Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 24. Juli 2017

Asunción: In den vergangenen Tagen ist das Ausmaß der Schäden durch den Frost der letzten Woche deutlicher geworden. Durch drei aufeinanderfolgende Tage mit Temperaturen um den Gefrierpunkt war zunächst bekanntgeworden, dass Gemüsebauern mit massiven Verlusten rechneten. Die Vereinigung von Produktionsgremien spricht inzwischen von Verlusten die schlimmer sind als bei der Kältewelle im Jahr 1975. Überraschend war für viele Gemüsebauern, dass auch die Pflanzen in Gewächshäusern vom Frost zerstört wurden. Vor allem Gewächshäuser des sogenannten „isralischen Typs“, die vom Ministerium für Landwirtschaft und Viehzucht errichtet und finanziert wurden, hätten der Kälte nicht standhalten können. Die Kammer für Getreide und Ölfrüchte erklärte, von 430 tausend Hektar Weizen sei etwa die Hälfte durch den Frost beschädigt. Das entspräche einem Schaden von 80 Millionen Dollar. Vorher hatten die Sojabauern schon durch die vielen Regentage im Mai Verluste in Höhe von 160 Millionen Dollar hinnehmen müssen. Dionisio Hildebrandt vom Koordinationstisch für die Landwirtschaft in Caaguazú sagte, die Mehlproduktion werde durch den Frost zunächst nicht beeinträchtigt werden, da die Mühlen noch große Mengen Weizen auf Lager hätten. (ABC Color)

 

Cruce Pioneros: Das Ministerium für öffentliche Bauten und Kommunikation hat 8 Milliarden Guaranies für die Reparatur der Transchacostrasse bevorschusst. Das gab der Präsident des Wegebauunternehmens Constructora Heisecke, Ingenieur José Luis Heisecke gegenüber Ultima Hora bekannt. Die 8 Milliarden Guaranies entsprechen 10 Prozent der Gesamtsumme, die für Reparaturarbeiten zwischen Rio Verde und Mariscal Estigarribia veranschlagt wurden, so Heisecke. Derzeit werde das Baulager bei Cruce Pioneros aufgebaut. Als erstes sollen die größten Schlaglöcher gefüllt und die Seitenstreifen an der Fernstraße gesäubert werden. In 2 Wochen sei geplant, die ersten Arbeiten mit Asphaltmasse durchzuführen, sagte der Ingenieur. Er betonte, dass es sich bei den derzeitigen Maßnahmen lediglich um Reparatur und Wartung handelt, bis im 2. Halbjahr 2018 der Neubau der Straße beginnt. Diese Arbeit wird das Unternehmen für 80 Milliarden Guaranies machen. (UH)

Hamburg/Asuncion: Bei drei gezielten Aktionen gegen den Drogenschmuggel sind 3,8 Tonnen Kokain konfisziert worden, die aus Paraguay kamen. Darüber berichteten mehrere Printmedien in Deutschland am Wochenende, darunter das Online-Nachrichtenportal Spiegel.de. Zwischen Futtermittel und Holzkohle versteckt kamen demnach mehrere Container mit insgesamt 3 tausend 800 kg Kokain nach Deutschland. Das Kokain, das einen Reinheitsgehalt von 85 bis 90% hat, war im Hamburger Hafen bei drei Aktionen im März und Mai beschlagnahmt worden. Die Drogen mit einem Wert von 800 Millionen Euro wurden in der Reichspräsident-Ebert-Kaserne in Hamburg präsentiert. Um genügend Schutz zu gewährleisten waren auch Scharfschützen auf dem Dach postiert. Die paraguayische Polizei wurde derweil um Amtshilfe gebeten, um herauszufinden, wer die Container gepackt hat. Drei Container starteten in Paraguay, wenn auch bei einem das Herkunftsland Uruguay angegeben wurde. Am 24. März 2017 waren 1,4 Tonnen Kokain konfisziert worden, am 18. April weitere 1,6 Tonnen und am 8. Mai fast 800 Kilogramm des weißen Pulvers. (Woblatt, Spiegel.de)

Mariano Roque Alonso: Die größte Ausstellung des Landes, die Expo 2017 in Mariano Roque Alonso, hat gestern (Sonntag) Abend ihre Türen geschlossen. In den 2 Wochen wurde die Ausstellung von rund 600 tausend Personen besucht, das ist ein Anstieg von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Bereich der Viehzucht wurden Rinder im Wert von 10,7 Milliarden Guaranies versteigert. Auch das ist ein leichter Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Das teuerste Rind, das versteigert wurde, war ein Kuh der Rasse Nelore, die am Donnerstag für 198 Millionen Guaranies verkauft wurde. (ABC Color)

Asunción/Bilbao: Die spanische Bank Bilbao hat für die paraguayische Wirtschaft ein weiterhin kräftiges Wachstum vorausgesagt. Das geht aus einer Einschätzung zur lateinamerikanischen Wirtschaft im dritten Quartal 2017 hervor, den die Bank veröffentlichte. Demnach soll Paraguay im laufenden Jahr sein Brutto-Inlandsprodukt im laufenden Jahr um 3,7 Prozent steigern. Damit läge das Land auf Platz eins im südamerikanischen Raum. Im kommenden Jahr könnte Paraguays Wirtschaft dann um 3,5 Prozent wachsen, womit das Land hinter Peru auf Platz 2 läge. Für ganz Lateinamerika sieht die Bank für das Laufende Jahr ein Wachstum von 0,8 Prozent und für das kommende Jahr um 1,7 Prozent vor. (BBVA)

San Bernardino: Zwischen Luque und San Bernardino hat am Samstag ein außer Kontrolle geratener Flächenbrand für Probleme gesorgt. Dabei seien 10 Hektar abgebrannt, berichtet das Wochenblatt. Der entstandene Rauch habe die die Sicht dermaßen beeinträchtigt, dass die Straßenpatrouille die Verbindungsstraße absperren musste, berichtet Ultima Hora. Parallel dazu wurde die Feuerwehr gerufen. Ihr gelang es, das Feuer unter Kontrolle zu bringen. (Woblatt, UH)

Asunción: Die Stadtverwaltung von Asunción wird das umstrittene Parksystem voraussichtlich in diesem Jahr nicht mehr einführen. Darüber berichtet die Zeitung ABC Color. Ursprünglich hatte die Firma Parxin ab August die Konzession für die Ausstattung, Überwachung und das Einkassieren der Parkgebühren für 9 tausend 700 Parkplätze erhalten sollen. Nachdem der staatliche Rechnungshof Bedenken geäußert hatte, hat Bürgermeister Mario Ferreiro in der letzten Woche bekanntgegeben, dass das System nicht im August an den Start gehen werde. Die endgültige Entscheidung muss allerdings der Stadtrat von Asunción fällen. Die Firma Parxin erwägt nun rechtliche Schritte gegen die Stadtverwaltung. Sie hätten bereits 2 Millionen Dollar investiert, erklärten Verantwortliche der Firma. (ABC Color)

Asunción: Mehr als 80 tausend Kinder und Jugendliche zwischen 5 und 17 Jahren in Paraguay besuchen keine Schule. Darüber berichtet die Zeitung Ultima Hora. Unter den Personen, die als arm eingestuft würden, seien 690 tausend zwischen 5 und 17 Jahre alt. Von diesen besuchen 83 tausend keine Schule. Das geht aus Daten der Statistikbehörde hervor. In der Mehrheit der Fälle wurde angegeben, die Kinder und Jugendliche gingen wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten nicht in die Schule. Ein weiteres Problem, mit dem das Erziehungsministerium zu kämpfen hat, ist der Anteil der Schüler der den Schulbesuch abbricht. Das sind rund 7 Prozent der schulpflichtigen Kinder. (Ultima Hora)

Asunción/Paris: Auf Schlachtfeldern des Dreibundkrieges sollen Ausgrabungen vorgenommen werden. Das berichtet die Presseabteilung des Außenministeriums. Die Nachforschungen werden im Rahmen der 150-Jahr-Feiern des Dreibundkrieges vorgenommen und vom französischen Ministerium für Kultur und Kommunikation unterstützt. Für die Ausgrabungen sollen demnächst französische Archäologen nach Paraguay kommen. Eventuelle Funde der Ausgrabungen sollen in Museen ausgestellt werden. Zum Gedenken an den Dreibundkrieg hat die Regierung den Zeitraum vom 11. November 2014 bis zum 1. März 2020 unter das Motto gestellt „Sesquicentenario de la Epopeya Nacional“, zu deutsch etwa „150-Jahr-Feier des nationalen Heldenepos“. (RREE, Kongress)

Ayolas: Die Stadt Ayolas hat die Einrichtung einer Fährverbindung über den Paraná in die argentinische Ortschaft Ituzaingó vorgeschlagen. Laut Angaben der Zeitung ABC Color soll so die Wirtschaft in der Zone gefördert werden. Es besteht zwar eine Straße über den Staudamm von Yacyretá, diese ist aber aus Sicherheitsgründen für den öffentlichen Verkehr gesperrt. Der Bürgermeister von Ayolas erklärte, durch eine Fährverbindung zwischen beiden Städten könnten sowohl die Wirtschaft, als auch die Kultur und die Gesundheitsversorgung in der Zone verbessert werden. Eine Überquerung des Paranás per Schiff könne auch eine touristische Attraktion sein, da man den Fluss unterhalb der Staumauer überqueren würde. Allerdings seien für die Einrichtung der Verbindung zunächst administrative Schritte, und der Bau von geeigneten Häfen auf beiden Flussseiten notwendig. (ABC Color)