Paraguay kandidiert für das Präsidentschaftsamt der Entwicklungsbank Lateinamerikas, CAF. Finanzminister Santiago Penia stellte gestern auf einer Sitzung des Direktoriums den ehemaligen Außenminister Ruben Ramirez Lezcano als Kandidaten für das Präsidentschaftsamt der CAF vor, gab die staatliche Nachrichtenagentur IP-Paraguay bekannt. Nach Ansicht der paraguayischen Regierung hat Ramirez reichlich Erfahrung und die notwendige Bildung um die Organisation zu leiten. Zudem hat er seit 8 Jahren in der CAF als Vertreter Paraguays gearbeitet. Auf der derzeitigen Sitzung der CAF in Argentinien werden die Kandidaten für das Präsidentschaftsamt vorgestellt. Die Wahl sollen am 13. Dezember in Kolumbien stattfinden. (ipp)

 

Fernando de la Mora: Beschlagnahmung von 40.000 Kilogramm Salz. Wie aus der staatlichen Nachrichtenagentur IP-Paraguay verlautete, hat die Zollbehörde gestern rund 40.000 Kilogramm Salz beschlagnahmt, da es nicht über Importdokumente verfügte. Das Salz wurde bei der Durchsuchung eines Wohnhauses in Fernando de la Mora gefunden. Am Einsatz nahmen Angestellte der Staatsanwaltschaft, der Nationalpolizei und der technischen Abteilung der Zollbehörde Detave teil. Die Behörden hatten Informationen erhalten, dass sich über 800 Säcke mit geschmuggeltem Salz am Ort befinden sollten. Das beschlagnahmte Salz wurde zum Sitz der Zollbehörde in Asunción gebracht. (ipp)

 

Asunción: Fast die Hälfte der Frauen in Paraguays Strafanstalten sind Gewaltopfer. Das geht aus einer Studie in 9 Haftanstalten hervor, die im vorigen Jahr von der nationalen Kommission zur Verhütung von Gewalt und Folter in Auftrag gegeben worden war. Die Daten waren am Montag erstmals veröffnentlicht worden, anlässlich des internationalen Tages zum Kampf gegen Gewalt an Frauen. Demzufolge haben 44 Prozent der Insassinnen angegeben, vor ihrer Inhaftierung zu Hause Opfer von Gewalt gewesen zu sein. Drei-Viertel von ihnen gaben an, von ihrem Partner oder ehemaligen Partner angegriffen worden zu sein. Aus der Studie geht zudem hervor, dass zahlreiche der Frauen zwar Anzeige gegen die Täter erstattet hatten, aber in den meisten Fällen von Seiten der Justiz nichts unternommen worden war. (abc)

 

Asunción: In diesem Jahr sind in der Landeshauptstadt 10.000 Bäumchen gepflanzt worden. Die Arbeit steht unter Aufsicht der Kommission für Naturressourcen und Umwelt, die mit dem Amt für städtische Grünflächen zusammenarbeitet. Wie die Tageszeitung ABC Color schrieb, wurden gestern an der Uferpromenade die letzten für dieses Jahr vorgesehenen 500 Bäumchen gepflanzt. Die zumeist heimischen Obst- und Schattenbäume sollen künftig die Fussgängerzone und Strasse an der Bucht von Asuncion verschönern, Schatten spenden und Vögeln als Unterschlupf dienen. Wie die Zeitung aus Kreisen des Stadtrates erfuhr, sollen im kommenden Jahr 150.000 Bäume gepflanzt werden. Das Ziel ist, Asunción zur Hauptstadt mit den meisten Bäumen zu machen. (abc)

 

Asunción: Anästhesisten heben ihren Streik auf. Wie die Tageszeitung Ultima Hora informierte, hat die Gewerkschaft der Anästhesisten aus dem Gesundheitsministerium gestern auf einer Versammlung entschieden, den Streik aufzuheben. Damit nimmt ein Sektor der Angestellten die Arbeit wieder auf. Die Vertreter der Gewerkschaft haben dem Ministerium die Entscheidung schriftlich mitgeteilt. Für heute gegen Mittag ist eine Sitzung zwischen Vertretern der Ärztegewerkschaft Sinamed und des Gesundheitsministeriums angesetzt. Der Senat war am Montag auf die Forderungen der auf Anästhesie spezialisierten Ärzte eingegangen und hatte eine Lohnerhöhung und die Anstellung von über 2.000 Angestellten mit einem Zeitvertrag gebilligt. Ein ausstehender Punkt sind die ausstehenden Zahlungen für Sonderschichten und andere geleistete Überstunden. Seit heute beteiligen sich auch Ärzte des Uniklinikums Hospital Clinicas an dem Streik. (uh)

 

Asunción: Der Schiffsbau ist in diesem Jahr stark zurückgegangen. 2016 seien weitaus weniger neue Schiffe in Paraguay hergestellt worden als in anderen Jahren, sagten Vertreter mehrerer Werften am Rande einer Veranstaltung, die von der paraguayischen Industriunion UIP organisiert worden war. Der Rückgang in der Schiffsproduktion liege hauptsächlich daran, dass der Transport von Eisenmaterial aus Brasilien stark eingebrochen ist, sagten die Werftbesitzer gegenüber La Nacion. Ein Vertreter der Werft Chaco Paraguayo erklärte, man habe in diesem Jahr kaum neue Schiffe gebaut. 2015 hatte das Unternehmen noch 48 Schiffe für eine deutsche Firma gebaut. Stattdessen habe man in diesem Jahr vor allem Reparaturen und Umbauten an Schiffen vorgenommen. Der Eisentransport aus Brasilien über den Paraguayfluss vom Norden her leidet unter dem niedrigen Wasserstand des Rio Paraguay. Der Wasserstand ist dort derzeit so niedrig wie seit 10 Jahren nicht mehr. Juan Carlos Muñoz vom Reedereizentrum hatte in den vergangenen Tagen bereits auf die Notwendigkeit der Wartung der wichtigsten Wasserwege im Land hingewiesen, damit diese das ganze Jahr über schiffbar sind. Er hatte bei der Gelegenheit auch die Schwierigkeiten im Eisentransport von Brasilien und die sich daraus ergebenden Verluste in der Schifffahrt angesprochen. (lanac)

 

Asunción: Haushaltsangestellte haben sich in Sachen Mindestgehalt zu Gesprächen mit Parlamentariern getroffen. Laut Ultima Hora waren Haushaltspflegerinnen, wie die Berufsgruppe in modernem Deutsch heisst, aus 3 gewerkschaftsähnlichen Zusammenschlüssen anwesend. Nach dem Motto „Gleiche Wert, Gleiche Rechte“ wollen sich die Haushälterinnen für ein Gesetzprojekt stark machen, dass ihnen einen Mindestlohn sichert, der dem für andere Berufsgruppen geltenden Mindestgehalt gleichkommt. Sie streben an, dass sich die Finanzkommission im Parlament noch in diesem Jahr das Projekt ansieht. Das Projekt war bereits im März dieses Jahres im Parlament präsentiert worden, wurde bisher aber nicht diskutiert. Die Kommissionen für Menschenrechte und Gleichheit haben sich bereits für das Projekt ausgesprochen. Für Hausangestellte gilt derzeit ein niedrigerer Mindestlohn, als sonst im Land für andere Angestellte. Während das Mindestgehalt für anderweitig Angestellte bisher 1 Million 824.055 Guaranies betrug, lag das der Haushaltspflegerinnen bei 1 Million 94.433Guaranies. Das Arbeitsministerium gab allerdings heute bekannt, dass beide Gehaltskategorien zum 1. Dezember angehoben werden. Der Mindestlohn steigt demzufolge auf 1.964.507 Guaranies und der für Haushaltspfleger auf 1 Million178.704 Guaranies. (uh)