Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 08. Juni 2017

Asunción: Die neue Finanzministerin, Lea Giménez, hat das System der sogenannten „Schlüsselfertigen“ Ausschreibungen kritisiert. Ihrer Meinung nach sei das System bei kleinen Projekten brauchbar, komme aber bei Großprojekten schnell an seine Grenzen, zitierte Ultima Hora Giménez. Ein Beispiel für die Begrenzung des Systems bei Großprojekten sei die Ausschreibung für den Wiederaufbau der Ruta Transchaco. Hier sei eine schlüsselfertige Ausschreibung durchgeführt worden mit dem Ergebnis, dass sich nur eine Baufirma beworben habe, mit einem Preis der deutlich über den Vorstellungen der Regierung gelegen habe. Deshalb hätte das Finanzministerium die Ausschreibung gestoppt. (Ultima Hora)

 

Asunción: Der Nationale Rat für Mindestgehälter wird in der kommenden Woche über die Anhebung des Mindestlohnes entscheiden. Das kündigte der Vizeminister für Arbeit, César Segovia, im Gespräch mit der Tageszeitung Ultima Hora an. Man könne mit einer Anhebung des Mindestlohnes von 3 bis 4 Prozent rechnen, da die Inflation seit der letzten Anhebung bis Ende Mai 3,9 Prozent erreicht habe, meinte Segovia. Die Regierung hatte im letzten Jahr den Modus für die Anhebung des Mindestlohnes geändert. Bis dahin wurde das Mindestgehalt angehoben, wenn die Inflation seit der letzten Änderung 10 Prozent erreicht hatte. Neuerdings soll der Mindestlohn jedes Jahr zur Jahresmitte angehoben werden, und zwar um den gleichen Prozentsatz wie die gemessene Inflation. In Paraguay erhalten etwa 27 Prozent der Angestellten den festgelegten Mindestlohn, – das sind 380 tausend Personen. (Ultima Hora)

Asunción: Die paraguayische Bevölkerung ist aufgrund fehlender Finanzerziehung überschuldet. Das sagte der Leiter der Schuldnerberatungsstelle, Edward Arca, gegenüber Radio Monumental. Ein Anzeichen für die hohe Anzahl überschuldeter Personen und Haushalte sei die Menge der Anzeigen wegen ausbleibender Zahlungen, die in den Gerichten eingehen. Außergerichtlich werde oft mit unlauteren Mitteln versucht, ausstehende Gelder einzutreiben. Laut Arca erhält die Schuldnerberatungsstelle täglich rund 100 Hinweise auf Betrug oder ähnliche Vergehen. Viele Personen wüssten nicht einmal, für was genau sie eigentlich bezahlten, heißt es. (ABC Color , La Nacion)

San Bernardino: Einer der ersten Versuchsballons des Projekts Arapy ist bis in die Stratosphäre geflogen und danach wieder im paraguayischen Chaco gelandet. Der besagte Ballon erreichte rund 27 Kilometer Höhe. Die Gesamtflugdauer betrug 5 Stunden, wie gestern das Wochenblatt unter Berufung auf die zuständige Kommission für Wissenschaft und Technologie bekanntgab. Gestartet wurde in San Bernardino. Dieser erste Start war ein gemeinsames Projekt der paraguayischen Weltraumagentur und der Polytechnischen Fakultät im Rahmen des Programms „Emoñepyrupy“, was so viel wie ‚Start‘ oder ‚Beginn‘ bedeutet. Der Ballon war aus Latex und mit Helium und Wasserstoff gefüllt, und passte sich je nach Höhe und Atmosphäre an. Der Ballon stieg mit der Geschwindigkeit von 2 Metern pro Sekunde auf und fiel mit 5 Metern pro Sekunde wieder zu Boden. Mit dem Projekt sollen speziell Jugendliche Forscher animiert werden, sich in dem Bereich Gedanken zu machen, wie ein weiterer Ausbau der Aktivitäten möglich ist. Die Stratosphäre erstreckt sich zwischen 15 und 50 km über der Erdoberfläche. (Wochenblatt)

Juan Eulogio Estigarribia: Heute beginnt im Departament Caaguazú der 10. Nationale Milch-Kongress. Wie die Online-Zeitung Economía Virtual im Vorfeld informierte, werden Fachleute aus Argentinien, Brasilien, Uruguay und Paraguay erwartet. Der Milchkongress findet in den Räumlichkeiten des Hilfeleistungsdienstes für Milchproduzenten SAPLE, in der Stadt Juan Eulogio Estigarribia statt, die früher Campo 9 hieß. Organisiert wird der Kongress vom Zusammenschluss der Produktionskooperativen FECOPROD, dem Zusammenschluss der Milchproduzenten und Milchkuhzüchtern APROLE und vom Paraguayischen Molkereiverband CAPAINLAC. (Economía Virtual)

Asunción: Die nationale Stromverwaltung ANDE bereitet sich vor, um Strom des staatlichen Wasserkraftwerkes Acaray nach Brasilien zu verkaufen. Laut Angaben von ABC Color war eine paraguayische Delegation in das Nachbarland gereist, um die Marktbedingungen kennenzulernen. Der Leiter der Delegation, Walter Causarano erklärte, geplant sei, 100 Megawatt an die Stromgesellschaft COPEL zu verkaufen. Das Kraftwerk hat eine maximale Leistung von 210 Megawatt. Vor dem Verkauf müssen allerdings noch einige technische und politische Hürden genommen werden. Zum Beispiel braucht Brasilien Strom mit einer Frequenz von 60 Hertz, in Paraguay wird der Strom mit 50 Hertz produziert. Das Kraftwerkt Acaray wurde in den späten 60ziger Jahren gebaut und liegt in der Nähe von Ciudad del Este. Es staut den Fluss Acaray, kurz bevor er in den Paraná mündet. Das Kraftwerk deckt etwa 8 Prozent des paraguayischen Strombedarfs. (ABC Color)

Arroyito/Horqueta: Die Regierung des neugegründeten Distrikts Arroyito, im Departament Concepción versucht durch einen Kongressbeschluss den Landkreis zu erweitern. Darüber berichtet die Zeitung ABC Color. Der Bürgermeister von Arroyito, Samuel Gonzalez, erklärte gegenüber der Presse, zu seinem Verwaltungs-Gebiet gehören derzeit nur 9 Dörfer, deshalb versuche man das Gebiet zu erweitern. Arroyito wurde formell im November 2016 gegründet. Vorher gehörten die Stadt und die umliegenden Dörfer zum Distrikt Horqueta. Arroyito umfasst ein Gebiet von 880 Quadratkilometern mit 22 tausend Einwohnern. (ABC Color, Wikipedia)

Asunción: Die paraguayische Gesellschaft für Anästhesie hat Bedenken wegen der zahlreichen Anästhesisten angemeldet, die nach einer schlechten Ausbildung ihren Beruf in Krankenhäusern ausüben. Zwei Vertreter der Gesellschaft für Anästhesie sagten gegenüber ABC Color, es gäbe etwa 100 Absolventen der Universitäten Uninorte und Unisal, die einen sogenannten „Licenciado“ oder Techniker – Titel erhalten hätten. Diese Personen hätten oft nur über einen Zeitraum von 2 Jahren an den Samstagen Unterricht gehabt. Dagegen dauere die Ausbildung zum Anästhesisten an der Nationalen und der Katholischen Universität 9 Jahre, da auf das normale Medizinstudium ein 3jähriges Aufbaustudium der Anästhesie erfolge. (ABC Color)

Asunción: Die panamerikanische Gesundheitsorganisation OPS hat dem nationalen Gesundheitsministerium zwei Boote geschenkt. Damit solle die Gesundheitsversorgung am oberen Paraguayfluss verbessert werden, berichtet die OPS auf ihrer Internetseite. Die jeweils 6 Meter langen Aluminiumboote mit Außenbordmotor sollen in Puerto Pinasco und Carmelo Peralta stationiert sein. Das Ziel der OPS sei, die Lebensbedingungen der isoliert lebenden Bevölkerungsgruppen zu verbessern, indem sie besseren Zugang zu Krankenhäusern oder Erst-Versorgungsstellen bekämen, heißt es in dem Bericht. (OPS)

Asunción: Das Ministerium für öffentliche Bauten und Kommunikation hat zwei neue Internetplattformen vorgestellt. Wie die Zeitung ABC Color informierte, handelt es sich dabei um Seiten, auf denen die Benutzer Informationen über Projekte und über Brücken im Land abrufen können. Die erste Seite mit dem Namen „Tembiapó“ ermöglicht es, auf einer Google-Karte Bauprojekte zu suchen und Informationen abzurufen. Teilweise sind auch Fotos oder Videos der Bauarbeiten hinterlegt. Die zweite Seite heißt „Puentes del Paraguay“ und zeigt, ebenfalls auf einer Google-Karte, Informationen über mehr als 900 Brücken in Paraguay. (ABC Color)