Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 03. August 2017

Asuncion/Mercosur: Paraguay wird sich im Mercosur für Sanktionen gegen Venezuela aussprechen. Das kündigte Außenminister Eladio Loizaga gegenüber dem Nachrichtenportal Paraguay.com an. Am kommenden Wochenende werden sich Vertreter der Mercosur-Mitgliedsstaaten in Brasilien treffen, um über Sanktionen gegen Venezuela zu beraten. Der Außenminister erinnerte daran, dass Paraguay schon vor einem Jahr gefordert hatte, die im Protokoll von Ushuaia festgelegten Maßnahmen zu ergreifen, die einem Mitgliedsland bei Missachtung der demokratischen Ordnung drohen. Damals waren aber die übrigen Mitgliedsstaaten nicht derselben Meinung gewesen. Sollten sich die Mercosur-Partner jetzt für die Umsetzung des Protokolls von Ushuaia aussprechen, würde das Land alle Rechte verlieren, die ein Staat in dem Bündnis hat. Derzeit gilt Venezuela als suspendiertes Mercosur-Mitglied. (Py.com, Wikipedia)

 

Asunción: Die Steuereinnahmen bis Juli sind um 7 Prozent angestiegen, im Vergleich zum selben Vorjahreszeitraum. Darüber berichtet die Zeitung ABC Color. Demnach wurden in den ersten 7 Monaten des Jahres 7,8 Billionen Guaranies an Steuern eingenommen. Die Hälfte der Steuereinnahmen macht die Mehrwertsteuer aus, gefolgt von der Unternehmenssteuer „Iracis“. Die Konsumsteuer trägt 4 Prozent zu den Steuereinnahmen bei, die persönlich Einkommenssteuer 2 Prozent und die Landwirtschaftssteuer Iragro 1,7 Prozent. (ABC Color)

Asunción: Die Bewegung „Frente Guazú“ hat einen Gesetzesentwurf zur Erhöhung von Steuern vorgelegt. Laut Angaben der Zeitung Hoy wurde der Entwurf von den Senatoren Carlos Filizola und Esperanza Martínez präsentiert. Er sieht vor, die Tabaksteuer von derzeit 16 auf 30 Prozent zu erhöhen. Dadurch könnten Einnahmen in Höhe von 70 Millionen Dollar jährlich generiert werden, meinten die Senatoren. Das Geld könnte für die den Schuldenerlass für Kleinbauern verwendet werden. Auch das Umstrittene Projekt zur Besteuerung von Sojaexporten könnte, wenn es verabschiedet würde, helfen die Kosten des Schuldenerlasses zu decken, sagten die Senatoren. (Hoy)

Asunción: Im vergangenen Juli ist in Paraguay eine Inflation von 0,1 Prozent verzeichnet worden. Das geht aus einem Bericht der Zentralbank hervor. Im Bereich Lebensmittel zeigte sich ein leichter Preisrückgang, während Dienstleistungen etwas teurer wurden. Trotz der Frostschäden Mitte Monat sei der Preis für Obst und Gemüse im Durchschnitt nicht gestiegen, berichtet ABC Color. Während Gemüse um 4 Prozent im Preis sank, stieg der durchschnittliche Preis für Obst um 0,4 Prozent an. Es wird erwartet, dass die Preise für Obst und Gemüse in diesem Monat ansteigen werden. Von Januar bis Juli liegt die Inflation in Paraguay bei 2,1 Prozent, für die vergangene 12 Monate waren es 4 Prozent. (BCP)

Asunción: In diesen Tagen werden die Umstände untersucht, die zur Stürmung der PLRA-Zentrale und dem Mord am Politiker Quintana in der Nacht zum 1. April geführt haben. Wie die Zeitung Ultima Hora berichtet, sind die Telefonverbindungen des Polizeichefs Críspulo Sotelo ausgewertet worden. Auffallend sei, dass der Polizeichef kurz vor dem Angriff auf das PLRA-Gebäude José Ortiz angerufen habe. Ortiz ist Chef der Tabakfirma „Tabacalera del Este“, die im Besitz von Präsident Horacio Cartes ist. Danach habe der Polizeichef nacheinander den Präsidenten Cartes und den Innenminister angerufen. Minuten später habe die Polizei das PLRA-Gebäude gestürmt und den Politiker Rodrigo Quintana erschossen. (Ultima Hora)

Asunción: Das Gesundheitsministerium hat gestern 25 neue Krankenwagen geschenkt bekommen. Wie die Zeitung La Nación berichtete, sind die Ambulanzen eine Schenkung des doppelstaatlichen Wasserkraftwerkes Itaipú. Die Wagen sind vom Modell „Mercedes Sprinter“, und ausgestattet mit zahlreichen Geräten für Intensivbetreuung von Patienten. 10 der Fahrzeuge sollen in Asunción bleiben, der Rest soll auf die Departamentshauptstädte verteilt werden. Die Kosten werden mit 100 tausend US-Dollar pro Fahrzeug angegeben. (La Nacion)

Asunción: Paraguay ist das Land in Südamerika mit den meisten Weide- oder Waldbränden. Wie das brasilianische Ministerium für Wissenschaft und Technik bekanntgabt, habe es in diesem Jahr in Paraguay schon mehr als 11 tausend Brände gegeben, die per Satellit entdeckt werden können. In der Anzahl der Feuer liegt Paraguay damit auf Platz 4 der südamerikanischen Länder, hinter Brasilien, Argentinien und Venezuela. Verrechnet man allerdings die Anzahl der Brände mit der Fläche, kommt in Paraguay durchschnittlich ein Feuer auf 36 Quadratkilometer. In den anderen Ländern sind es meist mehr als 100, in den Ländern mit einem hohen Urwald-anteil mehr als 500 Quadradkilometer pro Brandherd. (INPE.BR)

Asunción: Die nationale Direktion für öffentliche Ausschreibungen hat eine Liste der Firmen veröffentlicht, die die meisten Waren oder Dienstleistungen an den paraguayischen Staat verkauft. Wie die Zeitschrift „Cinco Días“ bekanntgab, ist der größte Zulieferer die Firma „Pancita de Navegacion“. Es handelt sich dabei um ein Transportunternehmen, dass Container transportiert. An diese Firma hatte der Staat im ersten Halbjahr 87 Millionen Dollar überwiesen. Auf Platz 2 folgt die Firma Asismed, die eine Krankenversicherung und 3 Krankenhäuser betreibt. Drittgrößter Lieferant der Regierung ist das Unternehmen „Glencore“, das Rohstoffe und Lebensmittel verkauft. 6 der 10 größten Lieferanten an die Regierung sind Baufirmen. (5 Dias)

Asunción: Für den Bau von 2 Straßenüberführungen sollen etwa 3 Hektar Land vom Botanischen Garten abgegeben werden. Wie die Zeitung Ultima Hora berichtet, geht es um den Bau von zwei Überführungen, die die neue Uferpromenade „Costanera Norte“ mit der Ruta Transchaco und der Straße „Ñu Guazu“ verbinden sollen. Im Ausgleich soll der botanische Garten ein anliegendes Grundstück der Streitkräfte bekommen. Im Stadtrat von Asunción wird diskutiert wie sichergestellt werden kann, dass das Verteidigungsministerium tatsächlich das Grundstück abgibt. Schon in der Vergangenheit hatte der botanische Garten ein Grundstück von 27 Hektar erhalten sollen im Gegenzug zur Abgabe von Land für den Bau einer Siedlung. Das Grundstück sei aber nie dem botanischen Garten gegeben worden, erinnerte einer der Stadträte. Der botanische Garten von Asunción hat von seiner ursprünglichen Größe von 450 Hektar heute nur noch eine Fläche von 250 Hektar. (Ultima Hora)

Capiatá: Die Stadtverwaltung von Capiatá hat etwa 150 Auspuffe von Motorrädern zerstören lassen. Darüber berichtet die Zeitung Ultima Hora. Es handelte sich dabei um Auspuffe des Typs „Boca zero“ und „Boca ocho“, die verboten sind, seil sie zu viel Lärm machen. Wie der Bürgermeister erklärte, habe man die Auspuffe von Motorrädern abgeschraubt, die beschlagnahmt wurden. Meist hätten die Besitzer der Motorräder auch keine Zulassung, keinen Führerschein und keinen Motorradhelm gehabt. Nach dem Bezahlen einer Geldstrafe und dem Vorlegen eines neuen, leisen Auspuffes können die können die Besitzer ihre Motorräder wieder abholen. (Ultima Hora)