Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 05. Juli 2017

Encarnación: Die Antidrogenpolizei Senad hat gestern (Dienstag) im Naturschutzgebiet San Rafael Cannabispflanzungen zerstört und ein Lager gefunden, in dem Marihuana gepresst und verpackt wurde. Darüber berichtet die Zeitung Ultima Hora. Die Polizisten fanden zwei Parzellen mit insgesamt 8 Hektar Cannabispflanzen, und in einem Lager im Wald sowohl gehackte Cannabisblätter als auch hydraulische Pressen, die für das Verpacken der Drogen verwendet werden. Bei dem Einsatz konnten keine Personen festgenommen werden, da das Lager verlassen war. Der Park San Rafael liegt im nördlichen Itapúa. Wie das Nachrichtenportal paraguay.com berichtet, wird die 75 tausend Hektar große Waldreserve von einem Wächter überwacht. Zusätzlich sind in der Waldreserve Personen von Naturschutzorganisationen unterwegs, die immer wieder in Konflikt mit illegal arbeitenden Holzfällern geraten. (Paraguay.com, Ultima Hora)

 

Encarnación: Seit dem Wochenende überqueren viele Argentinier die Grenze von Posadas nach Encarnación, um auf paraguayischer Seite ihre Autos zu tanken. Darüber berichtet die Zeitung ABC Color. Grund dafür ist eine Gesetzesänderung in Argentinien, die dazu geführt hat, dass die Brennstoffe an Tankstellen in Posadas und Clorinda um 7 bis 14 Prozent teurer geworden sind. Ein argentinischer Autofahrer sagte gegenüber der Zeitung, er könnte auf paraguayischer Seite für den gleichen Preis 15 Liter mehr tanken. Außerdem nutze er die Gelegenheit und mache seine Einkäufe in Encarnación.
Im Nachbarland hatte ein Gesetz den Tankstellenbetreibern in Posadas und Clorinda einen Teil der Brennstoffsteuer erlassen, damit diese mit paraguayischen Tankstellen konkurrieren können. Dieses Gesetz ist Ende Juni abgelaufen. Der Präsident vom Verband der Tankstellenbesitzer in Nordargentinien sagte, es sei unwahrscheinlich, dass eine vergleichbare Regelung wieder in Kraft tritt. Da im Moment praktisch alle Waren in Paraguay günstiger seien als in Argentinien, würden die Argentinier ohnehin nach Paraguay zum Einkaufen fahren. (ABC Color)

Arroyito/Asuncion: Heute (Mittwoch) vor genau 3 Jahren ist Edelio Morínigo von der EPP entführt worden. Anlässlich dazu veranstaltet eine Gruppe Angehöriger heute einen symbolischen Marsch von 18 Kilometern in der Nähe des Viehzuchtbetriebes Macchi Cué bei Cuero Fresco, im Süden von Concepción. Dort war der Unteroffizier Edelio Morínigo am 5. Juli 2014 von bewaffneten Mitgliedern der selbsternannten paraguayischen Volksarmee, EPP, entführt worden.
An dem Marsch beteiligte sich auch der Vater von Edelio, Florenciano Morínigo. Die Mutter hatte die Nacht in der Zone verbracht, um eine Gebetswache abzuhalten. Eine Nacht ohne Schlaf dort zu verbringen sei unbequem gewesen, aber es sei nichts im Vergleich zu dem, was ihr Sohn bereits seit 3 Jahren durchmachen müsse, sagte Obdulia Florenciano gegenüber einem Reporter von Ultima Hora. Die Familie hatte zuletzt vor 2 Jahren ein Lebenszeichen von Edelio erhalten, in Form einer Videobotschaft zusammen mit einem Mitgefangenen, das die EPP den Angehörigen hatte zukommen lassen. (UH, Hoy)

Asunción/Pozo Colorado: Der Senat hat gestern (Dienstag) das Gesetzesprojekt zur Schaffung einer neuen Munizipalität bei Pozo Colorado abgelehnt. Damit folgte der Senat dem Urteil des Staatspräsidenten, der gegen das Gesetzesprojekt bereits sein Veto eingelegt hatte. Das Parlament hatte im vergangenen Jahr ein Gesetzesprojekt auf den Weg gebracht, dass einen neuen Distrikt im Departament Presidente Hayes schaffen sollte, mit Pozo Colorado als Zentrum. Der Distrikt hätte 12 tausend 500 Quadratkilometer lang sein sollen. Die Bewohner von Pozo Colorado fordern seit längerem die Schaffung eines eigenen Distriktes, da es für sie schwierig ist, für Behördengänge in das 250 Kilometer entfernt liegende Villa Hayes zu fahren. (ABC Color)

Mauricio José Troche: Petropar erhöht den Preis für Zuckerrohr. Vertreter von Petróleos Paraguayos und der Vereinigung von Zuckerrohrbauern aus Troche, in Guairá hätten sich auf eine Erhöhung um 10 tausend Guaranies pro Tonne geeinigt, gab der Präsident von Petropar, Eddi Jara auf einer Pressekonferenz bekannt. Die Zuckerrohrbauern erhalten von dem staatlichen Unternehmen damit nun 190 tausend Guranies pro Tonne Zuckerrohr. Außerdem zahlen Zuckerrohrbauern einen Sonderpreis von 4 tausend Guaranies für Diesel. Der Privatsektor zahlt 170.000 Guaranies pro Tonne Zuckerrohr plus drei Liter Dieselkraftstoff. Mit der Einigung endete der Protest vor der Fabrik in Troche, der schon längere Zeit andauerte. Rund 1 tausend 700 Bauern dürften von dem Preisanstieg in dem Sektor profitieren. (Woblatt, ABC)

Asuncion: Paraguay steht auf Platz 5 der Länder, bei denen juristische Informationen leicht per Internet zugänglich sind. Das geht aus dem Ranking hervor, das gestern vom Zentrum für juristische Studien von Amerika, Ceja, bekanntgegeben wurde. Ceja bewertete die Länder von Nord-, Mittel- und Südamerika danach, wie leicht es auf den Internetseiten der Regierungen ist, unter anderem Daten über das Rechtswesen des jeweiligen Staates einzusehen. Paraguay schneide in dem Ranking gut ab, weil die Internetseiten der paraguayischen Justiz anwenderfreundlich seien, heißt es. Der Internetnutzer komme schnell an die Informationen aus dem Rechtssystem ran, die er suche. Auf Platz 1 der Ceja-Liste steht Chile. (Hoy)

Asuncion: Im Kreise seiner Mitarbeiter feiert Staatspräsident Horacio Cartes heute seinen 61. Geburtstag. Zahlreiche Parteifreunde und Mitarbeiter des Präsidenten seien auf dem Anwesen Mburuvichá Róga, das Cartes bewohnt, eingetroffen, berichtete die Zeitung ABC-Color. Am Morgen habe sich der Präsident mit seinen Ministern und Direktoren der staatlichen Unternehmen zu einem Frühstück getroffen, informierte die staatliche Nachrichtenagentur IP-Paraguay. Im Laufe des Tages wird es Privataudienzen mit mehreren hochrangigen Politikern geben. (ABC, UH, IP-Py)

Asuncion/San Lorenzo: In San Lorenzo ist mit dem Bau der ersten 2 Haltestationen für den künftigen Metrobus begonnen worden. Es sind die ersten von insgesamt 24 Haltestellen entlang der Strecke, die der elektrisch betriebene Bus zwischen der Universitätsstadt und dem Stadtkern von Asuncion fahren wird. Wegen der Bauarbeiten würden auf einer Teilstrecke der Hauptstraße Mariscal Estigarribia 2 der 3 Fahrbahnen gesperrt, informierte die Zeitung Hoy. Der Verkehr muss dort dann mit einer Fahrbahn zurechtkommen. Die Haltestellen werden im Abstand von 500 Metern in der Mitte der 2 Fahrbahnen gebaut, und so eingerichtet sein, dass man an der einen Seite Richtung San Lorenzo in den Bus steigen und auf der anderen Seite den Bus in Richtung Asuncion nehmen kann. (Hoy)

Ñemby: Der Berg Ñemby gehört neuerdings zum lokalen Distrikt. Ein Dekret, indem der Berg an das Distrikt Ñemby überschrieben wird, sei gestern von Staatspräsident Horacio Cartes erlassen worden, berichtet das Nachrichtenportal Paraguay.com. Jahrzehntelang hatte das Unternehmen Concret Mix auf dem Berg einen Steinbruch betrieben. Um die Steine abzubauen, waren regelmäßig Sprengungen vorgenommen worden, durch die in den letzten Jahren Häuser in der Nachbarschaft geschädigt wurden. Auf Druck der Bevölkerung und der Stadt Ñemby war Concret Mix auf Druck vor einem Jahr die Lizenz zum Abbau der Steine entzogen worden. (Py.com)

Asunción: Die Firma San Francisco wird in Villeta einen neuen Hafen bauen. Das sagte der Präsident der Firma, Fernando Leri Frizza, gegenüber der Zeitung ABC Color. Gestern (Dienstag) seien die entsprechenden Kredite bei Banken aus Deutschland, den USA und Kanada formell abgeschlossen worden. Vorgesehen ist, einen Hafen für das Umladen von Containern in Villeta zu bauen. In dem Hafen sollen 24 Container pro Stunde umgeladen werden können. Die Firma San Francisco betreibt bereits Häfen in Asunción und Pilar. Baubeginn des neuen Hafens, der den Namen „Caacupemí Villeta“ tragen wird, soll in einem Monat sein. (ABC Color)