Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 19. Juni 2017

Asunción: Das paraguayische Institut für Verfassungsrecht hat eine Einladung des Kongresses abgelehnt. Wie die Zeitung Ultima Hora berichtet, hatte der noch amtierende Kongresspräsident Roberto Acevedo das Institut eingeladen, an der Feier des 25. Jahrestages des Inkrafttretens der paraguayischen Verfassung teilzunehmen. Die Leitung des Institutes erklärte in einer Stellungnahme, nach den jüngsten Vorkommnissen in beiden Kongresskammern sei es nicht angebracht, das Grundgesetz zu feiern. Es sei ein Hohn auf die Verfassung, dass dieselben Leute die das Gesetz gebrochen hätten um die eigenen politischen Ziele zu erreichen, jetzt das Grundgesetz feiern wollten. Das Grundgesetz in seiner jetzigen Form trat am 20. Juni 1992 in Kraft. Der Kongress plant für die Tage vom 20. bis zum 23. Juni eine Vortragsserie über die Wichtigkeit der Verfassung. Das paraguayische Institut für Verfassungsrecht wurde 1999 gegründet mit dem Ziel, die Rechtsstaatlichkeit und Demokratie zu fördern. (Ultima Hora)

 

Asunción: Am Freitag sind neue Räumlichkeiten im Regiment des Begleitschutzes des Präsidenten eingeweiht worden. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, handelt es sich dabei um einen Aufenthaltsraum und einen Stillraum für die Frauen und Mütter, die im Begleitschutz arbeiten. An den Feierlichkeiten nahm auch Staatspräsident Cartes teil. Der Begleitschutz des Präsidenten existiert seit der Regierungszeit von Carlos Antonio Lopez. Seine Aufgaben sind die Begleitung und Schutz von Staatsoberhäuptern und deren Familien. Dazu gehören sowohl der amtierende Präsident und Vizepräsident, als auch Staatsbesuch aus dem Ausland und ehemalige Staatspräsidenten. Dem Regiment gehören 350 Militärs an, darunter 22 Frauen. (ABC Color)

Bella Vista: Ein Unternehmen aus Bella Vista möchte Pulver-Sojamilch für den afrikanischen Markt herstellen. Darüber berichtet die Zeitung ABC Color. Das Unternehmen Country Soy hätte schon seit einigen Jahren Lebensmittel aus Soja für das Schülerfrühstück hergestellt. Jetzt habe sich die Möglichkeit ergeben, den afrikanischen Markt mit Pulvermilch aus Soja zu beliefern, sagte die Leiterin des Unternehmens Luisa Salapata de Schneider. Für ihr Unternehmen sei die Herstellung von Milchpulver aus Soja etwas Neues, und man habe erst den Prozess kennen lernen und die notwendigen Einrichtungen machen müssen. Zu Beginn sollen monatlich 8 Container mit Sojamilch-Pulver nach Ghana exportiert werden.(ABC Color)

Asunción: Der Leiter der paraguayischen Eisenbahn, FEPASA, Roberto Salinas, hat gestern mit Interessierten aus der Bevölkerung eine Begehung der zukünftigen Bahnstrecke im Norden Asuncions vorgenommen. Laut Angaben der Zeitung ABC Color habe man dabei vor allem darüber gesprochen, welche Grundstücke von einem Bau betroffen sein würden, und ob es Alternativen zur geplanten Strecke gäbe. Eine Kommission im Senat bereitet ein Gesetzesprojekt zur Reaktivierung der Eisenbahn vor. Zu Beginn soll die Bahnstrecke zwischen Asunción und Ypacaraí wieder aufgebaut werden. Größter Konfliktpunkt ist dabei die Räumung der alten Bahntrasse. Teile der Grundstücke sind zwischenzeitlich verkauft worden, andere Teile wurden besetzt, und ein Teil der Grundstücke wird von der Stadtverwaltung von Asunción vermietet. (ABC Color)

Asunción: Gestern ist die Holzausstellung Expomadera zuende gegangen. Darüber berichtet die Zeitung La Nación. Der Leiter der paraguayischen Föderation der Holzindustrien FEPAMA, Carlos Altieri, sagte bei der Eröffnungsfeier, der Sektor beschäftige in Paraguay schätzungsweise mehr als 100 tausend Personen. Die Kapazität der Holzverarbeitenden Industrie im Land sei in den letzten 4 Jahren bedeutend gestiegen. — Laut Angaben des Nationalen Forstdienstes Infona exportierte Paraguay im letzten Jahr Holzwaren im Wert von rund 79 Millionen US-Dollar. Fast die Hälfte davon waren Holzkohle und Brennholz. (La Nacion, INFONA)

Pilar: Der Rindviehbestand im Departament Ñeembucu ist in den letzten 3 Jahren um ein Drittel geschrumpft. Das sagte der Leiter der ländlichen Vereinigung in Ñeembucu, Guillermo Sisul, gegenüber ABC Color. Seinen Angaben zufolge waren in dem Departament vor 3 Jahren 600 tausend Kopf Vieh, heute sind es 400 tausend. Allein in den letzten Wochen seien 50 tausend Kopf Vieh wegen der Überschwemmungen verkauft worden. Es sei zu erwarten, dass noch zahlreiche Rinder in den nächsten Wochen verenden werden, wegen der Kombination aus Feuchtigkeit, Kälte und Nahrungsmittelknappheit. Wegen der schlechten Wege sei oft nur ein Transport zu Fuß möglich, sagte Sisul. (ABC Color)

Limpio: In Limpio ist am Freitag letzter Woche eine Fabrik für die Herstellung von Schnüren eingeweiht worden. Wie die Zeitung La Nación berichtet, handelt es sich um eine Filiale des brasilianischen Unternehmens Itacorda. In dem 2 tausend 500 Quadratmeter großen Gebäude werden Kunststoffschnüre hergestellt. Anfangs sollen 25 Tonnen Schnüre pro Monat hergestellt worden. Das Unternehmen bietet 30 Personen Arbeit. Der Chef von Itacorda für Brasilien und Paraguay, Luis Fabiano erklärte, durch die Fabrik in Limpio sei man jetzt nicht mehr auf Importe aus China angewiesen. In Zukunft wolle man in einer weiteren Produktionslinie Gurte herstellen. Die Produktion soll zum Teil in die Zentrale in Brasilien gebracht werden, teilweise sind aber auch Exporte von Paraguay aus in andere Länder geplant. (La Nacion)

Asunción: Der taiwanesische Botschafter in Paraguay, Tah-Ray Yui, hat sich in der letzten Woche mit Staatspräsident Horacio Cartes getroffen. Wie die Zeitschrift 5 días berichtet, sei unter anderem über die Förderung des bilateralen Handels, und über die Feiern zum 60jährigen Bestehen der Beziehungen zwischen beiden Ländern gesprochen worden. Cartes hätte dem Diplomaten seine Solidarität mit der taiwanesischen Regierung ausgesprochen, heißt es in dem Bericht. Paraguay und 19 andere Länder erkennen die Regierung von Taiwan als die rechtmäßige chinesische Regierung an. In der vergangenen Woche hatte die Regierung von Panama angekündigt, seine Beziehungen zu Taiwan abzubrechen und stattdessen Kontinentalchina anzuerkennen. Daraufhin waren auch in Paraguay Forderungen laut geworden, die Unterstützung der taiwanesischen Regierung fallenzulassen. (5 Dias)

Asunción: Am vergangenen Wochenende ist im Armenviertel „Bañado Sur“ eine Schulung zur Finanzerziehung durchgeführt worden. Wie die Zeitung La Nación berichtet, wurde die Schulung von der Nationalen Strategie für Finanz-Inklusion des Finanzministeriums durchgeführt. Themen die behandelt wurden, waren Kostenvoranschläge, Kredite und Ersparnisse. Gleichzeitig wurden auch weitere Dienstleistungen angeboten, wie Impfungen, Einschreibungen ins Wahlregister, und die Erstellung von Personalausweisen. Ähnliche Einsätze sollen in den kommenden Wochen in weiteren Ortschaften im Inland durchgeführt werden. (La Nacion)

Asunción: Die paraguayischen Importe von Obst und Gemüse sind in den letzten Jahren beständig angestiegen. Darüber berichtet die Zeitung Ultima Hora. Laut Angaben des Sekretariates für Pflanzenschutz und Saatgutqualität, SENAVE, haben sich die Importe von Gemüse in den letzten 4 Jahren verdoppelt, auf 85 Millionen Kilogramm im vergangenen Jahr. Auch der Obstimport verdoppelte sich, auf zuletzt 25 Millionen Kilogramm. Der Leiter der Vereinigung von Obst- und Gemüsebauern, César Velázquez erklärte, viele Bauen geben ihre Arbeit auf und wanderten nach Argentinien aus. In den letzten Jahren sei ein großer Teil der Anbaufläche an Großgrundbesitzer verkauft oder verpachtet worden, die dann weniger arbeitsintensive Kulturen wie Soja oder Reis anbauen. (Ultima Hora)