Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 04. September 2017

Estancia Lucipar: Beamte der Einsatztruppe FTC haben ein leeres Versteck der EPP gefunden. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, wurde im Busch bei der Estancia Lucipar eine Stelle entdeckt, wo die Entführer vermutlich einige Tage gewesen sind. Man habe Reste eines Feuers und eine Müllgrube gefunden, berichtet die Zeitung. Die Stelle sei nur 300 Meter entfernt von dort, wo am Freitag Bernhard Blatz entführt worden war. Von dem Entführten fehlt nach wie vor jede Spur. Die EPP hat sich bis heute auch nicht mit einer Lösegeldforderung gemeldet. ABC Color, ABC Color)

 

Asunción: Die französische Supermarktkette “Carrefour” hat den Verkauf von Holzkohle aus Paraguay gestoppt. Darüber berichtet die Zeitung ABC Color. Grund für den Kaufstopp ist demnach ein Bericht der britischen Zeitung „The Guardian“. Darin war nach eingehenden Recherchen darauf hingewiesen worden, dass die Holzkohle aus Paraguay einer der Gründe für die Abholzung des Trockenwaldes im Chaco sei. Besonders kritisiert wird in dem Zusammenhang die Firma Bricapar, die der Familie des Ministers für öffentliche Bauten Ramón Jiménez Gaona gehört. Von Teniente Ochoa aus beliefert Bricabar europäische Supermarktketten mit Holzkohle. Paraguay ist fünftgrößter Holzkohle-Exporteur der Welt. (ABC Color)

Asunción: Das Wahlgericht der Colorado Partei hat gestern die die offizielle Wählerliste der Partei veröffentlicht. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, hat die Partei 2,3 Millionen eingeschriebene Wähler. Zwei Politiker wurden aus der Liste ausgeschlossen und können damit auch nicht für einen Posten kandidieren. In einem Fall handelt es sich um einen Funktionär der Partei, der in Bolivien mit 5 Tonnen Marihuana festgenommen wurde. Im anderen Fall ist es der stellvertretende Abgeordnete von Amambay, der wegen Drogenkriminalität angeklagt ist. Für die Partei-internen Wahlen am 17. Dezember haben sich 42 Bewegungen angemeldet, von denen 6 allerdings nicht die erforderlichen Bedingungen erfüllen konnten. Von heute bis zum 3. Oktober können Personen und Bewegungen ihre Kandidaten einschreiben. (ABC Color)

Asunción: Das staatliche Fürsorgeinstitut IPS wird ab Oktober die Unternehmen, die die Beiträge ihrer Angestellten nicht zahlen, in die Wirtschafts-Auskunftei Informconf eintragen. Laut Angaben von ABC Color geht es um Arbeitgeber, die die Zahlungsfrist um 90 Tage überschritten haben. Der Finanzdirektor vom IPS erklärte, es sei in dem Reglement festgelegt, dass die Arbeitnehmer ihren Versicherungsschutz verlieren, wenn ihre Beiträge über 3 Monate nicht eingezahlt werden. Das IPS könne allerdings nicht Anzeige gegen den säumigen Arbeitgeber erstatten. Deshalb werde man ihn jetzt in die Kreditauskunft Informconf eintragen lassen. Personen oder Unternehmen die bei Informconf eingetragen sind, können nicht mehr Kredite aufnehmen, Waren auf Raten kaufen oder ein Bankkonto eröffnen. (ABC Color)

Asunción-Buenos Aires: Unternehmer beklagen Handelshindernisse in Argentinien. Paraguayische Unternehmer haben sich darüber beschwert, dass die argentinischen Zollbehörden neue Hindernisse für Warentransporte von und nach Paraguay eingeführt haben. Personen aus der Vereinigung von Seefrachtunternehmen und dem Zentrum der Reedereien brachten eine Beschwerde beim paraguayischen Außenministerium ein, wie die Zeitung ABC-Color heute berichtet. Demzufolge gibt es im Hafen von Buenos Aires neue Bestimmungen, was die Dokumentation der Container angeht. So müsste unter anderem der Endabnehmer des Containers, die Daten des Importeuers vorlegen und einen Nachweis über eine externe Buchprüfung des Importeurs erbringen. Laut Internationalen Normen seien diese für Ware auf der Durchreise jedoch nicht notwendig, bemängelten die Unternehmer. Vom argentinischen Außenministerium hieß es, man wisse nichts von neuen Bestimmungen. Der Verantwortliche für Außenhandel im paraguayischen Außenministerium sagte, es bestünde die Möglichkeit, dass die paraguayischen Unternehmen den Hafen von Buenos Aires komplett meiden. Schon jetzt wird ein Großteil der paraguayischen Seefracht über den Hafen von Montevideo abgefertigt. (ABC Color)

Zürich: Polizei verhaftet in Zürich eine Drogenschmugglerin aus Paraguay. Die Kantonspolizei Zürich hat bereits am Freitag im Flughafen Zürich eine Frau festgenommen, die in ihrem Magen-Darm-Trakt rund 700 Gramm Kokain in Fingerlingen mit sich führte. Das gab die Polizei Zürich im Schweizer Internet-Portal Polizei.News bekannt. Die 21-jährige Frau aus Paraguay war am Freitagvormittag von Sao Paulo kommend via Zürich nach Mailand unterwegs. Bei einer Routinekontrolle durch Funktionäre der Kantonspolizei Zürich kam der Verdacht auf, dass es sich bei ihr um eine Drogentransporteurin, eine sogenannte „Bodypackerin“, handeln könnte. Weitere Abklärungen ergaben, dass die Paraguayerin Fingerlinge mit einem geschätzten Gesamtgewicht von rund 700 Gramm Kokain geschluckt hatte. Im Anschluss an die polizeiliche Sachbearbeitung wurde die Festgenommene der zuständigen Staatsanwaltschaft zugeführt. (http://polizei.news)

Asunción: Der Polizei sind am vergangenen Wochenende 20 Todesfälle gemeldet worden. Laut dem aktuellen Polizeireport, der an jedem Montag veröffentlicht wird, gab es die meisten Todesfälle wieder durch Verkehrsunfälle. Genau genommen waren es 10 der 20 Fälle. 9 Menschen starben bei einem Unfall mit dem Motorrad. Zudem konnte die Polizei 40 Personen festnehmen, die per Haftbefehl gesucht wurden. 130 Personen wurden auf frischer Tat ertappt und verhaftet. (UH)

Asunción: Die Leitung der paraguayischen Industrie-Union UIP hat vor Ausuferungen im Haushaltsplan für 2018 gewarnt. Der Vizepräsident der UIP, Luis Tavella sagte gegenüber ABC Color, das Umfeld in einem Wahljahr sei nicht ideal um eine vorsichtige Haushaltspolitik zu betreiben. Der Kongress sei im Moment so gespalten, dass man mit allem rechnen müsse. Er sei gegen eine allgemeine Erhöhung der Gehälter, ohne dass die Leistungen der Beamten berücksichtigt würden. Wenn sogar die sogenannten „Planilleros“ von außergewöhnlich hohen Gehaltssteigerungen profitierten, sei das schlichtweg ungerecht, sagte Tavella. Der Haushaltsplan für das kommende Jahr, der vom Finanzministerium erarbeitet wurde, sieht unter anderem eine Erhöhung der Staatsschulden auf 7,7 Milliarden US-Dollar vor. Etwa 200 Millionen Dollar wurden für Gehaltserhöhungen eingeplant, davon sind 100 Millionen für die 12prozentige Lohnerhöhung für Lehrer gedacht. (ABC Color)

Asunción: Ein Jahr Haft für Frau wegen häuslicher Gewalt. Eine Frau muss für 1 Jahr hinter Gitter, weil sie ihren Mann mit einem Messer bedroht und verletzt hat. Wie die Zeitung Última Hora berichtet, befand das Gericht die Frau für schuldig, im Februar 2016 bei einer heftigen Diskussion ihren Mann mit einem Messer zunächst bedroht und dann zugestochen zu haben. Der Mann wurde am Oberschenkel verletzt. (UH)

San Juan Bautista: Im Regionalgefängnis von Misiones ist ein Häftling bei einer Messerstecherei ums Leben gekommen. Der Zwischenfall ereignete sich am Sonntagmorgen, wie die Zeitung Última Hora berichtet. Dabei wurde ein weiterer Insasse verletzt. Der Vorsitzendes für Haftanstalten in der Zone, Julio Agüero, sagte gegenüber den Zeitungsreportern, die beiden Gefangenen hätten sich gegenseitig angegriffen. Der Verletzte musste im Krankenhaus notoperiert werden. (UH)