Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 16. Juni 2017

Asuncion-Hamburg: Der stellvertretende Außenminister von Paraguay, Oscar Cabello Sarubbi, ist am Mittwoch zum Richter des Internationalen Seegerichtshofes ernannt worden. Bei der alles entscheidenden Wahl wählten gestern im Sitz der Vereinten Nationen in New York 161 von 165 Mitgliedsstaaten für Cabello, wie die Nachrichtenagentur IP-Paraguay berichtete. Es ist das erste Mal, dass ein Land in das Tribunal gewählt wird, das keinen direkten Zugang zum Meer hat. Die Wahl des Vizeministers für auswärtige Angelegenheiten, sei eine große Eroberung der paraguayischen Außenpolitik, hieß es in einem Kommuniqué des Außenministeriums. Der internationale Seegerichtshof ist ein internationales Gericht, das auf der Grundlage des Seerechtsübereinkommens der Vereinten Nationen von 1982 als selbständige Organisation im UN-System tätig ist. Dem Gerichtshof gehören 21 Richter an, die von den 162 Vertragsparteien des Seerechtsübereinkommens auf neun Jahre gewählt werden. Dabei kommen je fünf Richter aus Afrika und Asien, je vier Richter aus Mittel- und Südamerika, beziehungsweise Westeuropa und drei Richter aus Osteuropa. (IP-Py, Woblatt)

 

Asunción: Der Vizepräsident Juan Afara hat gestern seine Kandidatur für das Präsidentenamt bekanntgegeben. Wie die Zeitung ABC Color berichtete, möchte Afara einen geeinten Block der Colorado Partei bilden, der gegen Santiago Peña antritt. Peña hat die Unterstützung von Staatspräsident Cartes. Die internen Vorwahlen in der roten Partei finden am 17. Dezember statt. (ABC Color)

New York: Die Ratingagentur Standard and Poors hat in dieser Woche eine neue Bewertung der paraguayischen Wirtschaftssituation veröffentlicht. Wie die Agentur auf ihrer Internetseite bekanntgab, erhalte Paraguay das dritte Jahr in Folge die Note BB. Damit werden Kredite an den paraguayischen Staat als spekulativ angesehen. Laut Standard and Poors sind Länder, die mit der Note BB bewertet werden, in der nahen Zukunft nicht gefährdet. Allerdings bleiben Unsicherheiten bestehen bezüglich ungünstiger Geschäfts- Finanz- und Wirtschaftsbedingungen.
Die Analyse der Ratingagentur sieht für Paraguay weiterhin Schwierigkeiten, strukturelle Reformen durchzuführen. Das habe vor allem damit zu tun, dass Präsident Cartes sich gegen eine starke parteiinterne Opposition durchsetzen muss. Politischen Tumulte im März dieses Jahres hätten gezeigt, dass Stabilität fehle. Auch das Scheitern von Intrastrukturprojekten mit öffentlich-privaten Partnerschaften wurde als negativ bewertet. Positiv wird in dem Bericht hervorgehoben, dass Paraguay eine vergleichsweise geringe Verschuldung aufweist. (Standard & Poors)

Piky Cua: Die Departamentsverwaltung von Amambay hat gestern eine neue Brücke eingeweiht, die über den Fluss Aquidaban führt. Darüber berichtet die Zeitung Ultima Hora. Die neue Brücke verbindet das Dorf Piky Cua mit der Außenwelt. Bisher mussten die 600 Dorfbewohner den Fluss auf einem Floß überqueren. Es habe zwar eine Hängebrücke gegeben, diese sei aber vor 4 Jahren von Hochwasser zerstört worden. Bei der Überquerung des Flusses mit dem Floß seien in den letzten 4 Jahren 2 Personen ums Leben gekommen, berichtete die Zeitung. Die Einwohner von Piky Cua verpflichteten sich, darauf zu achten, dass keine LKWs die Brücke überqueren, da sie nur für ein Gewicht von 8 tausend Kilogramm ausgelegt ist. (Ultima Hora)

Ayolas: Das doppelstaatliche Wasserkraftwerk Yacyretá stellt Bagger zur Verfügung, um Abwasserkanäle in Missiones zu reinigen. Wie das Nachrichtenportal IP Paraguay berichtet, werden die Löffelbagger verwendet, um durch das Hochwasser verstopfte Kanäle zu öffnen. Dadurch soll erreicht werden, dass das Wasser aus den Überschwemmungsgebieten schneller abfließt. Die starken Regenfälle der vergangenen Wochen haben in Missiones zu schweren Überschwemmungen geführt. (IP Paraguay)

Asunción: Die paraguayische Justiz hat weitere Untersuchungen im Fall der Goldbarren angekündigt, die letztes Jahr auf dem Flughafen Silvio Pettirossi sichergestellt wurden. Darüber berichtete das deutschsprachige Wochenblatt gestern (Donnerstag). Unter anderem sollen die Aussagen des belgischen Geschäftsmannes Marc Andre Didier überprüft werden. Didier erklärte, er habe einem mexikanischen Unternehmer ein Flugzeug für 70 Stunden vermietet. Dieser habe dann vermutlich die 480 Kilogramm Barren gekauft. Didier wurde als Besitzer des Flugzeugs festgenommen und saß fast 3 Monate in Haft. (wochenblatt)

Asunción: In Paraguay werden jährlich rund 150 Millionen US-Dollar für Online-Shopping ausgegeben. Darüber berichtet die Tageszeitung ABC Color. Im vergangenen Jahr war der Umsatz in diesem Bereich um 50 Prozent angestiegen. Der größte Teil der Einkäufe werde in Online-Shops im Ausland ausgegeben. Lediglich 7 Prozent entfielen auf paraguayische Unternehmen, heißt es in dem Bericht. In Paraguay hat sich die Anzahl der Online-Shops im vergangenen Jahr nahezu verdoppelt, auf 114 Geschäfte. (ABC Color)

Asunción: Die erste Ehefrau von Augusto Roa Bastos, Ana Lidia Mascheroni, ist gestern (Donnerstag) gestorben. Wie die Zeitung Ultima Hora berichtete, hätten Roa Bastos und Mascheroni 1942 geheiratet. Gemeinsam seien sie 1947 ins Exil nach Argentinien gegangen. Die Ehe wurde 1953 geschieden. Erst vor 3 Tagen war in Paraguay der 100. Geburtstag von Augusto Roa Bastos gefeiert worden. (Ultima Hora, Wikipedia)

Asunción: In der Hauptstadt hat sich in dieser Woche eine kuriose Verfolgungsjagd abgespielt. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, waren zwei Kriminelle nach einem Raubüberfall auf der Flucht gewesen, als sie von einem Polizisten erkannt und auf dem Motorrad verfolgt wurden. Nach einem Sturz der beiden Übeltäter habe der Polizist diese überwältigen können. Während er jedoch auf Verstärkung gewartet habe, hätte einer der Männer die Dienstwaffe des Polizisten an sich genommen, und die beiden hätten auf ihrem Motorrad das Weite gesucht. (ABC Color)

Asuncion: Die Polizei hat in dieser Woche einen der Diebe gefasst, die vor Kurzem eine Wechselstube in der Gegend Mercado Cuatro überfallen hatten. Das Nachrichtenportal Paraguay.com berichtete gestern, der 34-jährige Mann sei in der Nähe von San Lorenzo festgenommen worden. Er ist einer der Männer, die die Polizei auf dem Band der Überwachungskamera in der Wechselstube gesehen hatte. Die Polizei sucht derweil noch nach den anderen Tätern. (paraguay.com)